FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Montag unter dem Eindruck der jüngsten politischen Krisen weiter nachgegeben. Der Handel werde weiter von den wachsenden Spannungen nach dem mutmaßlichen Abschuss einer Passagiermaschine über der Ostukraine sowie von der israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen bestimmt, schrieb Marktanalyst James Hughes vom Broker Alpari UK in einem Morgenkommentar.
Der Dax weitete seine jüngsten Verluste am Montag um 0,62 Prozent auf 9660,12 Punkte aus. Für den MDax ging es um 0,69 Prozent auf 16 279,48 Punkte nach unten und der TecDax verlor 0,38 Prozent auf 1242,61 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab um rund ein halbes Prozent nach. Größere Impulse von Konjunktur- und Unternehmensseite fehlten. Erst im weiteren Wochenlauf könnten dann auf der Agenda stehende wichtige Konjunkturdaten sowie die Berichtssaison stärker bewegen.
DEFENSIVE WERTE GEFRAGT - ÜBERNAHMEFANTASIE TREIBT SKY DEUTSCHLAND AN
Gefragt waren eher defensive Titel. So zählten die Versorgertitel von RWE und Eon mit einem Plus von jeweils mehr als einem halben Prozent zu den wenigen Gewinnern im deutschen Leitindex. Deutlich nach unten ging es hingegen für die Papiere der Deutschen Post. Sie fielen um 1,26 Prozent auf 25,13 Euro. Weniger hatten sie zuletzt Mitte März gekostet.
Im Fokus standen aber die Aktien von Sky Deutschland. Die Papiere des Bezahlsenders zogen an der MDax-Spitze um fast drei Prozent an. Händler verwiesen auf Medienberichte, die erneut eine mögliche Neusortierung der Fernsehaktivitäten von US-Medienmogul Rupert Murdoch diskutieren. Demnach könnte der britische Konzern BSkyB die beiden Sender Sky Deutschland und Sky Italia vom US-amerikanischen Unternehmen 21st Century Fox zeitnah übernehmen.
SOFTWARE AG WEITER SCHWACH
Die Papiere von Wacker Chemie verteuerten sich nach einem Analystenkommentar um 0,77 Prozent. Für Software AG ging es hingegen um eineinhalb Prozent nach unten. Der Walldorfer Softwareriese SAP (SAP Aktie) hat einem Zeitungsbericht zufolge kein Interesse an einer Übernahme des Konkurrenten. Aus möglichen Übernahmefantasien sollte damit endgültig die Luft raus sein, sagte ein Händler. In der vergangenen Woche waren die Software-AG-Titel stark unter Druck geraten, nachdem das Unternehmen die Jahresziele zusammengestrichen hatte./mis/ag
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