DARMSTADT (dpa-AFX) - Der Chemie- und Pharmakonzern Merck
Pro Monat würden 45 Millionen Packungen Medikamente aus Großbritannien in die EU gebracht, 35 Millionen gingen umgekehrt auf die Insel, erklärte Oschmann, der in den vergangenen beiden Jahren dem europäischen Pharmaverband EFPIA vorstand. "Es wäre nicht auszudenken, wenn es zu langwierigen Grenzkontrollen käme und Patienten wichtige Medikamente fehlten."
Das Schreckensszenario eines ungeordneten Brexits ist aus Oschmanns Sicht wahrscheinlicher geworden. "Die Stimmen in Großbritannien, die nach einem Brexit um jeden Preis rufen, nehmen zu - selbst wenn das dem Land schaden würde", sagte Oschmann wenige Woche vor dem geplanten Austrittsdatum am 31. Oktober. Merck bereite sich aber schon seit drei Jahren auf den Brexit vor.
Bei einem Brexit ohne Abkommen mit Brüssel ist die Versorgung mit Arzneien in Großbritannien eine der großen Sorgen. Wiederholt gab es Warnungen vor Medikamenten-Mängeln. Auch bei der europäischen Arzneikontrolle und -zulassung sorgt der Brexit für Turbulenzen.
Im Tagesgeschäft hat Merck derweil große Pläne in den USA. Noch dieses Jahr soll die rund 5,8 Milliarden Euro schwere Übernahme des Halbleiterzulieferers Versum abgeschlossen sein. Dabei zielt Merck auf Geschäfte mit der Chip- und Elektronikindustrie. Angesichts des Trends zur vernetzten Industrie, immer leistungsfähigeren Prozessoren und künstlicher Intelligenz sieht Oschmann hier Wachstumschancen.
Nach dem Versum-Deal habe Merck vorerst keine großen Übernahmepläne mehr, sagte Oschmann. Nun gehe es darum, die durch Übernahmen bedingte Verschuldung bei dem Dax
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