Grüßt Euch zusammen.
Na, da wurde ja genau ins Herz des Bienennestes gestochen... und tatsächlich schwirren doch "alle" hier versammelten Bienen (damit sind natürlich die kritischen Betrachter gemeint) unverzüglich wild umher... sehr, sehr auffällig in meinen Augen.
Jedenfalls war der Test sehr erfolgreich und sollte beizeiten wiederholt werden...
Jetzt aber mal zu etwas "nahrhaftem" - die WaMu Story.
Für alle Neu- und Altinteressierten wurde die mysteriöse Geschichte rund um den Fall WMI auf den neuesten Stand gebracht (viel Spaß und Vervielfältigung erlaubt).
Die Geschichte zum Fall Washington Mutual. (Stand: Juli 2012)
WaMu war die sechst größte Bankengruppe und die größte Sparkasse der USA. Und die Beschlagnahmung war bisher der größte Fall in den USA dieser Art überhaupt.
Im Dezember 2007 reorganisierte die Tochtergesellschaft Washington Mutual Bank seine Hausdarlehen-Abteilung, schloss 160 seiner 336 Hausdarlehen-Büros und entfernte 2600 Positionen deren Belegschaft (eine Verminderung um 22 %).
Im
März 2008, am gleichen Wochenende, wo JPMorgan Chases Geschäftsführer und Vorstandvorsitzender Jamie Dimon die Übernahme von Bear Stearns verhandelte, entsandte er heimlich Mitarbeiter seines Teams nach Seattle, um sich mit WaMu Managern zu treffen, um diese zu nötigend, über ein schnelles Geschäft nachzudenken. Jedoch wies der WaMu Vorsitzender und Geschäftsführer Kerry Killinger das Angebot von JPMorgan Chase zurück, das WaMu auf 8 $ pro Aktie schätzte.
Im April 2008 kündigte die Holdingsgesellschaft in Reaktion auf Verluste und Schwierigkeiten durch die Hypothekenkrise 2007-2008 an, dass unternehmensweit 3000 Menschen ihre Arbeit verlieren würden, und die Firma beabsichtigte, die übrigen, etwa 186 allein stehenden Hausdarlehen-Büros zu schließen, einschließlich der 23 im Staat Washington und einem Darlehen-Vermittlungszentrum in Bellevue, Washington. Sie stoppte, von externen Hypothekenmaklern (mortgage brokers) Darlehen zu kaufen, die beim Handeln bekannt waren als „Großhandels-Kreditgeber“. WaMu kündigte auch eine Infusion von 7 Milliarden Doller frischem Kapital durch neue externe Investoren an, des neuen Kapitals durch die neuen externen Investoren an, die durch TPG Capital geführt wurden. TPG war damit einverstanden, $2 Milliarde in die Washington Mutual Holdingsgesellschaft zu investieren; andere Investoren, einschließlich einigen von WaMus gegenwärtigen Institutionsinhabern, waren damit einverstanden, zusätzliche 5 Milliarden Dollar in kürzlich ausgegebene Stock-Aktien zu investieren. Dieses verärgerte viele Kapitalanleger, wie die Investition TPGs die Anteile der vorhandenen Aktionäre verwässern würde, und wie Manager von WaMu Hypothekenverluste vom Rechenbonus ausschlossen.
Im Juni 2008 trat Kerry Killinger als Vorsitzender zurück, blieb aber Geschäftsführer.
Am 8. September 2008, entließen die Direktoren der WaMu Holding unter dem Druck von Investoren, Kerry Killinger als Geschäftsführer. Alan H. Fishman, Vorsitzender der Hypothekenmakler Meridian Capital Group, und ein ehemaliger leitender Geschäftsführer der Sovereign Bank, wurden als neuer Geschäftsführer benannt.
Dieser wiederum beauftragte Mitte September 2008 sofort die Kanzlei Weil, Gotshal & Manges als rechtsfreundliche Vertreter und Berater zur „Entwicklung strategischer Möglichkeiten sowie einer möglichen Restrukturierung von WMI“. Seitdem wird WMI vor Gericht in der Hauptsache von Brian Rosen vertreten, einem Spezialanwalt im Gebiet der Restrukturierungen.
