Das amerikanische Internetunternehmen Facebook hat seinen mit Spannung erwarteten Börsengang vollzogen und damit Rekorde gebrochen. Der erste Kurs an der Technikbörse Nasdaq betrug 42,33 Dollar pro Aktie - damit wurde das Unternehmen als ganzes mit 115 Milliarden Dollar bewertet. Der Kurs sank dann schnell und erreichte zeitweise den Ausgabepreis von 38 Dollar, bevor er wieder nach oben drehte.
Der Börsengang hatte sich um rund 30 Minuten verzögert. Möglicherweise war das Computersystem mit dem Andrang überfordert - Händler meldeten Probleme mit Änderung und Stornierung von Aufträgen.
Zuvor hatte das soziale Netzwerk seine Aktien am oberen Ende seiner vorher angegebenen Preisspanne für 38 Dollar verkauft, was einer Gesamtbewertung von 104 Milliarden Dollar entspricht. Aus Deutschland kamen für die Aktie teils Gebote über 70 Dollar.
Kein amerikanisches Unternehmen wurde zum Zeitpunkt seines Börsengangs auch nur annähernd so hoch bewertet wie Facebook. Bisheriger Spitzenreiter war der Paketdienst UPS, der bei seinem Börsendebüt 1999 auf 60 Milliarden Dollar kam. Facebook lässt mit seinem Börsenwert Unternehmen wie McDonald’s, Walt Disney oder Cisco Systems hinter sich.
Der Börsengang bringt 16 Milliarden Dollar
Mitgründer und Vorstandsvorsitzender Mark Zuckerberg läutete von der kalifornischen Facebook-Zentrale in Menlo Park aus am Freitag morgen die Eröffnungsglocke der Technologiebörse Nasdaq. Der erste Facebook-Kurs wurde erst im Verlauf des Handels (nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe) erwartet. Das Unternehmen ist nun an der Nasdaq unter dem Börsenkürzel „FB“ gelistet.
Facebook hat zunächst 421,2 Millionen Aktien an die Börse gebracht, beim Preis von 38 Dollar entspricht dies einem Emissionserlös von rund 16,0 Milliarden Dollar. Dazu könnte noch eine Mehrzuteilungsoption von 63,2 Millionen Aktien kommen, bei deren Ausübung der Erlös auf 18,4 Milliarden Dollar steigen würde. Gemessen daran könnte Facebook zur zweitgrößten amerikanischen Emission aller Zeiten werden. Spitzenreiter ist nach Angaben des Analyseinstituts Dealogic das Kreditkartenunternehmen Visa, das 2008 nach Ausübung der Mehrzuteilungsoption auf 19,7 Milliarden Dollar kam. Bisherige Nummer zwei war der Autokonzern General Motors mit 18,1 Milliarden Dollar im Jahr 2010.
Quelle:www.faz.net/aktuell/wirtschaft/...rd-boersengang-11755909.html