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7. Jahrgang - Ausgabe #337 (02.11.2005) - DEUTSCHE BIBLIOTHEK ISSN 1436-4131
1. EDITORIAL / Börsenausblick, Konjunktur, Marktbericht
Liebe Leserinnen und Leser,
der deutsche Aktienmarkt startete sehr fest in die neue Börsenwoche. Unterstützt von guten Vorgaben der Wall Street vom vergangenen Freitag, legte der DAX am Montag um mehr als 100 Punkte zu. Prozentual entspricht dies einem Plus von mehr als 2%. Beim MDAX ging es sogar 2,9% aufwärts. Neben positiven US-Indizes beflügelten zudem einige Bilanzen wie die von Linde. Hinzu gesellten sich positive Analysteneinstufungen, beispielsweise für Altana oder die Deutsche Bank. Und auch die in dieser Woche weiter anstehenden Zahlen warfen ihre Schatten voraus. So kletterte die Commerzbank am Montag um mehr als 4%. Das Unternehmen wird am Donnerstag seine Ergebnisse präsentieren, und nach den überraschend guten Zahlen der Deutschen Bank in der Vorwoche scheinen die Bücher mit Optimismus erwartet zu werden.
Branchenkonsolidierung
Schwung in den Markt brachte zudem der neueste Deal in der Telekombranche. Der spanische Konzern Telefónica will den britischen Konkurrenten O2 übernehmen. Mit der Akquisition würde das spanische Unternehmen auf die Märkte Großbritannien und Deutschland vordringen. Daher keimten Sorgen auf, die Deutsche Telekom könnte nun um den britischen Mobilfunkanbieter mitbieten. Von den zwischenzeitlichen Verlusten konnte sich die Aktie jedoch wieder erholen und schloss am Montag gut behauptet. Am Dienstag brachte erneut aufkeimende Furcht den Kurs jedoch wieder unter Druck. O2 ist nach Angaben aus Branchenkreisen nach der Übernahmeofferte von Telefónica offen für weitere Angebote wie von France Telecom oder des deutschen Branchenprimus. Kleinere Verluste hatte auch der Gesamtmarkt zu verbuchen. Nach den kräftigen Vortagesgewinnen kein Wunder! Daneben wollen sich die Börsianer vor der am Abend anstehenden Zinsentscheidung der US-Notenbank nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Und auch der Feiertag in einigen Bundesländern sorgte für einen ruhigen Handel. Kaum beeindruckt zeigten sich die Börsianer dagegen von den Personalquerelen in SPD und Union, die die Verhandlungen über eine große Koalition belasten.
DAX charttechnisch
Interessant wird es bei den deutschen Indizes nun aus charttechnischer Sicht. Der DAX konnte sich am Montag von der Unterstützung bei 4.826 Zählern absetzen, übersprang die 4.900er-Marke und kämpft nun mit dem nächsten Widerstand bei etwa 4.926 Punkten. Das am Dienstag gebildete Muster im Kerzenchart deutet dabei auf Unsicherheit des Marktes hin. Kann die Zone von 4.926 Punkten jedoch nachhaltig überwunden werden, ist zunächst weiteres Erholungspotenzial bis in den Bereich der psychologisch wichtigen Marke von 5.000 Punkten gegeben. Sollte auch dieses Niveau überschritten werden, ist anschließend ein Test des bisherigen Jahreshochs von 5.138 Zählern wahrscheinlich. Allerdings ist dieses Szenario keinesfalls die einzige Möglichkeit. Auch ein Abtauchen unter die kurzfristige Unterstützung von 4.826 Punkten und des Verlaufstiefs vom vergangenen Freitag bei 4.763 Punkten ist denkbar und würde weiteres Korrekturpotenzial implizieren.
Mehre Komponenten
Für welche Richtung sich der DAX entscheidet, hängt von mehreren Komponenten ab. Positiv scheint sich derzeit die Berichtssaison hier zu Lande zu entwickeln. Von der Metro einmal abgesehen, konnten die bis dato gemeldeten Unternehmen mit ihren Ergebnissen positiv überraschen. Im Wochenverlauf stehen nun weitere Ergebnisse auf der Agenda. Daneben steht die Zinsentscheidung der EZB am Donnerstag im Blickpunkt des Interesses. Einige Experten gehen davon aus, dass die Notenbank ihren Leitzins wie seit mehr als zwei Jahren bei 2% belässt. Wegen der hohen Inflation könnte EZB-Präsident Jean- Claude Trichet aber künftige Zinserhöhungen andeuten.
Zugpferd Wall Street
Als richtungweisendes Zugpferd für den deutschen Aktienmarkt könnte sich zudem einmal mehr die Wall Street erweisen. Offen bleibt, in welche Richtung es dabei gehen könnte. Nach einem freundlichen Wochenauftakt gaben die Kurse hier am Dienstag etwas nach. Große Überraschungen von der Notenbank gab es dabei nicht. Wie erwartet, hat sie zum zwölften Mal in Folge den Leitzins um 25 Basispunkte auf nun 4% angehoben. Und auch bei den Erläuterungen zum Zinsschritt blieb Alan Greenspan nahezu bei dem Wortlaut der vergangenen Entscheidungen. Demnach bergen die Folgen der Wirbelstürme in der Golfregion, verbunden mit hohen Energiepreisen, nach wie vor Potenzial, die Inflation weiter anzuheizen. Zudem könnten sie zeitweise das Wirtschaftswachstum und die Lage auf dem Arbeitsmarkt beeinträchtigen. Allerdings sollten die Aufbauarbeiten positiv auf die Wirtschaft wirken. Der Druck bei der Kerninflation scheint indes derzeit unter Kontrolle, und nach Ansicht des Finanzausschusses der Notenbank ist die um die volatilen Energie- und Nahrungsmittelpreise bereinigte Inflation auf relativ niedrigem Niveau. Folglich wird die Fed an ihren maßvollen Zinsschritten festhalten. Einige Experten rechnen nun bereits im Dezember mit einem weiteren Schritt.
Hin und Her
Die Wall Street zeigte sich nach Bekanntgabe der Leitzinsentscheidung zunächst erleichtert, scheint die Inflation bereinigt um die Energiepreise doch unter Kontrolle. Zudem nahm der Markt wohlwollend zur Kenntnis, dass die Energiepreise jüngst etwas zurückgekommen sind, was den Druck auf die energiepreisgetriebene Teuerung mindert. Im weiteren Verlauf gaben die Kurse am Dienstag dennoch nach. Grund dürfte dabei weniger der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe gewesen sein. Zwar ging der Indikator im Oktober leicht zurück, aber nicht so stark wie erwartet. Er sank von 59,4 im Vormonat auf 59,1. Gerechnet wurde mit einem Rückgang auf 57,2. Etwas Sorge bereitet jedoch der erneut angezogene Preisindex, der von 78 auf 84 stieg. Damit erreichte er das höchste Niveau seit Mai 2004. Und auch der enttäuschende Ausblick des Computerbauers Dell dürfte die Entwicklung der US-Börsen am Dienstag belastet haben. Das Kursgeschehen am Berichtstag zeigt somit einmal mehr, dass derzeit angesichts der laufenden Bilanzsaison und weiterer Konjunkturdaten kaum abzuschätzen ist, welche Richtung die US-Aktienmärkte einschlagen könnten. Das Hin und Her könnte somit anhalten. Bereits im weiteren Wochenverlauf stehen einige wichtige Konjunkturdaten ins Haus. Am Donnerstag unter anderem die US-Industrieaufträge September und der ISM-Dienstleistungsindex Oktober sowie der viel beachtete Arbeitsmarktbericht für Oktober am Freitag. Möglicherweise kann sich der deutsche Aktienmarkt dabei dank anhaltend guter Bilanzen hier zu Lande etwas von der Wall Street abkoppeln. Entziehen wird er sich der Wall Street aber wohl nicht können.
Herzlichst,
Ihre Aktienservice.de-Redaktion
2. INDIZES / Entwicklung der weltweit wichtigsten Indizes
Index 02.11.05 % Vorwoche 52weekHigh % 52week
DJ IND 10406,77 +0,60% 10984,46 +6,65%
S&P 500 1202,76 +0,96% 1245,81 +8,70%
NASDAQ 2114,05 +0,67% 2219,91 +8,21%
NIKKEI 225 13867,86 +3,53% 13867,86 +22,19%
DAX 4923,32 +0,46% 5138,02 +24,34%
TecDAX 576,14 +1,06% 628,94 +15,37%
EUROSTOXX 50 3309,71 +0,16% 3464,24 +17,43%
Stand: Mittwoch, 11:30 Uhr
3. Linde – zuversichtlich für 2006!
Nach Aussagen von Konzernchef Wolfgang Reitzle kann sich der Gase-Spezialist Linde derzeit kaum vor Aufträgen im Geschäftsfeld Anlagenbau retten. Ende September erreichte der Auftragsbestand ein Rekordniveau von rund 3 Mrd. Euro. Nach einem Gewinnanstieg im 3. Quartal hat der Konzern daher seine Ziele für das laufende Jahr präzisiert und ist zuversichtlich für 2006.
