Die Skyline von Frankfurt am Main
Dienstag, 31.08.2021 18:26 von | Aufrufe: 726

ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Sorge vor weniger EZB-Hilfen belastet den Dax

Die Skyline von Frankfurt am Main ©pixabay.com

FRANKFURT (dpa-AFX) - Hinweise auf eine mögliche Reduzierung der Pandemie-Hilfen der Europäischen Zentralbank (EZB) sind am Dienstag bei Investoren schlecht angekommen. Am Vormittag hatte der Dax noch mit einem deutlichen Plus erstmals seit zweieinhalb Wochen wieder die Marke von 16 000 Punkten in Richtung seines Rekordhochs übersprungen, am Nachmittag ging es dann mit deutlich unter 15 800 Punkten in die andere Richtung. Erste Schnäppchenjäger nutzten gegen Handelsende das tiefere Kursniveau aber wieder zum Einstieg, sodass am Ende für den Dax noch ein Minus von 0,33 Prozent auf 15 835,09 Punkte stehen blieb. Der MDax verlor 0,87 Prozent auf 35 952,74 Zähler.

Nachdem die am Vormittag veröffentlichte Inflation für den Euroraum einen Anstieg auf den höchsten Stand seit fast zehn Jahren gezeigt hatte, ließen am Nachmittag Aussagen von Österreichs Zentralbankchef Robert Holzmann aufhorchen. Holzmann, der als EZB-Rat über die Geldpolitik im Euroraum mitentscheidet, brachte eine Reduzierung der Corona-Pandemiehilfen ins Spiel. Daraufhin gerieten sowohl die Aktienkurse als auch Bundesanleihen unter Druck.

Die Reaktion auf die erneut gestiegene Inflation in der Eurozone habe nicht lange auf sich warten lassen, kommentierte Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect die Gedankenspiele aus dem EZB-Rat über ein Ende der expansiven Geldpolitik. Das luftige Kursniveau im Dax im Bereich der 16 000 Punkte bleibe vorerst zu hoch. Die expansive Geldpolitik der Notenbanken gilt als einer der wesentlichen Treiber für die Kursgewinne an den Aktienmärkten in den letzten Jahren.

An der Dax-Spitze stiegen die Aktien des Essensauslieferers Delivery Hero um 3,6 Prozent. Sie profitierten von Rekordaufträgen der südkoreanischen Tochter Woowa, von einer geplanten Anteilsaufstockung der niederländischen Internetholding Prosus und einem positiven Analystenkommentar. Die am Vortag als Tagessieger klar höher aus dem Handel gegangenen Papiere des Kunststoffkonzerns Covestro (Covestro Aktie) landeten diesmal mit minus 3,1 Prozent auf dem letzten Platz im Leitindex.

Lufthansa (Lufthansa Aktie) verloren im MDax 1,5 Prozent, belastet von einer Verkaufsempfehlung des Bankhauses Metzler. Auch Aussagen von Konzernchef Carsten Spohr sorgten nicht für Entlastung. Nach seiner Einschätzung hat die Airline die Corona-Krise noch nicht überwunden.

Die zuletzt stark gelaufenen Titel des Chipindustrie-Ausrüsters Aixtron gerieten am Nachmittag erheblich unter Druck und beendeten den Handel als MDax-Schlusslicht 6,3 Prozent tiefer.

Mit minus 5,7 Prozent waren auch die Titel des Online-Gebrauchtwagenhändlers Auto1 sehr schwach. Nach Börsenschluss wurde bekannt, dass sich mit DN Capital ein Altaktionär aus der Zeit vor dem Börsengang von 2,2 Millionen Aktien trennen will.

Die Papiere von Teamviewer - jüngst noch vom Ronaldo-Wechsel nach Manchester vorwärts getrieben - sanken um 4,1 Prozent. Schwache Wachstumssignale des Videokonferenzdienstes Zoom für das laufende Quartal trübten nun die Anlegerstimmung.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 0,06 Prozent auf 4196,41 Punkte. Auch der französische Cac 40 schloss leicht im Minus. Der britische FTSE 100 gab am Dienstag nach der feiertagsbedingten Pause zum Wochenauftakt etwas deutlicher nach. In den USA notierte der Wall-Street-Index Dow Jones Industrial zum Börsenschluss in Europa knapp im Plus.


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Der Euro kletterte mit 1,1845 Dollar (Dollarkurs) auf ein Hoch seit Anfang August. Nach Börsenschluss kostete die Gemeinschaftswährung dann nur noch 1,1799 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1834 (Montag: 1,1801) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,8450 (0,8474) Euro gekostet.

Am Rentenmarkt hatten sich die Kurse bis zum Schluss des Kassahandels am Mittag nur wenig bewegt, bevor die Aussagen zu den EZB-Pandemiehilfen die Anleihen unter Druck setzten. Die Umlaufrendite hatte mit minus 0,48 Prozent stagniert. Der Rentenindex Rex war um 0,01 Prozent auf 145,90 Punkte gesunken. Der Bund-Future verlor nach Börsenschluss zuletzt 0,54 Prozent auf 175,44 Punkte./ajx/mis

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

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