Um Mitte Septembers 2008 hatte der Aktienkurs von WaMu bei niedrigen 2$ geschlossen. Es waren weit mehr als 30$ im September 2007 gewesen, und wurde ein Jahr zuvor bis zu 45 $ gehandelt.Während WaMu öffentlich darauf bestand, dass es unabhängig bleiben könnte, hatte es Anfang des Monats Goldman Sachs still engagiert, um potenzielle Bieter zu identifizieren. Jedoch vergingen mehrere Termine, ohne dass irgend jemand ein Gebot vorlegte.Zur gleichen Zeit ertrug WaMu einen massiven Lauf (größtenteils über den elektronischen Handel per Internet und telegrafisch (wire transfer); Kunden zogen 16,7 Milliarden $ an Einlagen in einer Spanne von zehn Tagen ab.
Das brachte die Zentralbanksystem der Vereinigten Staaten (Federal Reserve) und das Finanzministerium (Treasury Department) dazu, den Druck für WaMu zu erhöhen, um einen Käufer zu finden, weil eine Übernahme durch den Einlagensicherungsfonds der Vereinigten Staaten (Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC)) eine enorme Belastung auf den FDIC-Versicherungsfonds haben könnte, der bereits durch den Misserfolg von IndyMacy in diesem Jahr angeschlagen war.
Die FDIC machte schließlich eine heimliche Versteigerung der Washingtons Mutual Bank; am Morgen des 25. September 2008 (genau der 119. Jahrestag der Errichtung von WaMu), bei der die Verantwortlichen JPMorgan Chase informierten, dass sie Sieger waren.
Am 24.09.2008 schrieb Richard Kovacevich der Vorsitzende von Wells Fargo einen Brief an Sheila Bair, in dem er anbot, dass Wells Fargo alle Einlagen und die 50-100Mrd$ an Vermögen übernehme, wenn die FDIC eine 60-tägige Prüffrist ermögliche. http://www.ghostofwamu.com/documents/Examiner/...F_Examiner_16862.pdf
Am gleichen Abend noch, am 24.09.2008 um 20.23Uhr schreibt Sheila Bair, die Vorsitzende der FDIC James Dimon dem Vorsitzenden vom JPM eine Email, in der sie ihm mitteilt, dass er Höchstbietender ist und den Zuschlag hat. In dieser Email wies sie Dimon auf ein Problem hin: Die wsj und die NY-Times seien an der „Auktion“ der FDIC dran. (!!!) http://wmish.com/joshua_hochbergs_joke/epic_fail/...PM_EX00036140.PDF
Donnerstag Abend (25.09.2008) (kurz nach Geschäftsschluss an der Westküste), beschlagnahmte die OTS, die Sparkassenaufsicht der USA (Office of Thrift Supervision) die Washington Mutual Bank und setzte sie unter die Verwaltung der FDIC. In einer Aussage sagte die OTS, dass der enorme Run auf die Bank bedeutete, dass WaMu nicht mehr gesund war.Die FDIC als Empfänger verkaufte die meisten Vermögenswerte der WaMu Bank, einschließlich des Zweigstellennetzes, alle seine Verbindlichkeiten aus Einlagen und verbrieften Schulden an JPMorgan Chase für 1,9 Milliarden $. Das Geschäft erforderte kein FDIC-Versicherungskapital. Normalerweise finden Beschlagnahmungen von Banken nach dem Geschäftsschluss an Freitagen statt. Jedoch wegen der sich verschlechternden Bedingungen der Bank und dem unvermeidbaren Bekannt werden, dass eine Beschlagnahmung der WaMu Bank drohte, fühlten sich die Verantwortlichen dazu gezwungen, ein Tag früher zu handeln.
