Logo der Covestro AG vor der Konzernzentrale in Leverkusen
Freitag, 06.08.2021 11:18 von | Aufrufe: 1000

ROUNDUP: Covestro geht zuversichtlich ins dritte Quartal trotz Rohstoffengpässen

Logo der Covestro AG vor der Konzernzentrale in Leverkusen ©JohnWilliamDoe https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de

LEVERKUSEN (dpa-AFX) - Der Kunststoffkonzern Covestro (Covestro Aktie) will das Tempo hoch halten. Nach dem zeitweisen Nachfrageboom in den letzten Monaten sieht der Vorstandsvorsitzende Markus Steilemann gleichwohl eine "Normalisierung bei dem ein oder anderen Produkt, was aber im Ausblick berücksichtigt ist", wie er im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX sagte. Grundsätzlich sei die Nachfrage aus der Auto- und Baubranche, aber auch aus der Elektro- und Elektronikindustrie ungebrochen, allerdings lasse sich die Entwicklung nur für einen überschaubaren Zeitraum voraussagen, "weil wir natürlich eine hochvolatile Umgebung haben."

Die Aktien traten am Freitagvormittag mit einem leichten Plus von 0,18 Prozent auf 54,46 Euro fast auf der Stelle. Sie pendeln schon seit Monaten zwischen rund 54 und etwa 58 Euro. Investoren sind unschlüssig, wie lange der aktuelle Miniboom der Branchen noch andauern wird. Die Erwartung, dass das Zyklushoch bereits erreicht sei oder kurz bevorstehe, laste auf den Papieren, erklärt Analystin Georgina Iwamoto von der Investmentbank Goldman Sachs (Goldman Sachs Aktie). Sie gibt sich aber optimistisch: Eine Normalisierung der Geschäfte werde wohl längst nicht so gravierend, wie es das aktuelle Kursniveau impliziere.

Die bereits im Juli angehobene Jahresprognose eines operativen Gewinns (Ebitda) von 2,7 bis 3,1 Milliarden Euro bestätigte der Covestro-Chef derweil am Freitag bei der Vorlage der Zahlen für das zweite Quartal. Von April bis Juni erzielte Covestro demzufolge ein operatives Ergebnis von 817 Millionen Euro und damit noch ein klein wenig mehr als im Juli in Aussicht gestellt. Das ist ein Vielfaches des coronabedingt schwachen Vorjahreswertes, aber auch deutlich mehr als im zweiten Quartal 2019.

Für das dritte Quartal kalkuliert der Dax-Konzern mit einem operativen Ergebnis von 760 bis 860 Millionen Euro, was laut Analystin Iwamoto überraschend viel ist und somit für Zuversicht sorge.

Sollte die Mitte der Spanne erreicht werden, würde sich für das Schlussquartal auf Basis der aktuellen Jahresprognose ein operativer Gewinn zwischen 330 und 730 Millionen Euro ergeben. Diese recht große Spanne reflektiert wohl auch die Unsicherheit hinsichtlich einer Normalisierung der aktuell starken Nachfrage.

Für Rückenwind sorgt derzeit aber noch der hohe Bedarf an Materialien etwa für Autositze, Möbelpolster, Kühlschrankdämmungen sowie Handy- und Laptophüllen. Die teilweisen Produktionsausfälle in der Autobranche, die unter einem Mangel an Computerchips leidet, bekommt Covestro laut Steilemann kaum zu spüren. Natürlich sei der Bedarf der Autohersteller gefallen, für die die Leverkusener Materialien für die Innenausstattung wie Sitze und Cockpit, aber auch für Batterien und Lacke herstellen. Dennoch sei Covestro hier aktuell vollständig ausverkauft. Alles was produziert werde, gehe direkt zu den Kunden.

Dabei kommen dem Chemiekonzern auch Angebotsengpässe in der eigenen Branche zugute, was positiv für die Verkaufspreise ist. So gab es - nicht nur bei Covestro - ungeplante Anlagenstillstände, etwa infolge eines Wintersturms in Nordamerika. Zudem gibt es aktuell Probleme im norddeutschen Brunsbüttel, wo Covestro die Hartschaumkomponente MDI produziert. Die wird von den Kunden des Konzerns zu Polyurethan-Schaumstoffen für die Dämmung von Gebäuden und Kühlschränken weiterverarbeitet.

Der Konzernumsatz von Covestro verdoppelte sich nahezu im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum vor dem Hintergrund der guten Nachfrage und höherer Verkaufspreise auf 3,96 Milliarden Euro. Unter dem Strich blieben 449 Millionen Euro hängen nach einem Verlust vor einem Jahr.

Zum Umsatzwachstum trug nun auch das von DSM übernommene Geschäft mit nachhaltigen Beschichtungsharzen bei, das seit April konsolidiert wird. Aufs Gesamtjahr gesehen, dürfte der Geschäftsbereich trotz der Integrationskosten laut Steilemann auch schon einen kleinen Beitrag zum operativen Gewinn liefern. So lägen die Einsparungen und Synergien im Zuge der Transaktion aktuell etwas über Plan, der Großteil werde aber weiterhin in den kommenden beiden Jahren erwartet. Gleichzeitig werde ein Teil der ursprünglich für 2020 geplanten Kosten sich auf später verschieben./mis/mne/eas


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