Das Logo an einer Filiale der Commerzbank in Frankfurt am Main.
Montag, 03.08.2020 10:21 von | Aufrufe: 704

ROUNDUP: Finanzinvestor Cerberus gegen Vetter als Commerzbank-Aufsichtsratschef

Das Logo an einer Filiale der Commerzbank in Frankfurt am Main. © Commerzbank AG

FRANKFURT/NEW YORK (dpa-AFX) - Die Commerzbank (Commerzbank Aktie) bekommt bei der geplanten Berufung eines neuen Aufsichtsratschefs Gegenwind von ihrem Großaktionär Ceberus. "Wir haben ernsthafte Zweifel, dass Hans-Jörg Vetter die richtige Person für diese Aufgabe ist und über die richtige Erfahrung hierfür verfügt", heißt es in einem Brief des Finanzinvestors an das Kontrollgremium, der der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Montag vorlag. Vetter, ehemaliger Chef der Landesbank LBBW, war zuvor in Medienberichten als Kandidat für die Nachfolge von Commerzbank-Aufsichtsratschef Stefan Schmittmann genannt worden.

Schmittmann hatte erklärt, den Posten an diesem Montag niederzulegen. Der Aufsichtsrat soll an diesem Montag über die Neubesetzung entscheiden. Cerberus hat nach eigenen Angaben zwei andere Kandidaten für die Aufsichtsratsspitze ausgemacht. Diese hätten die notwendigen Qualifikationen, um den Posten zu besetzen und dürften "aller Vermutung nach auch das Vertrauen aller wichtigen Interessengruppen genießen", heißt es in dem Brief. "Wir würden uns freuen, sie dem Nominierungsausschuss und dem gesamten Aufsichtsrat schnellstmöglich vorstellen zu können."

Für die Commerzbank-Aktie ging es am Montagmorgen leicht abwärts. Zuletzt lag sie mit 0,18 Prozent im Minus bei 4,341 Euro und entwickelte sich damit etwas schwächer als der MDax .

Die Commerzbank steckt nach dem erklärten Doppelrücktritt von Schmittmann und Vorstandschef Martin Zielke in einer Führungskrise. Zielke will seinen Posten nach Berufung eines Nachfolgers für die Vorstandsspitze spätestens zum Jahresende niederlegen. Der Manager hatte nach Kritik von Investoren eingeräumt, dass die im vergangenen Herbst beschlossenen Maßnahmen nicht durchschlagend genug waren, um das Institut im Zinstief profitabler zu machen. Auf dem Tisch liegen dem Vernehmen nach Pläne, Stellenabbau und Filialschließungen deutlich zu verschärfen.

Der Finanzinvestor Cerberus, der mit seiner Kritik an Vorstand und Aufsichtsrat den Doppelrücktritt befördert hatte, würde nach früheren Angaben gern zwei Posten in dem 20-köpfigen Kontrollgremium mit Vertrauten besetzen. Der US-Fonds ist mit gut fünf Prozent zweitgrößter Aktionär der Commerzbank - nach dem deutschen Staat, der seit der Rettung des Instituts mit Steuermilliarden in der Finanzkrise 2009 größter Anteilseigner mit derzeit 15,6 Prozent ist. Cerberus hatte der Führung des im September 2018 in den MDax abgestiegenen Instituts vorgeworfen, "über Jahre eklatant versagt" zu haben./stw/mis/jha/


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