Wachstum im Bereich Engineering kommt derzeit vor allem aus dem Mittleren Osten. Linde baut in diesem Segment Anlagen zur Herstellung verschiedenster Gase. Der Geschäftsbereich ist dabei eng mit dem Gas-Geschäft verknüpft. So beliefert das Unternehmen industrielle Großverbraucher mit Industriegasen aus Anlagen, die direkt beim Kunden vor Ort installiert werden. In den ersten neun Monaten 2005 legte der Umsatz in diesem Bereich um 9,8% auf 1,14 Mrd. Euro zu. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenabschreibungen kletterte um 52,8% auf 55 Mio. Euro. Und die Aussichten für den Bereich sind weiter bestens. Der Auftragseingang lag Ende September bei rund 2 Mrd. Euro, nach 1,23 Mrd. Euro ein Jahr zuvor. Linde hatte im 3. Quartal unter anderem Großaufträge aus China, Saudi-Arabien und von BASF erhalten. Angesichts der prall gefüllten Orderbücher erhöhte der Konzern für das Segment daher auch die Prognose für das Gesamtjahr. Jetzt werde mit einer Umsatzsteigerung und einem deutlich verbesserten EBITA gerechnet.
Gute Geschäfte
Aber auch im Geschäftsbereich Gase sieht es gut aus. Die Gesellschaft bestätigte für den Bereich ebenfalls den Ausblick. Umsatz und EBITA sollen hier über den Vorjahreswerten liegen. Zwischen Januar und September stiegen die Erlöse um 10,8% auf 3,28 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis legte um 11,9% auf 519 Mio. Euro zu. Das Unternehmen profitierte hier unter anderem sehr stark von der Kombination mit dem Anlagenbau. Das so genannte On-Site-Geschäft, also das Geschäft mit den Produktionsanlagen direkt vor Ort beim Kunden, entwickelte sich besonders stark. Beide Segmente profitieren derzeit von den zunehmenden Projekten in allen Regionen der Welt.
Gewinne etwas höher gestapelt
Im dritten Geschäftsfeld Material Handling erreichte der Konzern ebenfalls gute Ergebnisse, trotz eines weiterhin hohen Wettbewerbsdrucks. Immerhin ist aber in dem Geschäft mit den Gabelstaplern ein leicht anziehendes Wachstum des Gesamtmarktes auszumachen. Linde ist in dem Bereich mit den drei Marken Linde, STILL und OM Pimespo in den Bereichen Flurförderzeuge und Lagertechnik tätig. Der Konzern zählt dabei zu den größten Herstellern von Flurförderzeugen weltweit. Als einer der wenigen Wettbewerber bietet Linde seinen Kunden ein komplettes Produktprogramm: Stapler mit Verbrennungsmotoren, Elektrostapler und Lagertechnikgeräte. In den ersten drei Quartalen 2005 verbesserte sich der Umsatz in der Sparte jedoch schwächer als im Konzern und erreichte in den ersten neun Monaten 2,55 Mrd. Euro. Nach 2,41 Mrd. Euro im Vorjahr beträgt das Plus 5,8%. Der Auftragseingang zog aber auch hier deutlicher an. Er erhöhte sich um 7,7% auf 2,72 Mrd. Euro. Zudem konnte die Sparte dank der Sparprogramme ihr EBITA aufbessern. Es erhöhte sich um 14,7% auf 125 Mio. Euro. Im Gesamtjahr soll hier der Umsatz nun weiter steigen und das operative Ergebnis sich deutlich verbessern. In Europa bleibt nach Ansicht des Vorstands aber die schwache Konjunktur ein Risiko für das Gabelstapler-Geschäft.
Gute Aussichten
Dennoch rechnet der Vorstand im laufenden Jahr für den Konzern nun mit einer Steigerung des EBITA zwischen 10 und 15%. Bislang hatte Linde lediglich einen Anstieg angekündigt. Schaut man sich die Neun-Monats-Zahlen an, muten die Ziele aber eher konservativ an. Von Januar bis September erhöhten sich die Konzernumsätze auf vergleichbarer Basis um 7,8% auf 6,83 Mrd. Euro. Der Auftragseingang stieg um 18,6% auf 7,9 Mrd. Euro. Beim EBITA erreichte Linde ein Plus von 17,5% auf 590 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) erhöhte sich sogar um 25,3% auf 496 Mio. Euro. Unter dem Strich erwirtschaftete die Gesellschaft einen Überschuss von 311 Mio. Euro, ein Plus von 22,4%. Entsprechend stieg das Ergebnis je Aktie (EPS) um 22,1% von 2, 13 auf 2,60 Euro.
Weiter sparen
Der Vorstand geht unter dem Strich für das Gesamtjahr davon aus, den Überschuss stärker als das operative Ergebnis steigern zu wollen. Dies liegt vor allem an den wegfallenden Goodwill-Abschreibungen. Zudem bekräftigte der Konzernchef die Sparziele für die Sparten Material Handling und Gase. Zwischen 2006 und 2008 sieht er insgesamt ein Einsparpotenzial im dreistelligen Millionenbereich. Keine schlechte Strategie! Die Programme sind nötig, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Allein der Gabelstapler-Bereich muss aktuell zusätzliche Rohstoffkosten von 28 Mio. Euro verkraften.
Keine Zerschlagung
Zudem äußerte sich das Management zur weiteren Organisation des Konzerns. Firmenlenker Reitzle schloss dabei erneut eine Aufspaltung des Unternehmens kategorisch aus. Einen Verkauf der Gassparte oder des Bereichs Material Handling wird es den Angaben nach mit ihm nicht geben. Der Markt spekuliert schon geraume Zeit über eine Kooperation oder mögliche Fusion mit dem britischen Gaskonzern BOC. Größere eigene Akquisitionen schloss der Konzernchef ebenfalls aus. Allerdings stärkt sich Linde permanent durch kleine Zukäufe.
Was machen die Eigner
Hedgefonds halten nach Angaben des Vorstandschefs derzeit etwa 4,2% an Linde. Dieser Anteil hat sich in den vergangenen Jahren nicht nennenswert verändert. Es handelt sich den Aussagen zufolge um langfristig orientierte Finanzinvestoren. Der Vorstand sieht derzeit keine Anzeichen dafür, dass die Großaktionäre Deutsche Bank (10%), Allianz (12,3%) und Commerzbank (10%) sich von ihren Linde-Aktien trennen wollten. Die deutschen Finanzkonzerne sind jedoch seit längerem generell dabei, sich von nicht-strategischen Industriebeteiligungen zu trennen. An der Börse wird daher spekuliert, dass bei einem Ausstieg ausländische Investoren bei Linde einsteigen und den Konzern zerschlagen könnten.
Langfristiger Kauf
Ein solches Unterfangen könnte dann weiteren Schwung in die Aktie bringen. Aber auch aus fundamentaler Sicht bietet das Linde-Papier ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis. Die jüngsten Zahlen weisen auf eine gute Ertragssituation hin, und der eher konservative Ausblick birgt positives Überraschungspotenzial. Ferner ist die Aktie moderat gepreist – langfristig orientierte Investoren können auf dem aktuellen Niveau Positionen aufbauen.
Derivate-Trading
Spekulativ ausgerichtete Investoren, die sich der Risiken bewusst sind, können versuchen, mögliche Kursgewinne mit Derivaten zu hebeln. Interessant für längerfristige Investoren ist beispielsweise der WAVE-CALL XXL der Deutschen Bank (WKN: DB8141). Ausgestattet mit einer theoretisch unbegrenzten Laufzeit, hat das Zertifikat einen Hebel von mehr als sechs. Der Knockout ist ferner ein gutes Stückchen vom derzeitigen Aktienkurs entfernt. Zudem liegt der Knockout unter unserem bevorzugten Stopp-Loss von 54,50 Euro.