Die offizielle Bestätigung:
Washington Mutual verfügte den Regulierungsbehörden zufolge über Vermögenswerte von rund 307 Milliarden Dollar und Einlagen in Höhe von 188 Milliarden Dollar.
Der Notrettung waren der Aufsichtsbehörde zufolge Einlagenabflüsse in Höhe von 16,7 Milliarden Dollar seit dem 15. September vorausgegangen. Washington Mutual habe nicht über ausreichend Liquidität verfügt, um ihren Verpflichtungen nachzukommen. Die Sparkasse habe sich daher in einem unsicheren und unsoliden Zustand bezüglich ihrer Geschäftstransaktionen befunden, erklärte das Office of Thrift Supervision (OTS).
JPMorgan Chase erwarb keine von Washington Mutual Bank's Stammkapital-Verpflichtungen (obwohl JPMorgan plante, 8 Milliarden $ zur Refinanzierung der Bank in die Stammaktien zu stecken). Infolge der Beschlagnahmung WaMus wurden die Stammaktionäre fast weggewischt. Der Aktienpreis fiel bis 0,16$ pro Aktie, weit entfernt von 45$ pro Aktie in 2007.Bei dem Eintritt in Chapter11 listete WaMu Anlagegüter von 33 Milliarden $ und Schuld von 8 Milliarden $ auf. Die Listen gaben aber auch an, dass genügend Kapital für die ungesicherten Gläubiger verfügbar war.
Am 26. September 2008 meldeten Washington Mutual, Inc und seine verbliebene Tochtergesellschaft, WMI Investitionshandelsgesellschaft (WMI Investment Corp.), Chapter 11 bankruptcy an. Washington Mutual, Inc. (WMI) wurde sofort von der Handelsliste der New Yorker Börse (New York Stock Exchange) abgesetzt (delisted), und wurde auf der Pink Sheets gehandelt. Der Bankrott war der zweitgrößte (gemessen nach der Anlagengröße) in der amerikanischen Geschichte, neben dem von Lehman Brothers, die gerade 11 Tage vor WMI ihren Bankrott anmeldeten.
Das ganze Vermögen, aber nur einige Schulden (einschließlich Einlagen, abgesicherte Anleihen und anderer gesicherter Schulden) von den Verbindlichkeiten der WaMu Bank wurde durch JPMorgan Chase übernommen. Mit diesem Deal erwarb JPMorgan Chase alle Bankgeschäfte von WaMu, einschließlich 307 Milliarden $ Vermögen und 188 Milliarden $ in Einlagen für nur 1,9 Milliarden $ von der FDIC. Ungesicherte senior debt Verpflichtungen der Bank wurden dagegen von JPM nicht übernommen, so dass die Halter jener Verpflichtungen mit wenig Hoffnung auf Rückerstattung zurückblieben.
Am Freitag, den 26. September 2008 wurden die Kunden der WaMu Bank informiert, dass die von WaMu gehalten Einlagen, jetzt zu Verbindlichkeiten von JPMorgan Chase wurden.
Der Internal Revenue Service (IRS) forderte12,5 Milliarden $ an Steuernachzahlungen von Washington Mutual Inc. WMI reichte am 22. Januar 2009 Gerichtspapiere ein, die Verluste von 20 Milliarden $ angaben,und die Gesellschaft bat darum, die Steuerschuld nicht bezahlen zu müssen und behauptete zugleich, dass der IRS WMI eine Steuerrückzahlung schulden könnte. In einer Einigung zwischen WMI (inKonkursverwaltung), der FDIC, und JPMorgan Chase, die WMI kürzlich bekannt gab, wurde eine Steuerrückzahlung von ungefähr 5,7 Milliarden $ zwischen WMI, JPMC und der FDIC aufgeteilt.
Washington Mutual, Inc. verklagte die FDIC auf 13 Milliarden $ nach dem Verkauf seiner Bankgeschäfte an JPMorgan Chase. WMI Rechtsanwälte beklagen, dass die Bank keinen angemessenen Wert für die Bank erhielt, und die mehreren Tochtergesellschaften, die der Muttergesellschaft gehören, ihr genommen wurden.
