Nachdem spätestens seit gestern klar ist, dass Deutschland sich nicht "gegen Europa" stellen wird und keine Währungsreform vor der Nase der Anderen plant, stellt sich die Frage wie es weiter gehen könnte?
Wie es weiter gehen könnte, wenn man sich der letzten Fluchtmöglichkeiten beraubt und am Ende nur übrig bleibt:
Wer geglaubt hat, dass sich das Bundesverfassungsgericht gegen das System stellt, war letztendlich reichlich naiv.
Oder derjenige hatte noch ein Funken Hoffnung.
Gregor Gysi hatte gestern die beste Rede gehalten, die ich seit langem gehört hatte. Und ausgerechnet die Partei der Linken, zeigt in wirtschaftlichen Dingen eine Kompetenz, die andere Parteien missen liessen.
Eine einfache Lösung zur Beendigung der Krise gibt es freilich nicht. Im Gegenteil, sie ist so weit fortgeschritten und so viele falsche Maßnahmen wurden ergriffen, dass es zu spät ist, zu jeglicher Normalität zurück zu kehren.
Letztendlich zeigen das auch die Ambitionen von Merkel, Schäuble und EU- es geht nur noch darum den finalen Zusammenbruch zu vermeiden, in der Hoffnung, zwischenzeitlich Lösungen irgend einer Art zu bekommen.
Besser wäre es auf jeden Fall, das Übel an der Wurzel zu packen.
Der Kern des Problems, welches wir jetzt in dieser Dimension haben, liegt im Banken- und Finanzsystem.
Es ist notwenig das Banken- und Finanzsystem zu verstaatlichen, wenigstens vorüber gehend und Banken- und Investement-Geschäft zu trennen.
Mancher Banker wird sich jetzt die Nase reiben, was ist denn hier los, hat da gestern jemand eine Bloody-Mary zuviel getrunken und ist heute rot angehaucht?
Mitnichten, die Mitarbeiter im Finanzbereich sollten auch einmal daran denken, wenn es so weiter geht, gehen massenweise Jobs verloren. In einem nie da gewesenen Tempo und zwischen Minus 50% und Minus 90% ist da alles drin.
Ja, ich weiß die Discotek Living in Frankfurt ist after Work ganz full und alles ganz easy. Die Fressgass ist immer noch gut gefüllt und XING macht bald ne´ nette Party.
Aber heute ist heute und Morgen wird es anders sein, als sich das Viele vorstellen können.
Einige Blogs schreiben auch schon über Willkommen in der Feldarbeit, liebe Banker. MBA- Zertifikate würden eine Unfähigkeit eigenes Denken auszudrücken beweisen. Wären in Zukunft nichts wert, usw.
Hier scheint sich aber eher Schadenfreude widerzuspiegeln.
Abitur und Studium haben noch keinen Menschen verdummt. Es wird eher so sein, dass dann der Verkäufer auf dem Wochenmarkt ehemaliger Banker ist, der Manager des Großhändlers. Der Leiter des Exports deutscher Feldfrüchte, bevor dieser auch nur einen Handschlag auf dem Feld unternimmt.
Deutschland wird auch Griechenland kein Gold abnehmen und so einen Teil der Souveränität weg nehmen.
All das ist nicht durch setzbar und verstösst gegen die "europäischen Prinzipien".
Da man die Pleiteländer auch nicht rausschmeißt aus dem sumpfigen Club, bleibt nichts anderes übrig, als die Alimentation auszuweiten.
Genau das wird gemacht.
Aber die zentrale Frage ist doch warum?
Wegen Europa, Deutschland, Jobs und Karriere?
Oder ist es wieder wegen den Banken?
Genau, man kann die Eurokrise deshalb nicht lösen, weil man sonst die Banken raushauen müsste.
Und ganz offenbar wäre das noch teurer und noch chaotischer, als das was wir bisher gesehen haben.
Natürlich weiß das auch jeder Banker und Notenbanker, da braucht man keine Frau Lagarde, die das auch noch weltweit
hinaus posaunt.
Jeder Banker redet sein Geschäft schön, ein Herr Ackermann, von der Deutschen Bank, ist hierfür ein gutes Beispiel.
Auch wenn diese Bank, wie wir heute wissen, extrem viel Geld von der FED genommen hatte. Aber im Kopf der meisten ist immer noch, die Deutsche Bank hätte die Krise mit am besten weg gesteckt und ist am Besten kapitalisiert.