Generell sollten sich Anleger über die erhöhten Risiken beim Handel mit Optionsscheinen bzw. Knockout-Produkten bewusst sein und eine adäquate Limittechnik verfolgen. Anleger sollten verstehen, dass der Handel mit Optionsscheinen unter anderem durch die höhere Reagibilität wesentlich risikoreicher ist als der physische Aktienhandel und vornehmlich der gezielten Nutzung von zeitlich fest definierten Marktchancen dient. Aufgrund der Hebelwirkung ist im Vergleich zum physischen Erwerb der Aktie ferner lediglich ein wesentlich geringerer Kapitaleinsatz erforderlich.
KENNZAHLEN : Linde AG
WKN: 648300
ISIN: DE0006483001
Markt: XETRA
Kurs 02.11.2005: 59,29 Euro
52-Wochen-Hoch: 63,88 Euro
52-Wochen-Tief: 45,28 Euro
Empfohlener Stopp-Loss: 54,50 Euro
Unser Anlageurteil: Langfristiger Kauf
4. STUDIO BABELSBERG: starkes Wachstum erwartet!
Nach Ansicht der Analysten von finanzpark research hat das neue Management der traditionsreichen Filmstudios von Babelsberg mit dem Börsengang und einem Strategiewechsel wichtige Weichen für die Zukunft gestellt. Die Konzentration auf amerikanische Großproduktionen im Kinofilmsegment zeigt erste Wirkung, und durch den Ausbau entsteht eines der größten Filmstudios Europas. Die Experten von finanzpark research erwarten zudem, dass die Gesellschaft im laufenden Geschäftsjahr voraussichtlich erstmalig ein ausgeglichenes Ergebnis präsentieren könnte. Für 2006 rechnen sie mit einer Steigerung der Nettomarge auf 5% bei einem Umsatz von 80 Mio. Euro. Längerfristig wird mit einer Steigerung der Nettomarge auf 10% gerechnet. Nach Ansicht der Analysten steht die Gesellschaft ferner vor großen Möglichkeiten für ihre Geschäftsentwicklung. Bisher wurden die Studios vom Alteigentümer nur nach Immobiliengesichtspunkten geführt, was zwar eine gute Infrastruktur durch die Investition von mehr als 250 Mio. Euro geschaffen hatte. Jedoch wurden die unternehmerischen Gesichtspunkte nach Ansicht der Experten stark vernachlässigt. Mit den neuen Eigentümern hat der Standort Babelsberg nun eine neue Chance erhalten. Zudem verfügt das Management über große wirtschaftliche Medienerfahrung, und erste Erfolge mit der Gewinnung von dauerhaften TV-Produktionen und neuen Großproduktionen konnten erzielt werden. Die weiteren Aussichten bei Umsatz- und Ertragsentwicklung bewerten die Experten daher sehr viel versprechend. Aufgrund der erwarteten Ergebnisse errechnen die Analysten von finanzpark research einen fairen Wert von 5,09 Euro. Dies entspricht einem Kurspotenzial von mehr als 60%. Wenn Sie die komplette Analyse lesen möchten, können Sie sich diese kostenlos von der Seite www.finanzpark-research.de herunterladen.
5. PORSCHE – verkauft weniger Fahrzeuge im Oktober
Der Oktober lief für den Sportwagenbauer Porsche (WKN: 693773) nicht gerade gut in den USA. Das Unternehmen setzte hier deutlich weniger Fahrzeuge ab als noch vor einem Jahr. Insgesamt wurden 2.729 Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert, rund 14% weniger als im Oktober 2004. Damals hatte Porsche allerdings einen Rekordwert in den USA und in Kanada erzielt und dabei von außerordentlich hohen Auslieferungszahlen beim Cayenne profitiert. Beim bisherigen Verkaufsschlager erlebte die Gesellschaft nun einen heftigen Einbruch. Der Absatz des sportlichen Geländewagens ging um 45% auf 1.208 Stück zurück. Dagegen sind die Auslieferungen des Boxster um 257% auf 571 Stück gestiegen. Vom Sportwagen 911 lieferte der Konzern 924 Stück aus, 16% mehr als noch vor einem Jahr.
6. UNITED INTERNET – WEB.DE – vollziehen
angekündigte Allianz
United Internet (WKN: 508903) und Web.de (WKN: 529650) haben ihre angekündigte Allianz vollzogen. Mit Wirkung zum 31. Oktober übernimmt die United Internet den Geschäftsbereich Internet-Portal von Web.de mit allen Mitarbeitern, Technologien, Vermögensgegenständen sowie Marken- und Lizenzrechten. Wirtschaftlicher Stichtag sei der 30. September. Die Übernahme erfolgte gegen eine Barvergütung von 200 Mio. Euro sowie 5,8 Mio. Aktien der United Internet AG. Gleichzeitig reichte Web.de seine Umfirmierung zur ComBOTS AG zur Handelsregistereintragung ein und wird künftig unter diesem neuen Markennamen auftreten. Die Umstellung des Börsennamens und -kürzels soll gleichzeitig mit der von der Hauptversammlung beschlossenen Umstellung auf Namensaktien im Dezember 2005 erfolgen.
7. SIEMENS – erhält Kraftwerksauftrag von E.ON
Siemens (WKN: 723610) hat aus Italien den Zuschlag für den Bau eines Gas- und Dampfturbinenkraftwerks erhalten. Das Auftragsvolumen liegt einschließlich eines langfristigen Wartungsvertrages insgesamt bei rund 400 Mio. Euro. Auftraggeber ist E.ON Italia Produzione, eine Tochter des deutschen Versorgers. Die Inbetriebnahme des Kraftwerks mit einer Leistung von 800 Megawatt ist für 2007 geplant.
8. INFINEON – Streik beendet, Sozialtarifvertrag
angenommen
Nach einem einwöchigen Streik haben die Beschäftigten in der Münchner Chipfabrik des Halbleiterherstellers Infineon (WKN: 623100) ihre Arbeit wieder aufgenommen. In einer Urabstimmung der IG Metall hatten sich die Beschäftigten der vor der Schließung stehenden Fabrik am Montag mehrheitlich für die Annahme eines Sozialtarifvertrags ausgesprochen. Dieser sieht unter anderem höhere Abfindungen für das Personal sowie die Gründung einer Beschäftigungsgesellschaft nach der Schließung der Fabrik im Jahr 2007 vor. Rund 70% stimmten für die Annahme des Sozialtarifvertrages. Die Fabrik mit rund 800 Beschäftigten soll spätestens im Sommer 2007 geschlossen werden, da sie nicht mehr dem Stand der Technik entspricht. Infineon hat nach Angaben der IG Metall zugesagt, 80 bis 90 der betroffenen Mitarbeiter weiter zu beschäftigen. Dies solle vor allem durch Altersteilzeit erreicht werden. Die übrigen Mitarbeiter sollen eine Abfindung von 1,3 Monatsgehältern je Beschäftigungsjahr erhalten. Infineon hatte ursprünglich 0,3 Monatsgehälter geboten, die IG Metall drei Monatsgehälter gefordert. Maximal zahlt Infineon je Mitarbeiter 130.000 Euro. Da viele Beschäftigte schon sehr lange in dem Werk arbeiten, ist diese Summe nach Darstellung der IG Metall keine Ausnahme. In dem Werk in München-Perlach werden auf veralteten Anlagen Logik-Chips für die Telekommunikation produziert. Eine Modernisierung des Werks mit anschließendem Weiterbetrieb wäre nach Darstellung des Konzerns teurer als die Schließung. Infineon rechnet mit Kosten von rund 100 Mio. Euro durch die Schließung. Frühester Termin ist nach der erzielten Einigung der 31. März 2007.
9. HOCHTIEF – Chef sieht Aufwärtstrend der deutschen
Baubranche
Die Krise der deutschen Bauwirtschaft neigt sich nach Ansicht von Hochtief (WKN: 607000) dem Ende entgegen. Firmenlenker Hans-Peter Keitel zufolge steigen die Auftragszahlen schon den vierten Monat in Folge. Zudem sind seiner Ansicht nach die Erwartungen der Firmen besser als seit vielen Jahren. Wie schnell es wieder aufwärts geht, konnte der Vorstand in einem Interview aber nicht sagen. Und er rechnet trotz der positiven Geschäftsentwicklung nach wie vor mit einem branchenweiten Verlust von 40.000 bis 50.000 Arbeitsplätzen in diesem Jahr. Zudem sprach sich der Manager für eine Privatisierung von Autobahnen aus. Was jetzt bei Schulen oder Kindergärten funktioniert, muss angesichts der leeren Kassen auch für die Autobahnen geprüft werden: Ohne eine Privatisierung wird es nicht gehen. Hochtief hat damit bereits im Ausland Erfahrung gesammelt, erläuterte der Vorstand weiter.
