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Montag, 22.09.2008 11:01
Der chinesische E-Commerce- und B2B-Spezialist Alibaba.com will seinen neuen Hauptsitz im
Süden Chinas in der Provinz Guangzhou errichten. Dies ist bereits der zweite regionale Hauptsitz
der Gesellschaft, nachdem das Unternehmen bereits zuvor sein Hauptquartier in der Region
Hangzhou aufgeschlagen hatte.
Rund 50 Mio. US-Dollar sollen in den neuen Standort im Süden Chinas fließen, heißt es. Die
Einheit soll mehr als 6.000 Firmen in der Provinz Guangzhou betreuen. Später will Alibaba von
diesem Standort auch internationale Firmen betreuen, die im Südosten Asiens investieren wollen.
www.it-times.de/news/nachricht/seite/1/...ierung-vorantreiben/Alibaba.com will Internationalisierung vorantreiben
Montag, 08.09.2008 13:16
(IT-Times) Der börsennotierte Business-to-Business Arm des E-Commerce Giganten Alibaba
Group, Alibaba.com (WKN:
A0M5W0), konnte zwar im ersten Halbjahr 2008 seinen Nettogewinn
deutlich steigern, jedoch erzielt die Gesellschaft nach wie vor große Teile dieser Erträge durch
Zinseinnahmen. Trotz mehr als 32 Mio. registrierten Nutzern, verzeichnet das Unternehmen
bislang nur rund 368.000 zahlende Kunden.
Alibaba.com nimmt nach Indien, Japan und Korea ins Visier
Um seine Kundenbasis zu erweitern, will Alibaba.com verstärkt international expandieren.
Nachdem das Unternehmen bereits im Mai eine Kooperation mit der indischen Infomedia
geschlossen hatte, nimmt das Unternehmen nunmehr den japanischen Markt ins Visier. Bereits im
Juli ging ein gemeinsames Joint Venture mit der japanischen Softbank an den Start. Ein Erfolg in
Japan ist für Alibaba.com besonders wichtig, gilt das Land der aufgehenden Sonne als größter
Handelspartner Chinas.
Neben Indien und Japan hat Alibaba.com nunmehr seine Fühler auch nach Südkorea ausgestreckt.
Gemeinsam mit drei südkoreanischen Partnern will Alibaba.com den koreanischen Markt
erschließen und eine koreanischsprachige Online-Plattform an den Start bringen.
Standort China verliert an Wettbewerbsfähigkeit
Die Abkoppelung vom chinesischen Heimatmarkt ist für die Zukunft von Alibaba.com von
entscheidender Bedeutung, zumal der Produktionsstandort China zunehmend an Ansehen bei den
Managern verliert. Ein stärker werdender Yuan, steigende Lohnkosten und eine rigide Visa-Politik
sind nur einige wenige Probleme, die den Standort China belasten. Viele Manager und Firmen
machen inzwischen einen Bogen um das Reich der Mitte und weichen auf alternative Standorte
wie Indien oder Vietnam aus, wo noch günstigere Produkt- und Herstellungskosten winken.
Dennoch dürfte der chinesische Markt für absehbare Zeit einer der Hauptumsatzträger für
Alibaba.com bleiben. Analysten wie Richard Ji aus dem Hause Morgan Stanley sehen den
B2B-Spezialisten in einer aussichtsreichen Position, um den drohenden Konjunkturabschwung ohne
große Blessuren zu überstehen. Im Zuge erster Anzeichen einer Konjunkturverlangsamung in
China, dürfte Alibaba.com besser positioniert sein, als kleinere Wettbewerber wie Global Sources,
meint Ji. Trotz der schwächeren Exporte haben die Käuferaktivitäten auf dem Alibaba Marktplatz
zuletzt stetig zugenommen, merkt der Morgan Stanley Analyst an…
Kurzportrait
Jack Ma gründete die Alibaba Group 1999. Mit der Zeit kristallisierten sich sechs
Geschäftsbereiche heraus: Alibaba.com, Taobao.com, Yahoo China, Alipay, Alisoft (Software für
den Mittelstand) und Alimama.
Die Alibaba Group hat ihren Hauptsitz in Hangzhou, im Osten Chinas.
Dort nahm die Erfolgsgeschichte übrigens in Jack Mas Appartement ihren Anfang. Das
Kerngeschäft bilden heute die beiden Plattformen Alibaba.com für internationale Kunden, sowie
Alibaba.com.cn für einheimische Kunden. Alibaba.com will Importeure und Exporteure über seine
Webplattform zusammenbringen und mit entsprechenden Serviceangeboten den Handel zwischen
Firmen erleichtern. Inzwischen verzeichnet das Unternehmen für seine beiden Online-Marktplätze
mehr als 32 Mio. registrierte Nutzer.