Aktionäre haben sich über die Webseiten WamuStory.com, WamuEquity.org, GhostOfWamu.com und WamuCoup.com organisiert. Sie argumentieren, dass der Verkauf in einer willkürlichen und potenziell ungesetzlichen Weise erfolgt war und sammeln Informationen auf diesen Webseiten. JPMorgan ist von einigen Aktionären in Texas, für ungesetzliche Tätigkeiten verklagt worden, die zur Konkursverwaltung der Bank führten. WMIs Rechtsanwälte haben eine Untersuchung durch das Konkursgericht in Delaware gefordert.
Jedoch wurde der Aufklärungsprozess Ende Dezembers 2009 plötzlich und unerklärlich durch WMIs Rechtsanwälte von Weil, Gotshal & Manges gestoppt. Der US-Verwalter (US Trustee), der dem Fall vorsitzt, reagierte, indem er unerwartet einen Eigenkapitalsausschuss (EC) einsetzte, mit dem Hinweis "aufgrund zwingender Umstände."
Am 11. Januar 2010 ernannte das US-Justizministerium, Büro des US-Verwalters (Office of the United States Trustee), Bezirk von Delawares, gemäß Abschnitt 1102 (A) (1) der Konkursordnung (Bankruptcy Code), ein „Ausschuss der Dividendenpapier-Halter“ (Committee of Equity Security Holders), um alle Aktionäre zu vertreten (die Vorzugsaktien WAMPQ, WAMKQ und die Stammaktien WAMUQ)
Alle Anträge, um das EC aufzulösen, wurden am 28. Januar 2010 von der US-Konkurs-Richterin Mary F. Walrath, Bezirk von Delaware, abgelehnt. Organisierte Aktionäre der Webseiten WamuStory.com, WamuEquity.org, GhostOfWamu.com, und WamuCoup.com haben der Entscheidung beigewohnt.
Gerade das Verhalten von Brian Rosen, dem vertretenden Anwalt von Weil, Gotshal & Manges, verärgerte die Aktionäre zusehends, da dieser offensichtlich nicht mehr die Aktionäre der Firma vertrat, sondern gegenüber dem anfänglichen Aufklärungsprozess nun sogar im Sinne von JPM und FDIC handelte. Gerade Rosen war es auch, der mit seinem Verhalten immer wieder gegen das EC vorging und an einer strikten Ausbuchung der Aktionäre festhielt.
Am 20. Juli 2010 genehmigte Konkursrichterin Mary Walrath einen Antrag des ECs, damit ein Prüfer mögliche Rechtsansprüche und das Vermögen von WMI untersucht. Die Richterin wies den Prüfer an, nicht nur die Einigung zwischen der FDIC und JPMorgan Chase während der Reorganisation WaMus zu untersuchen, sondern auch alle potenziellen Ansprüchen und dem Vermögen,die ein Teil dieser Einigung sind, oder dies wird von der Firma einbehalten werden.
Am 26. Juli 2010 ernannte der amerikanischer Treuhänder Roberta A. DeAngelis den erfahrenen Konkursprüfer und Partner von McKenna Long & Aldridge LLP Joshua R. Hochberg, um eine Prüfung zur Einigung zwischen WMI, JPMorgan Chase und der FDIC einzuleiten. Hochberg ist ein Partner vom Washingtoner Büro von McKenna Long & Aldridge, dessen Arbeit sich auf Wirtschaftsverteidigung bei Einzelpersonen und Firmen, sowie auf interne Untersuchungen konzentriert.
Am 10. August 2010 wies die Konkursrichterin die Bemühungen von Washington Mutual Inc. zurück, persönliche Finanzinformation von Aktionären einholen zu können, indem die Firma eine Hauptversammlung abhält. Rechtsanwälte des ECs sagten, dass WMI einfach versuche die Festlegung einer Aktionärsversammlung zu verzögern, indem sie versuchten an persönliche Information zu kommen. Der Richter stimmte damit überein, dass WMI zu diesen Information nicht befugt sei.