10. ERGO – gewinnt Marktanteile zurück
Die Ergo-Gruppe (WKN: 841852) hat nach einem enttäuschenden Neugeschäft im vergangenen Jahr 2005 Marktanteile in der Lebensversicherung zurückerobert. Der aktuelle Marktanteil, gemessen am Neugeschäft, liegt bei 11,5% gegenüber 8,6% im vergangenen Jahr, erläuterte Firmenlenker Götz Wricke in einem Interview. Während der Markt nach dem aufgrund von Sonderfaktoren außergewöhnlich guten Jahr 2004 in diesem Jahr um 12% schrumpfte, ist das Neugeschäft bei der Münchener Rück-Tochter nur um 7% zurückgegangen. Besonders stark gefragt sind laut Vorstand Riester-Verträge und Rentenversicherungen. Aber auch die kapitalbildende Lebensversicherung verkaufe sich trotz Beschneidung der steuerlichen Vorzüge zum Ende des Vorjahres unverändert gut. Auch die ab 2007 niedrigere garantierte Verzinsung von voraussichtlich nur noch 2,25% (aktuell: 2,75%) beeinträchtigt das Neugeschäft kaum. Viel besorgniserregender ist seiner Meinung nach der immer kleinere finanzielle Spielraum der Bundesbürger. Die schmalen Budgets dämpfen die Perspektiven für die Branche, so der Manager weiter.
11. ALTANA – Suche nun amtlich
Schon geraume Zeit spekuliert, ist es nun amtlich. Der Bad Homburger Pharma- und Spezialchemiekonzern Altana (WKN: 760080) prüft Optionen für seine Pharmasparte. Der Vorstand hat Goldman Sachs beauftragt, einen Käufer oder strategischen Partner für die Sparte zu finden. Firmenlenker Nikolaus Schweickart will nun in den nächsten Monaten gezielt mit Pharmapartnern sprechen. Er schließt den Ausführungen zufolge keine Option aus, die die weitere Entwicklung des Unternehmens zum Ziel hat und die langfristige Sicherheit der Arbeitsplätze gewährleistet. Die nach Umsatz größere Pharmasparte mit dem Magen-Darm-Medikament Pantoprazol als Kassenschlager kam zuletzt auf einen Jahresumsatz von mehr als 2 Mrd. Euro. Ausgeschlossen ist nach Schweickarts Worten jedoch eine Zerschlagung oder ein Auktionsverfahren mit dem Ziel, die Pharmasparte an den Meistbietenden zu veräußern. Offen ist, wie die zukünftige Gesellschafterstruktur nach der Öffnung für einen strategischen Partner aussehen wird.
12. HYPO REAL ESTATE – Deutschlandtochter finanziert
Immobilienkauf
Die Deutschlandtochter der Hypo Real Estate (WKN: 0E0050) finanziert den rund 1,1 Mrd. Euro teuren Verkauf des Immobilien-Portfolios des Landes Hessen an die Commerz Immobilien GmbH. Das Institut hat insgesamt über 1 Mrd. Euro an Fremdfinanzierungsmitteln zur Verfügung gestellt. Damit stellt die Finanzierung die bisher größte einzelne Transaktion der Hypo Real Estate Bank dar, die ihr Neugeschäft nach einer zweijährigen Restrukturierungsphase erst im September 2004 mit verändertem Geschäftsmodell wieder aufnahm.
13. RATINGS / Deutsche Aktien
Die Liste ist alphabetisch sortiert, damit Sie Ihre Favoriten schnell auffinden können. Die Ratings der letzten Tage:
TITEL RATING INSTITUT DATUM
3U TELECOM kaufen Helaba Trust 27.10.05
adidas-Salomon buy WestLB 28.10.05
adidas-Salomon neutral J.P. Morgan Sec. 27.10.05
AIXTRON neutral WestLB 28.10.05
ALTANA in-line Goldman Sachs 28.10.05
ALTANA kaufen Helaba Trust 28.10.05
ALTANA Outperformer LRP 31.10.05
AT&S overweight J.P. Morgan Sec. 31.10.05
BASF sell Citigroup 31.10.05
BASF kaufen Helaba Trust 31.10.05
Bayer in-line Goldman Sachs 27.10.05
BMW buy Merrill Lynch 31.10.05
Commerzbank halten Helaba Trust 28.10.05
Commerzbank neutral HypoVereinsbank 27.10.05
DaimlerChrysler buy SEB 28.10.05
DaimlerChrysler neutral-weight Prudential Financ. 27.10.05
DaimlerChrysler outperform Goldman Sachs 27.10.05
DaimlerChrysler overweight Lehman Brothers 27.10.05
DaimlerChrysler halten Bankgesell. Berlin 28.10.05
DaimlerChrysler halten Nord LB 27.10.05
DaimlerChrysler kaufen Hamburger Spark. 27.10.05
DEPFA BANK buy HypoVereinsbank 27.10.05
Deutsche Bank buy Citigroup 31.10.05
Deutsche Bank buy Merrill Lynch 01.11.05
Deutsche Bank buy SEB 28.10.05
Deutsche Bank buy WestLB 28.10.05
Deutsche Bank in-line Goldman Sachs 31.10.05
Deutsche Bank outperform Bear Stearns 28.10.05
Deutsche Bank outperform CSFB 31.10.05
Deutsche Bank outperform HypoVereinsbank 31.10.05
Deutsche Bank halten Helaba Trust 28.10.05
Deutsche Bank kaufen Nord LB 01.11.05
Deutsche Bank Outperformer LRP 28.10.05
Dt. Lufthansa hold Citigroup 31.10.05
Dt. Lufthansa outperform HypoVereinsbank 31.10.05
Dt. Lufthansa Marketperform. LRP 28.10.05
Deutsche Postbank Outperformer LRP 27.10.05
Deutsche Telekom halten Helaba Trust 01.11.05
Deutsche Telekom kaufen Hamburger Spark. 01.11.05
Deutsche Telekom Marketperform. LRP 31.10.05
Drägerwerk buy SEB 01.11.05
Drägerwerk halten Nord LB 01.11.05
Fraport underperform HypoVereinsbank 27.10.05
Fraport Marketperform. LRP 27.10.05
Hannover Rück buy Merrill Lynch 01.11.05
Heidelb. Druck kaufen Nord LB 31.10.05
Henkel outperform WestLB 28.10.05
Henkel underweight J.P. Morgan Sec. 27.10.05
IDS Scheer hold Citigroup 28.10.05
IDS Scheer neutral HypoVereinsbank 27.10.05
itelligence buy WestLB 28.10.05
IWKA Underperformer LRP 27.10.05
Kontron outperform HypoVereinsbank 27.10.05
LANXESS Marketperform. LRP 31.10.05
LEONI Marketperform. LRP 28.10.05
Linde hold SEB 01.11.05
Linde halten Nord LB 01.11.05
Linde kaufen Hamburger Spark. 01.11.05
Linde Marketperform. LRP 31.10.05
LINOS kaufen Nord LB 28.10.05
MAN overweight J.P. Morgan Sec. 31.10.05
Merck equal-weight Lehman Brothers 31.10.05
Merck verkaufen Helaba Trust 27.10.05
Micronas in-line Goldman Sachs 31.10.05
Micronas sell Citigroup 31.10.05
Micronas neutral Bank Sarasin 28.10.05
MorphoSys buy WestLB 28.10.05
Premiere buy WestLB 28.10.05
PUMA neutral J.P. Morgan Sec. 27.10.05
QSC outperform WestLB 28.10.05
SAP Marketperform. LRP 31.10.05
Schering halten Bankgesell. Berlin 28.10.05
Software AG buy Sal. Oppenheim 28.10.05
Software AG buy WestLB 28.10.05
Software AG outperform HypoVereinsbank 28.10.05
Software AG overweight J.P. Morgan Sec. 31.10.05
Software AG sell Citigroup 28.10.05
Software AG halten Helaba Trust 28.10.05
Software AG Outperformer LRP 28.10.05
SolarWorld buy M.M.Warburg & CO 28.10.05
Studio Babelsberg Kaufen BÖRSE a Sonntag 31.10.05
telegate buy HypoVereinsbank 28.10.05
TOMORROW FOCUS buy WestLB 28.10.05
T-Online neutral WestLB 28.10.05
TUI Outperformer LRP 31.10.05
Volkswagen neutral HypoVereinsbank 31.10.05
Vossloh kaufen Aktienservice Res. 27.10.05
Vossloh kaufen Hamburger Spark. 01.11.05
Wincor Nixdorf outperform WestLB 28.10.05
Wincor Nixdorf kaufen Nord LB 27.10.05
7. Jahrgang - Ausgabe #337 (02.11.2005) - DEUTSCHE BIBLIOTHEK ISSN 1436-4131
1. EDITORIAL / Börsenausblick, Konjunktur, Marktbericht
Liebe Leserinnen und Leser,
der deutsche Aktienmarkt startete sehr fest in die neue Börsenwoche. Unterstützt von guten Vorgaben der Wall Street vom vergangenen Freitag, legte der DAX am Montag um mehr als 100 Punkte zu. Prozentual entspricht dies einem Plus von mehr als 2%. Beim MDAX ging es sogar 2,9% aufwärts. Neben positiven US-Indizes beflügelten zudem einige Bilanzen wie die von Linde. Hinzu gesellten sich positive Analysteneinstufungen, beispielsweise für Altana oder die Deutsche Bank. Und auch die in dieser Woche weiter anstehenden Zahlen warfen ihre Schatten voraus. So kletterte die Commerzbank am Montag um mehr als 4%. Das Unternehmen wird am Donnerstag seine Ergebnisse präsentieren, und nach den überraschend guten Zahlen der Deutschen Bank in der Vorwoche scheinen die Bücher mit Optimismus erwartet zu werden.