Die EU mit ihren tausend Stimmen und die Egomanen aber reden das Geschäft schlecht und machen es unberechenbar und offen für Angriffe.
Der normale Bürger, den man immer mehr die Luft zum Leben abschnürt, muss ohnmächtig mit ansehen, wie Institute, die man mit Steuergeld gerettet hat, wieder gegen andere Institute wetten und Rohstoffe verteuern helfen. Offenbar Flash Crashs auslösen, anderen Staaten die Bilanzen frisiert haben und dann auch noch auf Bankrotte in Rudeln wetten.
Diesem Treiben muss man Einhalt gebieten.
Und das haben wir schon vor zwei Jahren gesagt: Man muss bewährte Gesetze aus der Zeit der großen Depression wieder einsetzen. Banken sollten nicht gleichzeitig Versicherungen sein, Allfinanzvertriebe, Investmentgesellschaften und Zocker.
Leider hat man genau diese Gesetze wieder aufgehoben, das liegt gerade einmal zehn Jahre und weniger zurück.
Und jetzt befinden wir uns genau da, wovor uns die Alten Gesetze schützen wollten.
Gemeint ist beispielsweise der Glass-Steagall-Akt.
Selbst die Banken vertrauen sich untereinander nicht mehr.
Es kann keine Ruhe geben, wenn weiterhin ein unsägliches Unwesen getrieben wird.
Solange es klar ist, dass Banken jederzeit Unsinn machen können und der Staat mit Steuergeld einspringen wird, brauchen wir überhaupt nicht über Lösungen anderer Art zu sprechen.
Die Börsen haben auch ein Bankenproblem, denn was ist wie ein Stein gefallen? - Vor allem Bankaktien.
Hatte Deutschland wirklich ein Konjunkturproblem- oder lag nicht vielmehr ein Problem der Zockerbanken vor?
Und wer gibt die Probleme an den Märkten weiter und macht es ggf. zu einem echten Konjunkturproblem?
Die Banken, denn man parkte in den letzten Wochen das Geld fast umsonst bei der EZB. Der Interbankenmarkt fror zunehmend ein. Das Resultat war eine eingeschränkte Kreditvergabe.
Wir müssen aus diesem Teufelskreislauf heraus.
So schnell, wie nur irgendwie möglich.
Bestes Beispiel der letzten Wochen war doch der Crash an den Märkten. Um Liquidität zu beschaffen, mussten Banken gigantische Aktienpakete zum Verkauf stellen. Den Druck gar noch an die Freunde von den Hedge-Fonds weiter geben und an andere Institute.
Wir reden hier über Zwangsverkäufe im großen Stil. Deutsche Index-Aktien sind übrigens im internationalen Vergleich besonders liquide und lassen sich schnell monetisieren.
Mit ein Grund, warum ausgerechnet der hoch gelobte Dax so
stark fiel.
Wie auch immer: Der Kern des Übels ist bekannt.
Selbst ein Griechenland oder Italien ist doch nur im Euro, weil vorher gewisse Institute nachgeholfen hatten.
Was liegt also näher, als auch das Problem genau hier anzugehen.
Um es ganz klar zu sagen: Früher oder später bleibt nichts anderes mehr übrig!
Das hat nichts mit Sozialismus zu tun. Sondern Schutz der Allgemeinheit. Insbesondere muss man hier an die sog. systemrelevanten Banken denken.
Man bräuchte hierzu lediglich die Eigenkapitalanforderungen so hoch ansetzen, dass nur noch die Notenbanken oder der Staat einspringen könnte.
Zudem sollte für Ausleihungen an Staaten eine Volldeckung vorgeschrieben werden.
Das war´s dann.
Die Zwangsverstaatlichung löst das Problem an der Wurzel.
Und nicht etwa ein Kurssturz wäre die Folge, sondern das Gegenteil. Auch für die Mitarbeiter der Banken wäre dies nicht die schlechteste Lösung. Das wird ein paar zehntausend Jobs mehr erhalten.
Das Urteil gestern und die Lösungen, die noch übrig bleiben, lassen den Schluss zu: Entschuldung durch Inflation.
Das gilt für die Staaten und die Banken.
Die Geldentwertung geht zu Lasten der Sparer. Aber speziell Deutschland hat ja Billionen an Sparvermögen.
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Finanzielle Probleme lassen sich am besten mit anderer Leute Geld regeln. (J. Paul Getty)