Klaus Stopp ist Head of Market Making Bonds bei der Baader Bank AG. Baader betreut an den Börsenplätzen Berlin, Frankfurt und München u.a. den Handel mit Anleihen und betreut Deutschlands führende Anleihen-Website Bondboard. Sie wollen regelmäßig über die Rentenmärkte auf dem Laufenden bleiben? Abonnieren Sie kostenlos den Newsletter "Baader Bond Markets", ein wöchentlicher Überblick über die Bond-Märkte, mit Blick auf nationale & internationale Konjunktur, Corporate Bonds und Währungsanleihen, sowie interessante Neuemissionen. Link zur aktuellen Ausgabe Hier abonnieren
Der griechische Finanzminister Evangelos Venizelos kann zufrieden sein und bereitet im Hinblick auf den anstehenden Wahlkampf schon seinen Rücktritt vor. Nach -wenn auch langen- Verhandlungen sind die Verbindlichkeiten seines Landes durch die erzwungene freiwillige Umschuldung um rund 107 auf 250 Mrd. vermindert worden. Wer beispielsweise eine im März diesen Jahres endfällige Hellas-Anleihe im Depot hatte und sich am Schuldenschnitt freiwillig oder gezwungenermaßen beteiligte, findet nun 21 neue Anleihen in seinem Depot vor. Aus 1.000 Euro nominal sind also 21 Papiere mit einem aktuellen Wert von ca. 220 Euro geworden. Wahrlich kein gutes Geschäft für Investoren. Besser dagegen für die Griechen. Viele Anleger haben in den letzten Wochen bewusst auf eine Glattstellung in den alten Anleihen verzichtet, um vielleicht doch noch in den Genuss der vollen Rückzahlung zu kommen, und versuchen jetzt, Versäumnisse nachzuholen. In der Skontroführung beobachten wir eine Vielzahl von Glattstellungen in den neuen Gattungen. Dabei handelt es sich aber nicht zwingend immer um Verkäufe, sondern auch um Zukäufe, um die Nominalbeträge zu aussprechbaren Volumina zu erweitern. Insgesamt handelt es sich bei dieser weltweit größten Umschuldung in der Geschichte um ein historisches Ereignis. Dass dies ohne größere Kapitalmarktverwerfungen vonstatten ging, war so allerdings nicht zu erwarten. Ob dies der guten Vorbereitung seitens der Notenbanken oder aber der Tatsache geschuldet ist, dass sich die Marktteilnehmer nach einer Lösung -egal wie- sehnten, werden die nächsten Wochen und Monate zeigen. Aber könnte das nicht eine Blaupause für Länder wie Portugal oder auch Spanien sein, die ebenfalls auf enormen Schulden sitzen? Noch stemmen sich diese beiden Länder gegen den Schuldenschnitt. Speziell in Portugal ziehen Bevölkerung und Regierung an einem Strang. Die Frage wird nur sein, wie lange noch und wer unterm Strich die Zeche zahlt, wenn weitere Staaten auf diesen Pfad der Entschuldung einschwenken.
Klaus Stopp ist Head of Market Making Bonds bei der Baader Bank AG. Baader betreut an den Börsenplätzen Berlin, Frankfurt und München u.a. den Handel mit Anleihen und betreut Deutschlands führende Anleihen-Website Bondboard. Sie wollen regelmäßig über die Rentenmärkte auf dem Laufenden bleiben? Abonnieren Sie kostenlos den Newsletter "Baader Bond Markets", ein wöchentlicher Überblick über die Bond-Märkte, mit Blick auf nationale & internationale Konjunktur, Corporate Bonds und Währungsanleihen, sowie interessante Neuemissionen. Link zur aktuellen Ausgabe Hier abonnieren
Hinweis:
ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen.
Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich
dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch
eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link
„Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für
diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.