Branchenkonsolidierung
Schwung in den Markt brachte zudem der neueste Deal in der Telekombranche. Der spanische Konzern Telefónica will den britischen Konkurrenten O2 übernehmen. Mit der Akquisition würde das spanische Unternehmen auf die Märkte Großbritannien und Deutschland vordringen. Daher keimten Sorgen auf, die Deutsche Telekom könnte nun um den britischen Mobilfunkanbieter mitbieten. Von den zwischenzeitlichen Verlusten konnte sich die Aktie jedoch wieder erholen und schloss am Montag gut behauptet. Am Dienstag brachte erneut aufkeimende Furcht den Kurs jedoch wieder unter Druck. O2 ist nach Angaben aus Branchenkreisen nach der Übernahmeofferte von Telefónica offen für weitere Angebote wie von France Telecom oder des deutschen Branchenprimus. Kleinere Verluste hatte auch der Gesamtmarkt zu verbuchen. Nach den kräftigen Vortagesgewinnen kein Wunder! Daneben wollen sich die Börsianer vor der am Abend anstehenden Zinsentscheidung der US-Notenbank nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Und auch der Feiertag in einigen Bundesländern sorgte für einen ruhigen Handel. Kaum beeindruckt zeigten sich die Börsianer dagegen von den Personalquerelen in SPD und Union, die die Verhandlungen über eine große Koalition belasten.
DAX charttechnisch
Interessant wird es bei den deutschen Indizes nun aus charttechnischer Sicht. Der DAX konnte sich am Montag von der Unterstützung bei 4.826 Zählern absetzen, übersprang die 4.900er-Marke und kämpft nun mit dem nächsten Widerstand bei etwa 4.926 Punkten. Das am Dienstag gebildete Muster im Kerzenchart deutet dabei auf Unsicherheit des Marktes hin. Kann die Zone von 4.926 Punkten jedoch nachhaltig überwunden werden, ist zunächst weiteres Erholungspotenzial bis in den Bereich der psychologisch wichtigen Marke von 5.000 Punkten gegeben. Sollte auch dieses Niveau überschritten werden, ist anschließend ein Test des bisherigen Jahreshochs von 5.138 Zählern wahrscheinlich. Allerdings ist dieses Szenario keinesfalls die einzige Möglichkeit. Auch ein Abtauchen unter die kurzfristige Unterstützung von 4.826 Punkten und des Verlaufstiefs vom vergangenen Freitag bei 4.763 Punkten ist denkbar und würde weiteres Korrekturpotenzial implizieren.
Mehre Komponenten
Für welche Richtung sich der DAX entscheidet, hängt von mehreren Komponenten ab. Positiv scheint sich derzeit die Berichtssaison hier zu Lande zu entwickeln. Von der Metro einmal abgesehen, konnten die bis dato gemeldeten Unternehmen mit ihren Ergebnissen positiv überraschen. Im Wochenverlauf stehen nun weitere Ergebnisse auf der Agenda. Daneben steht die Zinsentscheidung der EZB am Donnerstag im Blickpunkt des Interesses. Einige Experten gehen davon aus, dass die Notenbank ihren Leitzins wie seit mehr als zwei Jahren bei 2% belässt. Wegen der hohen Inflation könnte EZB-Präsident Jean- Claude Trichet aber künftige Zinserhöhungen andeuten.
Zugpferd Wall Street
Als richtungweisendes Zugpferd für den deutschen Aktienmarkt könnte sich zudem einmal mehr die Wall Street erweisen. Offen bleibt, in welche Richtung es dabei gehen könnte. Nach einem freundlichen Wochenauftakt gaben die Kurse hier am Dienstag etwas nach. Große Überraschungen von der Notenbank gab es dabei nicht. Wie erwartet, hat sie zum zwölften Mal in Folge den Leitzins um 25 Basispunkte auf nun 4% angehoben. Und auch bei den Erläuterungen zum Zinsschritt blieb Alan Greenspan nahezu bei dem Wortlaut der vergangenen Entscheidungen. Demnach bergen die Folgen der Wirbelstürme in der Golfregion, verbunden mit hohen Energiepreisen, nach wie vor Potenzial, die Inflation weiter anzuheizen. Zudem könnten sie zeitweise das Wirtschaftswachstum und die Lage auf dem Arbeitsmarkt beeinträchtigen. Allerdings sollten die Aufbauarbeiten positiv auf die Wirtschaft wirken. Der Druck bei der Kerninflation scheint indes derzeit unter Kontrolle, und nach Ansicht des Finanzausschusses der Notenbank ist die um die volatilen Energie- und Nahrungsmittelpreise bereinigte Inflation auf relativ niedrigem Niveau. Folglich wird die Fed an ihren maßvollen Zinsschritten festhalten. Einige Experten rechnen nun bereits im Dezember mit einem weiteren Schritt.
Hin und Her
Die Wall Street zeigte sich nach Bekanntgabe der Leitzinsentscheidung zunächst erleichtert, scheint die Inflation bereinigt um die Energiepreise doch unter Kontrolle. Zudem nahm der Markt wohlwollend zur Kenntnis, dass die Energiepreise jüngst etwas zurückgekommen sind, was den Druck auf die energiepreisgetriebene Teuerung mindert. Im weiteren Verlauf gaben die Kurse am Dienstag dennoch nach. Grund dürfte dabei weniger der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe gewesen sein. Zwar ging der Indikator im Oktober leicht zurück, aber nicht so stark wie erwartet. Er sank von 59,4 im Vormonat auf 59,1. Gerechnet wurde mit einem Rückgang auf 57,2. Etwas Sorge bereitet jedoch der erneut angezogene Preisindex, der von 78 auf 84 stieg. Damit erreichte er das höchste Niveau seit Mai 2004. Und auch der enttäuschende Ausblick des Computerbauers Dell dürfte die Entwicklung der US-Börsen am Dienstag belastet haben. Das Kursgeschehen am Berichtstag zeigt somit einmal mehr, dass derzeit angesichts der laufenden Bilanzsaison und weiterer Konjunkturdaten kaum abzuschätzen ist, welche Richtung die US-Aktienmärkte einschlagen könnten. Das Hin und Her könnte somit anhalten. Bereits im weiteren Wochenverlauf stehen einige wichtige Konjunkturdaten ins Haus. Am Donnerstag unter anderem die US-Industrieaufträge September und der ISM-Dienstleistungsindex Oktober sowie der viel beachtete Arbeitsmarktbericht für Oktober am Freitag. Möglicherweise kann sich der deutsche Aktienmarkt dabei dank anhaltend guter Bilanzen hier zu Lande etwas von der Wall Street abkoppeln. Entziehen wird er sich der Wall Street aber wohl nicht können.
Herzlichst,
Ihre Aktienservice.de-Redaktion
2. INDIZES / Entwicklung der weltweit wichtigsten Indizes
Index 02.11.05 % Vorwoche 52weekHigh % 52week
DJ IND 10406,77 +0,60% 10984,46 +6,65%
S&P 500 1202,76 +0,96% 1245,81 +8,70%
NASDAQ 2114,05 +0,67% 2219,91 +8,21%
NIKKEI 225 13867,86 +3,53% 13867,86 +22,19%
DAX 4923,32 +0,46% 5138,02 +24,34%
TecDAX 576,14 +1,06% 628,94 +15,37%
EUROSTOXX 50 3309,71 +0,16% 3464,24 +17,43%
Stand: Mittwoch, 11:30 Uhr
3. Linde – zuversichtlich für 2006!
Nach Aussagen von Konzernchef Wolfgang Reitzle kann sich der Gase-Spezialist Linde derzeit kaum vor Aufträgen im Geschäftsfeld Anlagenbau retten. Ende September erreichte der Auftragsbestand ein Rekordniveau von rund 3 Mrd. Euro. Nach einem Gewinnanstieg im 3. Quartal hat der Konzern daher seine Ziele für das laufende Jahr präzisiert und ist zuversichtlich für 2006.