Seit September 2010 formierten sich immer mehr deutschsprachige Aktionäre, um sich gemeinsam über Möglichkeiten der Aktionäre zu besprechen. Daraus folgte in Kooperation mit Amerikanischen Aktionären ein internationaler Interessenszusammenschluss, eine eigene Homepage ( http://de.unitedintlequity.org/ ) und viele gemeinsame Einsprüche vor Gericht, die das ungerechte Vorgehen gegen die Aktionäre zum Ausdruck brachten.
Am Donnerstag, den 02.12.2010 wurde der Examiner-Bericht als Grundlage vor Gericht abgelehnt.
Seit dem Ende der confirmation Hearings, am Dienstag den 07.12.2010 stand die Entscheidung der Richterin über den PoR6 aus.
Am 7.Januar präsentierte Richterin Walrath ihr Urteil zum PoR6 und ihre „opinion“ dazu. Ihr Urteil dazu lautete: PoR abgelehnt! In ihrer Begründung hält sie aber viele Punkte des PoRs für annehmbar.
Rosen besserte, wie er es immer tat, seine Vereinbarungen nach.
Am 21.März 2011 begann die Prozedur um den nachgebesserten PoR von Neuem. Durch zahlreiche Einwände von privaten Aktionären wurde das sDS NICHT durchgewunken, sondern musste in einigen Punkten angepasst werden. Dies tat Rosen in seiner Art, wie immer nicht vollständig sondern mit aller Notdürftigkeit.
Am 30.März 2011 wurde dieses DS dann trotzdem bestätigt.
Das Confirmation Hearing wurde auf den 6.Juni 2011 verschoben...
und dann ging alles ganz schnell: Urplötzlich zeichnete sich ein wichtiger Schachzug des ECs ab: Mit der Befragung der 4 Settlement Noteholder wurden im April durch Susman&Godfrey die Termine für die Hedgefonds-Befragung gemacht.
Vorgesehen wurden:
OWL CREEK ASSET MANAGEMENT, L.P
Donnerstag, 14. April 2011, 10:00 a.m.
APPALOOSA MANAGEMENT, L.P.
Dienstag, 19. April 2011, 10:00 a.m.
CENTERBRIDGE PARTNERS, L.P.
Mittwoch, 20.April 2011, 10:00 a.m.
AURELIUS CAPITAL MANAGEMENT, L.P.
Donnerstag, 21. April 2011, 10:00 a.m.
Aber bis zur Ankündigung des neuen PoR7 mit Beteiligung des ECs in der Gerichts-Verhandlung am 24.Mai 2011 wurden diese Termine immer wieder verschoben und letztendlich nur AURELIUS vernommen! Alle anderen Vernehmungen wurden abgesagt.
Im Hearing am 08.Juni 2011 bestätigte Rosen, dass der PoR7 noch Zeit brauche, alle Parteien beteiligt sind und die Lage sehr komplex sei.
Kurze Zeit später wurde der PoR7 letztendlich durch die TPS-Gruppe zu Fall gebracht.
Und diese „Gemeinschaft“ zwischen TPS und EC gingen nun gemeinsam gegen die Hedgefonds und den Por6.5 vor.
Am 13.Juli begann das 2. Confirmation Hearing und dauerte ganze 7Tage. Dort konnte den Hedgefonds eindeutig Vorteile beim Handeln der WMI-Aktien nachgewiesen werden.
Es wurde vereinbart, dass dieses Mal schriftliche Plädoyers abgegeben werden, die dann schließlich zum 10.August eingereicht sein mussten.
Darüber hinaus gab es aber auch am 24.August mündliche Plädoyers, die aber auf 30Minuten für jede Partei begrenzt wurden. Trotzdem dauerten diese den ganzen Tag in Delaware. Und am Ende kamen auch United-Aktionäre zu Wort, die sich zusammen diese 30Minuten teilen mussten.
