04.01.99 | Euro-Umstellung | 0,51129 |
Der Commodity Channel Index stammt von Rohstoffhändler Donald Lambert, der ihn ursprünglich entwickelte, um damit den Beginn und das Ende von Zyklen auf dem Rohstoffmarkt zu erkennen. Der CCI erzeugt einen Wert, der ausdrücken soll, wie weit sich der typische Tageskurs von einem gleitenden Durchschnitt entfernt.
In die Berechnung des Indexes gehen drei Werte ein, die zunächst errechnet werden müssen. Der erste ist der so genannte typische oder signifikante Kurs. Man erhält ihn, indem man Tageshöchstkurs, der Tagestiefstkurs und Schlusskurs addiert und durch drei geteilt. Von diesem Kurs wird ein einfacher gleitender Durchschnitt gebildet. Mit beiden Werten wird schließlich noch errechnet, wie stark der typische Kurs im Mittel von seinem gleitenden Durchschnitt abweicht.
Der Index errechnet sich dann nach folgender Formel:
CCI = (typischer Kurs - gleitender Durchschnitt) / 0,015 x durchschnittliche Abweichung vom gleitenden Durchschnitt).
Die Differenz von typischem Kurs und gleitendem Durchschnitt wird also in Relation gesetzt zur durchschnittlichen Abweichung. Der Faktor 0,015 sorgt dafür, dass sich der CCI in einer Vielzahl der Fälle innerhalb einer Skala von -100 bis 100 Prozent bewegt. Diese beiden Marken werden als Grenzlinien interpretiert.
Besonders spannend wird es für Beobachter möglicherweise dann, wenn diese Linien über- beziehungsweise unterschritten werden. Unterstellt man, dass ein Großteil der Kursschwankungen um den Mittelwert zufälliger Natur ist, dann könnten ein Überschreiten der 100 Prozent-Linie und ein Unterschreiten der -100 Prozent-Linie jeweils als Signal für den Beginn eines Trends angesehen werden. Jüngere Interpretationen sehen die Linien jedoch eher als Marken, an denen Trendwechsel stattfinden können, weil der CCI nach Extremwerten oft schnell in den neutralen Bereich zurückkehrt. Manche Analysten achten wiederum besonders auf Divergenzen zwischen Kursverlauf und Verlauf des CCI, insbesondere im Extrembereich, und interpretieren diese als Warnsignale. Auch bei diesem Index ist also der individuelle Interpretationsspielraum enorm.