Wachstum im Bereich Engineering kommt derzeit vor allem aus dem Mittleren Osten. Linde baut in diesem Segment Anlagen zur Herstellung verschiedenster Gase. Der Geschäftsbereich ist dabei eng mit dem Gas-Geschäft verknüpft. So beliefert das Unternehmen industrielle Großverbraucher mit Industriegasen aus Anlagen, die direkt beim Kunden vor Ort installiert werden. In den ersten neun Monaten 2005 legte der Umsatz in diesem Bereich um 9,8% auf 1,14 Mrd. Euro zu. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenabschreibungen kletterte um 52,8% auf 55 Mio. Euro. Und die Aussichten für den Bereich sind weiter bestens. Der Auftragseingang lag Ende September bei rund 2 Mrd. Euro, nach 1,23 Mrd. Euro ein Jahr zuvor. Linde hatte im 3. Quartal unter anderem Großaufträge aus China, Saudi-Arabien und von BASF erhalten. Angesichts der prall gefüllten Orderbücher erhöhte der Konzern für das Segment daher auch die Prognose für das Gesamtjahr. Jetzt werde mit einer Umsatzsteigerung und einem deutlich verbesserten EBITA gerechnet.
Gute Geschäfte
Aber auch im Geschäftsbereich Gase sieht es gut aus. Die Gesellschaft bestätigte für den Bereich ebenfalls den Ausblick. Umsatz und EBITA sollen hier über den Vorjahreswerten liegen. Zwischen Januar und September stiegen die Erlöse um 10,8% auf 3,28 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis legte um 11,9% auf 519 Mio. Euro zu. Das Unternehmen profitierte hier unter anderem sehr stark von der Kombination mit dem Anlagenbau. Das so genannte On-Site-Geschäft, also das Geschäft mit den Produktionsanlagen direkt vor Ort beim Kunden, entwickelte sich besonders stark. Beide Segmente profitieren derzeit von den zunehmenden Projekten in allen Regionen der Welt.
Gewinne etwas höher gestapelt
Im dritten Geschäftsfeld Material Handling erreichte der Konzern ebenfalls gute Ergebnisse, trotz eines weiterhin hohen Wettbewerbsdrucks. Immerhin ist aber in dem Geschäft mit den Gabelstaplern ein leicht anziehendes Wachstum des Gesamtmarktes auszumachen. Linde ist in dem Bereich mit den drei Marken Linde, STILL und OM Pimespo in den Bereichen Flurförderzeuge und Lagertechnik tätig. Der Konzern zählt dabei zu den größten Herstellern von Flurförderzeugen weltweit. Als einer der wenigen Wettbewerber bietet Linde seinen Kunden ein komplettes Produktprogramm: Stapler mit Verbrennungsmotoren, Elektrostapler und Lagertechnikgeräte. In den ersten drei Quartalen 2005 verbesserte sich der Umsatz in der Sparte jedoch schwächer als im Konzern und erreichte in den ersten neun Monaten 2,55 Mrd. Euro. Nach 2,41 Mrd. Euro im Vorjahr beträgt das Plus 5,8%. Der Auftragseingang zog aber auch hier deutlicher an. Er erhöhte sich um 7,7% auf 2,72 Mrd. Euro. Zudem konnte die Sparte dank der Sparprogramme ihr EBITA aufbessern. Es erhöhte sich um 14,7% auf 125 Mio. Euro. Im Gesamtjahr soll hier der Umsatz nun weiter steigen und das operative Ergebnis sich deutlich verbessern. In Europa bleibt nach Ansicht des Vorstands aber die schwache Konjunktur ein Risiko für das Gabelstapler-Geschäft.
Gute Aussichten
Dennoch rechnet der Vorstand im laufenden Jahr für den Konzern nun mit einer Steigerung des EBITA zwischen 10 und 15%. Bislang hatte Linde lediglich einen Anstieg angekündigt. Schaut man sich die Neun-Monats-Zahlen an, muten die Ziele aber eher konservativ an. Von Januar bis September erhöhten sich die Konzernumsätze auf vergleichbarer Basis um 7,8% auf 6,83 Mrd. Euro. Der Auftragseingang stieg um 18,6% auf 7,9 Mrd. Euro. Beim EBITA erreichte Linde ein Plus von 17,5% auf 590 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) erhöhte sich sogar um 25,3% auf 496 Mio. Euro. Unter dem Strich erwirtschaftete die Gesellschaft einen Überschuss von 311 Mio. Euro, ein Plus von 22,4%. Entsprechend stieg das Ergebnis je Aktie (EPS) um 22,1% von 2, 13 auf 2,60 Euro.
Weiter sparen
Der Vorstand geht unter dem Strich für das Gesamtjahr davon aus, den Überschuss stärker als das operative Ergebnis steigern zu wollen. Dies liegt vor allem an den wegfallenden Goodwill-Abschreibungen. Zudem bekräftigte der Konzernchef die Sparziele für die Sparten Material Handling und Gase. Zwischen 2006 und 2008 sieht er insgesamt ein Einsparpotenzial im dreistelligen Millionenbereich. Keine schlechte Strategie! Die Programme sind nötig, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Allein der Gabelstapler-Bereich muss aktuell zusätzliche Rohstoffkosten von 28 Mio. Euro verkraften.
Keine Zerschlagung
Zudem äußerte sich das Management zur weiteren Organisation des Konzerns. Firmenlenker Reitzle schloss dabei erneut eine Aufspaltung des Unternehmens kategorisch aus. Einen Verkauf der Gassparte oder des Bereichs Material Handling wird es den Angaben nach mit ihm nicht geben. Der Markt spekuliert schon geraume Zeit über eine Kooperation oder mögliche Fusion mit dem britischen Gaskonzern BOC. Größere eigene Akquisitionen schloss der Konzernchef ebenfalls aus. Allerdings stärkt sich Linde permanent durch kleine Zukäufe.
Was machen die Eigner
Hedgefonds halten nach Angaben des Vorstandschefs derzeit etwa 4,2% an Linde. Dieser Anteil hat sich in den vergangenen Jahren nicht nennenswert verändert. Es handelt sich den Aussagen zufolge um langfristig orientierte Finanzinvestoren. Der Vorstand sieht derzeit keine Anzeichen dafür, dass die Großaktionäre Deutsche Bank (10%), Allianz (12,3%) und Commerzbank (10%) sich von ihren Linde-Aktien trennen wollten. Die deutschen Finanzkonzerne sind jedoch seit längerem generell dabei, sich von nicht-strategischen Industriebeteiligungen zu trennen. An der Börse wird daher spekuliert, dass bei einem Ausstieg ausländische Investoren bei Linde einsteigen und den Konzern zerschlagen könnten.
Langfristiger Kauf
Ein solches Unterfangen könnte dann weiteren Schwung in die Aktie bringen. Aber auch aus fundamentaler Sicht bietet das Linde-Papier ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis. Die jüngsten Zahlen weisen auf eine gute Ertragssituation hin, und der eher konservative Ausblick birgt positives Überraschungspotenzial. Ferner ist die Aktie moderat gepreist – langfristig orientierte Investoren können auf dem aktuellen Niveau Positionen aufbauen.
Derivate-Trading
Spekulativ ausgerichtete Investoren, die sich der Risiken bewusst sind, können versuchen, mögliche Kursgewinne mit Derivaten zu hebeln. Interessant für längerfristige Investoren ist beispielsweise der WAVE-CALL XXL der Deutschen Bank (WKN: DB8141). Ausgestattet mit einer theoretisch unbegrenzten Laufzeit, hat das Zertifikat einen Hebel von mehr als sechs. Der Knockout ist ferner ein gutes Stückchen vom derzeitigen Aktienkurs entfernt. Zudem liegt der Knockout unter unserem bevorzugten Stopp-Loss von 54,50 Euro.
