Deutschland zieht beim Verbot von Leerkäufen nicht mit
New York - Wegen der Turbulenzen auf den Finanzmärkten haben Aufsichtsbehörden in den USA und Großbritannien bestimmte Börsenwetten auf fallende Kurse befristet verboten. Die US-Börsenaufsicht SEC untersagte ab sofort die umstrittenen Aktiengeschäfte, sogenannte Leerverkäufe, für knapp 800 Titel der Finanzbranche. In Großbritannien gilt das Verbot allgemein für Finanzwerte.
Das Verbot trifft besonders Hedge-Fonds und andere Börsenspekulanten. Sie verdienten bisher mit den fallenden Kursen enorme Summen. Die Leerverkäufe stellen ein immenses Milliardenvolumen dar.
Zahlreiche Unternehmen mit stark abgestürzten Börsenwerten beklagen, sie seien durch diese Aktiengeschäfte bewusst an den Rand des Abgrunds getrieben worden.
Mit der Maßnahme soll die Abwärtsspirale bei Bankaktien aufgehalten werden. Das teilte die SEC am Freitag in New York mit. Die Aktienwetten der Börsenspekulanten werden von Kritikern für die zuletzt dramatischen Kursstürze mit verantwortlich gemacht. Das Volumen dieser Leerverkäufe ("short selling") liegt derzeit an den Börsen auf Rekordniveau.
Jede Waffe nutzen
"Die SEC ist fest entschlossen, jede Waffe in ihrem Arsenal zu nutzen, um gegen Marktmanipulationen vorzugehen", sagte SEC-Chef Christopher Cox laut einer Mitteilung. Das US-Verbot soll zunächst bis einschließlich 2. Oktober gelten und könne um zehn Tage ausgedehnt werden. Die Regel der britischen Finanzaufsicht FSA gilt bis Jänner.
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