Sie suchen eine Geldanlage mit einer Rendite von 25%? Kein Problem. In früheren Zeiten jedenfalls! Joe Ackermann konnte vor einigen Jahren den Mund noch vollnehmen und Anlegern so etwas versprechen. Der Ex-Chef der Deutschen Bank wird wohl sehr genau wissen, warum er abgetreten ist. Die Zeit der kreditgehebelten Gewinne mit einer Eigenkapitalrendite von 25% dürften erst einmal für lange Zeit vorbei sein. Was jetzt kommt ist der Hebel rückwärts. Mit Kapitalanlagen alleine können Sie deshalb heute keine Renditen mehr erzielen. Da ist es noch besser, Vermögenswerte außerhalb des Finanzsystems zu parken und auf Rendite (bewusst) zu verzichten. Ich kenne viele, die zur Zeit in Immobilien investieren wollen. Pech nur, dass vermietete Immobilien auch keine Rendite einbringen.
Von staatlicher Seite her bemüht man sich um eine gesetzliche Mietpreisdeckelung, was die Sache noch weiter verschlimmert. Lustig ist vor allem die Ansicht, dass Gold (Edelmetalle) seinen Zenit bereits gesehen hat, und deshalb auch keine Anlage mehr ist. Erst verpassen diese Leute die Zeit des ersten rasanten Aufstiegs, und danach fühlen sie sich in ihrer Meinung noch bestätigt, weil sich das Edelmetall seit über einem Jahr nicht mehr weiter entwickelt hat.
Tja, es gibt einfach zu viel vagabundierendes Geld, das nach Anlagemöglichkeiten sucht, und das treibt momentan eben nicht die Edelmetalle, wofür es aber noch andere Gründe gibt. Mit dem Handel ist momentan ebenfalls kein Geld mehr zu machen. Der Boom des Internethandels dürfte ebenfalls zu Ende. Die Samwerbrüder verbrennen ihr vorher eingesammeltes Vermögen mit Investitionen, die keinen müden Cent abwerfen. Von „Schrei vor Glück“ kann jedenfalls nicht die Rede sein. Was bei den Großen nicht mehr klappt, ist für den Kleinen noch schwieriger, denn deren „Vermögensverwalter“ riskieren nicht einmal ihr eigenes Geld. Viele, die früher Dank des „Falschgeldsystems“ den großen Reibach gemacht haben sind derzeit dabei, dieses Vermögen wieder zu verlieren. Es bleiben jedoch mit Sicherheit genügend übrig, die den Trend dieser Zeitenwende erkennen, und nach den ersten Verlusten den Rest ihres Phantomvermögens in echte Wertanlagen umschichten. Das große Geld ist noch gar nicht dort gelandet, wo es tatsächlich auch gedeckt ist, doch das wird noch kommen.
Zu billiges Geld vergiftet die Wirtschaft schleichend, weil sich am Ende Investitionen nicht mehr lohnen. In Kriegszeiten hat man versucht, die Währung des Gegners durch massenhaft hergestellte Blüten zu zerstören. Die Notenbanken tun dies das im Prinzip heute „freiwillig“ selbst.
Die „Eurokrise“ selbst mag derzeit zwar etwas entschärft sein, aber das darf nicht über die globale Geldsystemkrise hinwegtäuschen. Die „Eurokrise“ war deshalb im Fokus der Finanzwelt, weil die inhomogene Wirtschaft Europas auch den Euro hätte zu Fall bringen können, da die geldpolitischen Interessen der Mitgliedsstaaten stark divergieren. Ein Bruch des Euros wäre der Auslöser für die Implosion des globalen Finanzsystems geworden. Die Frage lautet nun, who's next? Zündstoff gibt es immer noch mehr als genügend. Ob es der Euro, Dollar oder Yen ist, der zuerst kollabiert, ist eigentlich vollkommen egal. Die Märkte werden bald wieder eine noch morschere Säule ausmachen, und was dann? Wir meinen, dass zukünftig immer mehr Vermögen geparkt werden statt weiterhin in unsinnige Investitionen zu fließen. Das wird sich erst wieder ändern, wenn marktgerechte Zinsen bezahlt werden. Haben Sie sich schon einen sicheren Parkplatz ergattert?
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