Generell sollten sich Anleger über die erhöhten Risiken beim Handel mit Optionsscheinen bzw. Knockout-Produkten bewusst sein und eine adäquate Limittechnik verfolgen. Anleger sollten verstehen, dass der Handel mit Optionsscheinen unter anderem durch die höhere Reagibilität wesentlich risikoreicher ist als der physische Aktienhandel und vornehmlich der gezielten Nutzung von zeitlich fest definierten Marktchancen dient. Aufgrund der Hebelwirkung ist im Vergleich zum physischen Erwerb der Aktie ferner lediglich ein wesentlich geringerer Kapitaleinsatz erforderlich.
KENNZAHLEN : Linde AG
WKN: 648300
ISIN: DE0006483001
Markt: XETRA
Kurs 02.11.2005: 59,29 Euro
52-Wochen-Hoch: 63,88 Euro
52-Wochen-Tief: 45,28 Euro
Empfohlener Stopp-Loss: 54,50 Euro
Unser Anlageurteil: Langfristiger Kauf
4. STUDIO BABELSBERG: starkes Wachstum erwartet!
Nach Ansicht der Analysten von finanzpark research hat das neue Management der traditionsreichen Filmstudios von Babelsberg mit dem Börsengang und einem Strategiewechsel wichtige Weichen für die Zukunft gestellt. Die Konzentration auf amerikanische Großproduktionen im Kinofilmsegment zeigt erste Wirkung, und durch den Ausbau entsteht eines der größten Filmstudios Europas. Die Experten von finanzpark research erwarten zudem, dass die Gesellschaft im laufenden Geschäftsjahr voraussichtlich erstmalig ein ausgeglichenes Ergebnis präsentieren könnte. Für 2006 rechnen sie mit einer Steigerung der Nettomarge auf 5% bei einem Umsatz von 80 Mio. Euro. Längerfristig wird mit einer Steigerung der Nettomarge auf 10% gerechnet. Nach Ansicht der Analysten steht die Gesellschaft ferner vor großen Möglichkeiten für ihre Geschäftsentwicklung. Bisher wurden die Studios vom Alteigentümer nur nach Immobiliengesichtspunkten geführt, was zwar eine gute Infrastruktur durch die Investition von mehr als 250 Mio. Euro geschaffen hatte. Jedoch wurden die unternehmerischen Gesichtspunkte nach Ansicht der Experten stark vernachlässigt. Mit den neuen Eigentümern hat der Standort Babelsberg nun eine neue Chance erhalten. Zudem verfügt das Management über große wirtschaftliche Medienerfahrung, und erste Erfolge mit der Gewinnung von dauerhaften TV-Produktionen und neuen Großproduktionen konnten erzielt werden. Die weiteren Aussichten bei Umsatz- und Ertragsentwicklung bewerten die Experten daher sehr viel versprechend. Aufgrund der erwarteten Ergebnisse errechnen die Analysten von finanzpark research einen fairen Wert von 5,09 Euro. Dies entspricht einem Kurspotenzial von mehr als 60%. Wenn Sie die komplette Analyse lesen möchten, können Sie sich diese kostenlos von der Seite www.finanzpark-research.de herunterladen.
5. PORSCHE – verkauft weniger Fahrzeuge im Oktober
Der Oktober lief für den Sportwagenbauer Porsche (WKN: 693773) nicht gerade gut in den USA. Das Unternehmen setzte hier deutlich weniger Fahrzeuge ab als noch vor einem Jahr. Insgesamt wurden 2.729 Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert, rund 14% weniger als im Oktober 2004. Damals hatte Porsche allerdings einen Rekordwert in den USA und in Kanada erzielt und dabei von außerordentlich hohen Auslieferungszahlen beim Cayenne profitiert. Beim bisherigen Verkaufsschlager erlebte die Gesellschaft nun einen heftigen Einbruch. Der Absatz des sportlichen Geländewagens ging um 45% auf 1.208 Stück zurück. Dagegen sind die Auslieferungen des Boxster um 257% auf 571 Stück gestiegen. Vom Sportwagen 911 lieferte der Konzern 924 Stück aus, 16% mehr als noch vor einem Jahr.
6. UNITED INTERNET – WEB.DE – vollziehen
angekündigte Allianz
United Internet (WKN: 508903) und Web.de (WKN: 529650) haben ihre angekündigte Allianz vollzogen. Mit Wirkung zum 31. Oktober übernimmt die United Internet den Geschäftsbereich Internet-Portal von Web.de mit allen Mitarbeitern, Technologien, Vermögensgegenständen sowie Marken- und Lizenzrechten. Wirtschaftlicher Stichtag sei der 30. September. Die Übernahme erfolgte gegen eine Barvergütung von 200 Mio. Euro sowie 5,8 Mio. Aktien der United Internet AG. Gleichzeitig reichte Web.de seine Umfirmierung zur ComBOTS AG zur Handelsregistereintragung ein und wird künftig unter diesem neuen Markennamen auftreten. Die Umstellung des Börsennamens und -kürzels soll gleichzeitig mit der von der Hauptversammlung beschlossenen Umstellung auf Namensaktien im Dezember 2005 erfolgen.
7. SIEMENS – erhält Kraftwerksauftrag von E.ON
Siemens (WKN: 723610) hat aus Italien den Zuschlag für den Bau eines Gas- und Dampfturbinenkraftwerks erhalten. Das Auftragsvolumen liegt einschließlich eines langfristigen Wartungsvertrages insgesamt bei rund 400 Mio. Euro. Auftraggeber ist E.ON Italia Produzione, eine Tochter des deutschen Versorgers. Die Inbetriebnahme des Kraftwerks mit einer Leistung von 800 Megawatt ist für 2007 geplant.
8. INFINEON – Streik beendet, Sozialtarifvertrag
angenommen
Nach einem einwöchigen Streik haben die Beschäftigten in der Münchner Chipfabrik des Halbleiterherstellers Infineon (WKN: 623100) ihre Arbeit wieder aufgenommen. In einer Urabstimmung der IG Metall hatten sich die Beschäftigten der vor der Schließung stehenden Fabrik am Montag mehrheitlich für die Annahme eines Sozialtarifvertrags ausgesprochen. Dieser sieht unter anderem höhere Abfindungen für das Personal sowie die Gründung einer Beschäftigungsgesellschaft nach der Schließung der Fabrik im Jahr 2007 vor. Rund 70% stimmten für die Annahme des Sozialtarifvertrages. Die Fabrik mit rund 800 Beschäftigten soll spätestens im Sommer 2007 geschlossen werden, da sie nicht mehr dem Stand der Technik entspricht. Infineon hat nach Angaben der IG Metall zugesagt, 80 bis 90 der betroffenen Mitarbeiter weiter zu beschäftigen. Dies solle vor allem durch Altersteilzeit erreicht werden. Die übrigen Mitarbeiter sollen eine Abfindung von 1,3 Monatsgehältern je Beschäftigungsjahr erhalten. Infineon hatte ursprünglich 0,3 Monatsgehälter geboten, die IG Metall drei Monatsgehälter gefordert. Maximal zahlt Infineon je Mitarbeiter 130.000 Euro. Da viele Beschäftigte schon sehr lange in dem Werk arbeiten, ist diese Summe nach Darstellung der IG Metall keine Ausnahme. In dem Werk in München-Perlach werden auf veralteten Anlagen Logik-Chips für die Telekommunikation produziert. Eine Modernisierung des Werks mit anschließendem Weiterbetrieb wäre nach Darstellung des Konzerns teurer als die Schließung. Infineon rechnet mit Kosten von rund 100 Mio. Euro durch die Schließung. Frühester Termin ist nach der erzielten Einigung der 31. März 2007.
9. HOCHTIEF – Chef sieht Aufwärtstrend der deutschen
Baubranche
Die Krise der deutschen Bauwirtschaft neigt sich nach Ansicht von Hochtief (WKN: 607000) dem Ende entgegen. Firmenlenker Hans-Peter Keitel zufolge steigen die Auftragszahlen schon den vierten Monat in Folge. Zudem sind seiner Ansicht nach die Erwartungen der Firmen besser als seit vielen Jahren. Wie schnell es wieder aufwärts geht, konnte der Vorstand in einem Interview aber nicht sagen. Und er rechnet trotz der positiven Geschäftsentwicklung nach wie vor mit einem branchenweiten Verlust von 40.000 bis 50.000 Arbeitsplätzen in diesem Jahr. Zudem sprach sich der Manager für eine Privatisierung von Autobahnen aus. Was jetzt bei Schulen oder Kindergärten funktioniert, muss angesichts der leeren Kassen auch für die Autobahnen geprüft werden: Ohne eine Privatisierung wird es nicht gehen. Hochtief hat damit bereits im Ausland Erfahrung gesammelt, erläuterte der Vorstand weiter.