Mit Taobao.com ist die Alibaba Group gleichzeitig mit einer Online-Auktionsplattform am Start und
konnte mit diesem Angebot in den vergangenen Jahren die bislang marktführende
Online-Auktionsplattform eBay Eachnet von der Spitzenposition verdrängen.
Mit Alipay hat die Alibaba Group auch eine eigene Online-Zahlungslösung am Start. Bei Alipay
waren zuletzt mehr als 40 Mio. registrierte Nutzer registriert. Die Einheit Alisoft entwickelt
Web-basierte Business-Management-Software für kleine und mittelgroße Geschäftskunden in
China. Bei Alimama.com handelt es sich um eine Online-Börse für Werbetreibende und
Website-Publisher, die 100 Prozent zur Alibaba Group gehört.
Seit dem Jahr 2005 ist der US-Suchmaschinenspezialist Yahoo! ist mit 39 Prozent einer der größte
Alibaba-Aktionäre und hält auch zehn Prozent an Alibaba.com. Alibaba.com ist seit 2005 auch der
Betreiber von Yahoo China. Alibaba.com war zuletzt mit Verkaufs- und Marketingbüros in mehr
als 30 Ländern weltweit vertreten und beschäftigte zuletzt mehr als 5.000 Mitarbeiter. Geführt
wird Alibaba.com von dem Manager und CEO David Wei, während Alibaba-Gründer Jack Ma als
Chairman fungiert.
Zahlen
Für das vergangene zweite Quartal 2008 meldete Alibaba.com einen Ergebnisanstieg um nahezu
160 Prozent auf 396,46 Mio. Yuan (57,87 Mio. US-Dollar). Im Vorjahreszeitraum waren noch
153,14 Mio. Yuan erzielt worden. Allerdings hat die gute Entwicklung auch eine Schattenseite. Der
Gewinn wurde, so Alibaba weiter, größtenteils aus Zinseinnahmen erzielt. Diese stammen noch
aus dem Börsengang im Herbst 2007.
Investoren und Anleger scheinen die Situation von Alibaba.com hingegen kritisch zu sehen. Trotz
der guten Ergebnisse sank die Aktie um 32 Prozent an der Börse in Hongkong. Mit ein Grund
dafür ist die momentan unsichere Weltkonjunkturlage. Besonders kleine und mittlere Unternehmen
haben demnach mit Absatzproblemen und wegfallenden Kunden zu kämpfen.
Für das vergangene erste Halbjahr 2008 meldet Alibaba.com einen Umsatzanstieg um 47,8 Prozent
auf 1.415,2 Mio. Renminbi (RMB). Die Umsätze im Bereich China Marketplace zogen um 84,6
Prozent auf 481,6 Mio. RMB an. Damit steuerte dieser Produktbereich 34 Prozent zum
Gesamtumsatz bei.
Der operative Gewinn brach allerdings im ersten Halbjahr um70,6 Prozent auf 651 Mio. RMB ein.
Die operative Gewinnmarge zog dennoch von 39,6 auf 46 Prozent an. Der Nettogewinn kletterte
um 136 Prozent auf 697,2 Mio. RMB. Der Nettogewinn je Aktie summierte sich im ersten
Halbjahr auf 15,24 Hongkong-Cents. Insgesamt verzeichnete Alibaba.com zum Ende des ersten
Halbjahres 32,5 Mio. registrierte Nutzer, ein Zuwachs von 32,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Die Zahl der zahlenden Kunden zog um 44 Prozent auf 368.006 Kunden an, wobei sich diese Zahl
aus 29.766 Gold Supplier, 13.912 International TrustPass Mitglieder und 324.328 China TrustPass
Mitglieder zusammensetzt.
Markt und Wettbewerb
Alibaba.com hat einen großen Vorteil: Das Unternehmen und die Alibaba Group insgesamt haben
fast ausschließlich Führungspositionen in der schnellstwachsenden Volkswirtschaft der Welt inne.
Auch für 2008 wird mit einem BIP-Zuwachs von über neun Prozent gerechnet, nachdem Chinas
Wirtschaft im Vorjahr noch mit über elf Prozent gewachsen ist. Außerdem ist das Reich der Mitte
bereits der zweitgrößte Internetmarkt weltweit und hat noch deutlich Potential nach oben. Zudem
richtet sich das Portal nicht nur an chinesische Unternehmen, sondern auch an ausländische
Gesellschaften, die mit chinesischen Partnern ins Geschäft kommen wollen.