Luftaufnahme Ölraffinerie, Raffinerieanlage, Raffineriefabrik
Montag, 12.11.2018 13:09 von | Aufrufe: 975

Ölpreise geben Gewinne teilweise wieder ab

Luftaufnahme Ölraffinerie, Raffinerieanlage, Raffineriefabrik ©iStock

NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich am Montag von ihren starken Verlusten in den vergangenen Wochen erholen können. Deutliche zwischenzeitliche Gewinne konnten aber nicht lange gehalten werden. Händler nannten Hinweise auf Produktionskürzungen als Grund für steigende Rohölnotierungen. Diese kamen am Wochenende und zu Wochenbeginn vor allem vom Ölriesen Saudi-Arabien. Äußerungen anderer Länder, darunter vom großen Ölförderer Russland, klangen dagegen zurückhaltender und deuteten nicht auf eine baldige Förderkürzung hin.

Am Montagmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 70,99 US-Dollar. Das waren 81 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 30 Cent auf 60,50 Dollar. Am Morgen hatten ein Barrel Brent bis zu 71,88 Dollar (Dollarkurs) und ein Fass WTI bis zu 61,28 Dollar gekostet.

Schon am Wochenende waren Signale zu vernehmen gewesen, die auf eine Verminderung des Rohölangebots hindeuten. Zum einen kündigte Saudi-Arabien an, seine Öllieferungen im Dezember um 500 000 Barrel je Tag zu verringern. Der saudische Ölminister Khalid Al-Falih bestätigte dies am Montagmorgen. In Abu Dhabi sagte Al-Falih darüber hinaus, Saudi-Arabien sehe die Notwendigkeit einer Reduzierung der Tagesproduktion um eine Million Barrel gegenüber dem Niveau von Oktober.

Auch Äußerungen aus anderen Opec-Ländern lassen darauf schließen, dass die Rohölförderung im kommenden Jahr sinken könnte. Entsprechende Hinweise hatte ein wichtiges Erdölkomitee des Verbunds "Opec Plus" - bestehend aus der Opec und weiteren großen Förderstaaten - am Wochenende gegeben. Der Ölminister von Oman sprach sich am Sonntag wie Al-Falih für eine Förderkürzung um eine Million Barrel je Tag aus.

Russlands Ölminister Alexander Nowak äußerte sich dagegen zurückhaltender. Es gebe derzeit keine Notwendigkeit, schnell zu handeln, sagte er am Wochenende. Es sei schwer vorherzusagen, wie sich der Ölmarkt 2019 entwickele. Er gehe aber davon aus, dass der Markt Mitte 2019 ausgeglichen sei, also Angebot und Nachfrage im Lot seien. Damit deuten sich unterschiedliche Auffassungen der beiden größten Opec-Plus-Mitglieder Saudi-Arabien und Russland an.

Sollten die Opec-Plus-Staaten ihre Förderung tatsächlich um eine Million Barrel je Tag kürzen, würden die jüngsten Produktionsausweitungen wieder größtenteils rückgängig gemacht, urteilten die Rohstoffexperten der Commerzbank (Commerzbank Aktie) in einem Kommentar. Diese Ausweitung hatten die Förderländer in Erwartung harter US-Sanktionen gegen Iran vorgenommen. Letztlich fielen die Sanktionen gegen die iranische Ölproduktion aber wesentlich schwächer aus als befürchtet. Seit Anfang Oktober sind die Ölpreise auch deshalb um rund 20 Prozent gefallen. Darauf scheinen die Produzenten jetzt mit der Kürzung ihrer Förderung reagieren zu wollen./bgf/jsl/fba


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