Am 13.September wurde die Opinion der Richterin veröffentlicht. Das Urteil: PoR ABGELEHNT !
Auch wenn in der Begründung das GSA wieder einmal unangetastet blieb und auch viele Punkte des alten PoRs weiterhin als (nur noch) akzeptabel gesehen wurden, wurde von der Richterin dieses Mal ein Mediator (Vermittler) ins Spiel gebracht. Dieser wurde am 6.Oktober in einem Status-Hearing in seiner Befugnis und dem zeitlichen Rahmen besprochen. Am 11.Oktober.2011 bestellte Mary Walrath, Honorable Raymond T. Lyons (United States Bankruptcy Judge for the District of New Jersey) als Mediator.
Am 7.November wurde das Mediationsergebnis veröffentlicht. Die Einigung sieht vor, dass die reorganisierte Firma mehrheitlich von vom EC bestimmten Leuten geführt und abgewickelt wird.
Die Aktionäre (inkl. TPS und DIME) werden mit 95% an der neuen Firma beteiligt, wobei das Verhältnis zwischen Vorzügen (TPS/WAMPQ/WAMKQ) und Stammaktien (DIME/WAMUQ) mit 70/30 vorgeschlagen wurde.
Nach einem sehr undurchsichtigen und für ausländische Aktionäre sehr hektischen Abstimmungsverlauf wurde am 13.02.2012 bekannt, dass die Vorzugsklasse 19 den POR7 mit etwas mehr als der erforderlichen 1/3 Mehrheit ablehnten. Bei dieser Abstimmung ging es einerseits um die Befürwortung oder Ablehnung des Plans (POR7) aber auch andererseits um die „Haftfreistellungen“ (Releases) für die im Fall beteiligten Parteien. Gerade diese Releases, die von den Aktionären erteilt werden MÜSSEN, um Neuaktien zu erhalten, decken gezwungenermaßen den Mantel des Schweigens über die mysteriösen Machenschaften dieses Fallen.
Damit wurde dem Confirmation Hearing am 16.02.2012 vor allem von den Stammaktionären mit Spannung entgegen gesehen, weil diese Ablehnung der Klasse 19 gesetzlich eine Ausschüttung an die Klassen darunter erst ermöglicht, wenn die ablehnende Klasse voll bedient wurde.
Erstaunlicherweise lies sich die TPS-Gruppe in geheimen Verhandlungen von dem Deptor umstimmen. Rosen verkündete, dass die TPS-Gruppe doch dem Plan zustimmt und die Release erteilt. Somit war der offizielle Weg frei, um die Stammaktionäre an der neuen Firma zu beteiligen.
Das Ergebnis sieht 5% der neuen Firma für die Hedgefonds vor und die restlichen 95% werden zu 75% an die Vorzugsaktionäre und zu 25% an die Stammaktionäre verteilt. Darüber hinaus wird der Liquidating Trust von Aktionärsvertretern geführt und auch die neue Firma wird mehrheitlich von Aktionärsvertretern geführt.
Am 19. März 2012 trat der POR7 dann in Kraft. Ab diesem Zeitpunkt begann die neue Firma (WMI Holdings Corp.) zu existieren und wird seitdem mit Michael Willingham an der Spitze von Aktionärsvertretern geführt. Nebenbei werden durch eine Abwicklungsgesellschaft, den „Liquidating Trust“, die restlichen Aufgaben zur alten WMI abgewickelt.
So haben nun die Aktionäre zwei Hoffnungen. Einerseits kann die neue Firma den enormen Nettobetriebsverlust der alten Firma nutzen und auf der anderen Seite kann die Abwicklungsgesellschaft durch gerichtliche Ablehnungen von Forderungen und Prozesse gegen Dritte im Erfolgsfall den Aktionären direkt „Bares“ bescheren.Aber auch die bestehenden Beziehungen der neuen Firmenführung geben Anlass, weitere Hoffnungen in einen guten Start der WMIH zu setzen.
Stand 07.2012
Liebe Grüße,
union