10. ERGO – gewinnt Marktanteile zurück
Die Ergo-Gruppe (WKN: 841852) hat nach einem enttäuschenden Neugeschäft im vergangenen Jahr 2005 Marktanteile in der Lebensversicherung zurückerobert. Der aktuelle Marktanteil, gemessen am Neugeschäft, liegt bei 11,5% gegenüber 8,6% im vergangenen Jahr, erläuterte Firmenlenker Götz Wricke in einem Interview. Während der Markt nach dem aufgrund von Sonderfaktoren außergewöhnlich guten Jahr 2004 in diesem Jahr um 12% schrumpfte, ist das Neugeschäft bei der Münchener Rück-Tochter nur um 7% zurückgegangen. Besonders stark gefragt sind laut Vorstand Riester-Verträge und Rentenversicherungen. Aber auch die kapitalbildende Lebensversicherung verkaufe sich trotz Beschneidung der steuerlichen Vorzüge zum Ende des Vorjahres unverändert gut. Auch die ab 2007 niedrigere garantierte Verzinsung von voraussichtlich nur noch 2,25% (aktuell: 2,75%) beeinträchtigt das Neugeschäft kaum. Viel besorgniserregender ist seiner Meinung nach der immer kleinere finanzielle Spielraum der Bundesbürger. Die schmalen Budgets dämpfen die Perspektiven für die Branche, so der Manager weiter.
11. ALTANA – Suche nun amtlich
Schon geraume Zeit spekuliert, ist es nun amtlich. Der Bad Homburger Pharma- und Spezialchemiekonzern Altana (WKN: 760080) prüft Optionen für seine Pharmasparte. Der Vorstand hat Goldman Sachs beauftragt, einen Käufer oder strategischen Partner für die Sparte zu finden. Firmenlenker Nikolaus Schweickart will nun in den nächsten Monaten gezielt mit Pharmapartnern sprechen. Er schließt den Ausführungen zufolge keine Option aus, die die weitere Entwicklung des Unternehmens zum Ziel hat und die langfristige Sicherheit der Arbeitsplätze gewährleistet. Die nach Umsatz größere Pharmasparte mit dem Magen-Darm-Medikament Pantoprazol als Kassenschlager kam zuletzt auf einen Jahresumsatz von mehr als 2 Mrd. Euro. Ausgeschlossen ist nach Schweickarts Worten jedoch eine Zerschlagung oder ein Auktionsverfahren mit dem Ziel, die Pharmasparte an den Meistbietenden zu veräußern. Offen ist, wie die zukünftige Gesellschafterstruktur nach der Öffnung für einen strategischen Partner aussehen wird.
12. HYPO REAL ESTATE – Deutschlandtochter finanziert
Immobilienkauf
Die Deutschlandtochter der Hypo Real Estate (WKN: 0E0050) finanziert den rund 1,1 Mrd. Euro teuren Verkauf des Immobilien-Portfolios des Landes Hessen an die Commerz Immobilien GmbH. Das Institut hat insgesamt über 1 Mrd. Euro an Fremdfinanzierungsmitteln zur Verfügung gestellt. Damit stellt die Finanzierung die bisher größte einzelne Transaktion der Hypo Real Estate Bank dar, die ihr Neugeschäft nach einer zweijährigen Restrukturierungsphase erst im September 2004 mit verändertem Geschäftsmodell wieder aufnahm.
13. RATINGS / Deutsche Aktien
Die Liste ist alphabetisch sortiert, damit Sie Ihre Favoriten schnell auffinden können. Die Ratings der letzten Tage:
TITEL RATING INSTITUT DATUM
3U TELECOM kaufen Helaba Trust 27.10.05
adidas-Salomon buy WestLB 28.10.05
adidas-Salomon neutral J.P. Morgan Sec. 27.10.05
AIXTRON neutral WestLB 28.10.05
ALTANA in-line Goldman Sachs 28.10.05
ALTANA kaufen Helaba Trust 28.10.05
ALTANA Outperformer LRP 31.10.05
AT&S overweight J.P. Morgan Sec. 31.10.05
BASF sell Citigroup 31.10.05
BASF kaufen Helaba Trust 31.10.05
Bayer in-line Goldman Sachs 27.10.05
BMW buy Merrill Lynch 31.10.05
Commerzbank halten Helaba Trust 28.10.05
Commerzbank neutral HypoVereinsbank 27.10.05
DaimlerChrysler buy SEB 28.10.05
DaimlerChrysler neutral-weight Prudential Financ. 27.10.05
DaimlerChrysler outperform Goldman Sachs 27.10.05
DaimlerChrysler overweight Lehman Brothers 27.10.05
DaimlerChrysler halten Bankgesell. Berlin 28.10.05
DaimlerChrysler halten Nord LB 27.10.05
DaimlerChrysler kaufen Hamburger Spark. 27.10.05
DEPFA BANK buy HypoVereinsbank 27.10.05
Deutsche Bank buy Citigroup 31.10.05
Deutsche Bank buy Merrill Lynch 01.11.05
Deutsche Bank buy SEB 28.10.05
Deutsche Bank buy WestLB 28.10.05
Deutsche Bank in-line Goldman Sachs 31.10.05
Deutsche Bank outperform Bear Stearns 28.10.05
Deutsche Bank outperform CSFB 31.10.05
Deutsche Bank outperform HypoVereinsbank 31.10.05
Deutsche Bank halten Helaba Trust 28.10.05
Deutsche Bank kaufen Nord LB 01.11.05
Deutsche Bank Outperformer LRP 28.10.05
Dt. Lufthansa hold Citigroup 31.10.05
Dt. Lufthansa outperform HypoVereinsbank 31.10.05
Dt. Lufthansa Marketperform. LRP 28.10.05
Deutsche Postbank Outperformer LRP 27.10.05
Deutsche Telekom halten Helaba Trust 01.11.05
Deutsche Telekom kaufen Hamburger Spark. 01.11.05
Deutsche Telekom Marketperform. LRP 31.10.05
Drägerwerk buy SEB 01.11.05
Drägerwerk halten Nord LB 01.11.05
Fraport underperform HypoVereinsbank 27.10.05
Fraport Marketperform. LRP 27.10.05
Hannover Rück buy Merrill Lynch 01.11.05
Heidelb. Druck kaufen Nord LB 31.10.05
Henkel outperform WestLB 28.10.05
Henkel underweight J.P. Morgan Sec. 27.10.05
IDS Scheer hold Citigroup 28.10.05
IDS Scheer neutral HypoVereinsbank 27.10.05
itelligence buy WestLB 28.10.05
IWKA Underperformer LRP 27.10.05
Kontron outperform HypoVereinsbank 27.10.05
LANXESS Marketperform. LRP 31.10.05
LEONI Marketperform. LRP 28.10.05
Linde hold SEB 01.11.05
Linde halten Nord LB 01.11.05
Linde kaufen Hamburger Spark. 01.11.05
Linde Marketperform. LRP 31.10.05
LINOS kaufen Nord LB 28.10.05
MAN overweight J.P. Morgan Sec. 31.10.05
Merck equal-weight Lehman Brothers 31.10.05
Merck verkaufen Helaba Trust 27.10.05
Micronas in-line Goldman Sachs 31.10.05
Micronas sell Citigroup 31.10.05
Micronas neutral Bank Sarasin 28.10.05
MorphoSys buy WestLB 28.10.05
Premiere buy WestLB 28.10.05
PUMA neutral J.P. Morgan Sec. 27.10.05
QSC outperform WestLB 28.10.05
SAP Marketperform. LRP 31.10.05
Schering halten Bankgesell. Berlin 28.10.05
Software AG buy Sal. Oppenheim 28.10.05
Software AG buy WestLB 28.10.05
Software AG outperform HypoVereinsbank 28.10.05
Software AG overweight J.P. Morgan Sec. 31.10.05
Software AG sell Citigroup 28.10.05
Software AG halten Helaba Trust 28.10.05
Software AG Outperformer LRP 28.10.05
SolarWorld buy M.M.Warburg & CO 28.10.05
Studio Babelsberg Kaufen BÖRSE a Sonntag 31.10.05
telegate buy HypoVereinsbank 28.10.05
TOMORROW FOCUS buy WestLB 28.10.05
T-Online neutral WestLB 28.10.05
TUI Outperformer LRP 31.10.05
Volkswagen neutral HypoVereinsbank 31.10.05
Vossloh kaufen Aktienservice Res. 27.10.05
Vossloh kaufen Hamburger Spark. 01.11.05
Wincor Nixdorf outperform WestLB 28.10.05
Wincor Nixdorf kaufen Nord LB 27.10.05