Deutsche Börse AG - Rohstoff-ETCs gute Aussichten für Industriemetalle

Mittwoch, 15.12.2010 17:10 von Aktiencheck - Aufrufe: 3341

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Gute Wirtschaftsdaten aus China und anderen Schwellenländern sorgen weiterhin für bedarfsgetriebene Preise bei vielen Industriemetallen, so die Deutsche Börse AG.

Und das solle laut Eugen Weinberg von der Commerzbank im Jahr 2011 so bleiben. Denn auch die Industrienationen würden konjunkturell wieder aufholen und dadurch ihre Nachfrage nach Kupfer und Co. erhöhen. Bei den Edelmetallen würden Silber, Platin und Palladium dem Gold derzeit den Rang ablaufen.

Die größten Zuflüsse bei physisch hinterlegten Edelmetallprodukten seit fünf Wochen würden bei ETF Securities für neue Höchststände beim verwalteten Vermögen sorgen. Die Gründe sehe das Unternehmen im besser als erwarteten Wachstum in den USA sowie der erfreulichen industriellen Entwicklung in den Schwellenländern. Außerdem hätten die USA weitere Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft in Aussicht gestellt, falls nötig. Nach Auffassung von Bernardus Roelofs, Händler bei Flow Traders, würden Anleger alle Edelmetalle als sicheren Hafen in unsicheren Zeiten betrachten. Und derzeit würden Investoren in diesem Bereich mehr diversifizieren.

Der Monat Dezember beschere Kupfer mit einem zeitweiligen Preis von über 9.260 US-Dollar pro Tonne ein neues Allzeithoch. Die derzeitige Angebotslage für das wertvolle Industriemetall sei durch den Erholungskurs vieler Volkswirtschaften etwas angespannt, erkläre Weinberg. Und weil sich das fundamentale Umfeld von Kupfer auch im kommenden Jahr fortsetzen werde, prognostiziere der Rohstoffanalyst der Commerzbank weiterhin steigende Preise. "Einem relativ geringen Kupferangebot steht eine größere weltweite Nachfrage gegenüber, denn global gesehen befinden sich viele Länder auf einem aufsteigenden Ast." Deshalb werde ihr Bedarf an Industriemetallen generell und spezifisch Kupfer steigen.

Ein knapper werdendes Angebot werde dem Metall auch das Marktforschungsunternehmen World Bureau of Metal Statistics (WBMS) bescheinigt. "Für das kommende Jahr soll das Defizit auf 497 Tausend Tonnen deutlich anwachsen, bevor sich die Situation im Jahr 2012 voraussichtlich wieder etwas entspannen wird", zitiere Weinberg. Was diesem Szenario entgegenstehen könnte, seien stärkere chinesische Maßnahmen zur Abkühlung der Wirtschaft im kommenden Jahr. "Das wird von vielen Marktteilnehmern derzeit aber eher ausgeblendet."

So spreche auch ETF Securities von den höchsten Zuflüssen bei Kupfer-ETCs seit fünf Monaten und gar den zweithöchsten sei dem Jahr 2006. Beim ETFS Copper (WisdomTree Copper) habe der führende europäische Anbieter von Exchange Traded Commodities Zuflüsse in Höhe von 24,1 Millionen US-Dollar innerhalb der vergangenen Woche registriert. Abflüsse bei diesem Kupfer-ETC ordne das Unternehmen Gewinnmitnahmen zu.

18 Millionen Autos solle die chinesische Autoindustrie laut nationalem Fahrzeugverband in diesem Jahr insgesamt verkaufen. 16,4 Millionen und damit 27 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres seien es bis Ende November gewesen. "Dadurch wird auch die Nachfrage nach Platin und Palladium aufgrund ihrer Doppelfunktion als Edel- und Industriemetall hoch bleiben", erkläre Weinberg. "Platin kommt in Diesel-Katalysatoren zum Einsatz und Palladium wird in Benzinern verwendet."

ETC-Anleger würden auf das Marktumfeld reagieren und sich etwa den ETFS Precious Metals (WisdomTree Precious Metals) ins Depot legen, der in einen Korb von Edelmetallen investiere. Außerdem gefragt seien physisch hinterlegte Platin- und Palladium-Werte wie ETFS Physical Platinum (WisdomTree Physical Platinum) und ETFS Physical Palladium (WisdomTree Physical Palladium). Steigende Preise würden auch Anleger erwarten, die ETFS Short Platinum (ETC auf DJ-UBS Platinum ER [ETFS Commodity Securities Ltd]), der auf sinkende Platinkurse setze, zurückgeben würden.

Rund 70 Prozent habe der Silberpreis im laufenden Jahr zugelegt. Damit habe das Edelmetall nach Auffassung der Helaba auf der Beliebtheitsskala gegenüber Gold deutlich aufgeschlossen. Vor allem die physischen Silberbestände in den Händen der Investoren hätten zugelegt. In ihrem aktuellen Rohstoffbericht gehe Gertrud Traud davon aus, dass sich Gold und Silber erst einmal im Tandem bewegen würden. Die Chefvolkswirtin der Helaba halte einen Goldpreis von 1.500 US-Dollar für Ende 2011 für möglich.

So melde auch ETF Securities derzeit solides Interesse an Silber. Mit dem ETFS Physical Silver (WisdomTree Physical Silver) hätten sich viele Anleger in physisch hinterlegtes Silber engagiert. Außerdem würden sie in den db Physical Silver ETC (Xtrackers Physical Silver ETC (EUR)) einsteigen. Bei Short-ETCs, die auf sinkende Kurse setzen würden, befinde sich der ETFS Short Silver (WisdomTree Silver 1x Daily Short) unter den Top fünf bei den Abgaben.

In Goldtiteln sehe Flow Traders einen eher ausgeglichenen Handel. Sowohl Käufe als auch Verkäufe gebe es beispielsweise beim ETFS Physical Gold (WisdomTree Physical Gold). Auch bei Xetra-Gold (Xetra-Gold ETC auf Gold [Deutsche Börse Commodities GmbH]) würden sich Käufe und Verkäufe die Waage halten. Eher Zuspruch finde dagegen der ETFS Gold (WisdomTree Gold) und Gold Bullion Securities (Gold Bullion Securities) sowie der mit physischem Gold hinterlegten Gold db Physical Gold ETC (Xtrackers Physical Gold ETC (EUR)). (15.12.2010/zc/a/a)

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