habe ich mir folgende Gedanken gemacht:
Ergebnis katastophal. der Grund ist die biologische Abwertung, die mich auch völlig auf dem falschen Fuss erwischt hat.
Meine Vermutung besteht darin, dass Asian Bamboo durch die diversen Überprüfungen, die sie im Laufe des letzten Jahres über sich ergehen lassen mussten, die biologischen Werte neu berechnen mussten. Da spielt dann auch das im letzten Jahr vorhandene Problem der Absatzschwäche der Stämme mit rein. Wahrscheinlich haben sie die Stämme deshalb extrem niedrig angesetzt nach dem Motto, was ich nicht verkaufen kann, ist auch nichts wert. Dies hat Excesscash sehr gut auf den Punkt gebracht. Wenn es dann wieder besser laufen sollte und der Stämmeverkauf wieder anspringen sollte, sollte der biologische Wert wieder steigen. Und selbst wenn nicht, dürfte es in 2012 aufgrund der jetzigen Bewertung nicht wieder zu einem biologischen Verlust kommen, sondern allein das operative Geschäft sollte maßgeblich sein.
Wenn man aber beim Ergebnis genauer hinschaut, ergibt sich die Katastrophe allein aus der biologischen Neuberechnung.
ok, der Umsatz ist auch nicht berauschend. Aber Joschi hat es vorhin gut ausgerechnet. Ohne die biologisch bedingten Verluste hat AB ein recht gutes Gewinnplus in 2011 trotz der Stämme- und Faserproblematik geschafft.
In einem Telefongespräch mit Frau Holst konnte ich herausfinden, dass die in 2011 angepachteten Flächen erst jetzt erntereif werden. Das bedeutet, dass das Sprossengeschäft weiter wachsen sollte, und der Umsatz und auch der Gewinn in 2012 schon deshalb steigen sollte (unter Herausrechnung der biologischen Berechnung, die für mich weiterhin eine unbekannte Größe bleibt).
Frau Holst wies darauf hin, dass AB davon ausgeht, dass das Geschäft mit den Stämmen wieder ansteigen wird. Ich gehe davon aus, dass AB dies nicht so einfach ins Blaue prophezeit, sondern es für diese Annahme bereits Gründe geben wird.
Einer könnte die bereits zweimal gelockerte Politik der chinesischen Notenbank sein, die es den mittelständischen Firmen ermöglicht, wieder leichter an Kredite zu kommen. Dann können diese auch wieder Stämme kaufen und verarbeiten. Dazu kommt, dass China das Jahr 2012 als Jahr des Binnenmarktes innerhalb des 5-Jahreplanes ausgerufen hat. Das bedeutet für mich, dass Firmen wie AB in 2012 bessere Chancen haben werden, da die Binnenabsatzmärkte angekurbelt werden. Die Märkte von AB liegen ja in erster Linie in China.
Auch geht AB von einem ansteigenden Fasergeschäft aus, was ich aber als schwer vorhersehbar einschätze. Wenn der Faserpreis aber anspringen sollte, könnte das noch gutes Geld in die Kasse spülen.
Auch meinte sie, dass man in 2012 von biologischen Zugewinnen ausgeht. Aus meiner Sicht spricht das dafür, dass diese biologischen Ergebnisse in 2011 so weit runter gerechnet wurden, dass es jetzt nur noch bergauf gehen kann. Dazu kommen nach meiner Erinnerung noch die 6700 Ha, die letztes Jahr angepachtet wurden und laut Frau Holst noch nicht in die Berechnung von 2011 eingeflossen sind.
Zusammenfassend ergibt sich für mich an positivem folgendes: AB hat unter Herausrechnung der biologischen Werte kein so schlechtes Ergebnis erzielt und einen guten Cashflow erwirtschaftet. Das bedeutet, dass Geld in die Kasse kam.
Dieses Ergebnis haben sie in erster Linie mit den Sprossen erzielt. Wenn nun 2012 weitere 6700 Ha ziemlich von Jahresbeginn an hinzukommen, sollte auch das Sprossengeschäft, das nie Probleme aufwies, noch mehr abwerfen. Wenn das schlecht laufende Stämmegeschäft nun auch wieder Verbesserungen aufweisen sollte, wofür meiner Meinung nach einiges spricht, wird AB daraus auch einiges an Mehrumsatz und Gewinn erzielen. Spätestens, wenn das Fasergschäft auch noch anspringen sollte, ist die Umsatz- und Gewinnschätzung für 2012 nicht zu hoch angesetzt. Der Umsatz soll ja um 33 % wachsen, nachdem er sogar in dem schlechten Jahr 2011 um 18 % gewachsen ist. Warum soll er nicht in 2012 aufgrund der weiteren erntereifen Flächen, die ca. 10 % ausmachen, und aufgrund eines anspringenden Geschäfts nicht stärker wachsen als in 2011? Die Schätzungen für 2012 halte ich deshalb für erreichbar. Vor allem kann ich mir nur schwer vorstellen, dass die Leute bei AB, die bislang seriös gearbeitet haben, sich noch einmal eine solche Blöße geben werden wie in 2011. Daher gehe ich davon aus, dass die Schätzungen eher als konservativ anzusehen sind.
Weil es angesprochen wurde, noch folgendes. Im Unterschied zu Sino Forrest bestehen die Plantagen mit den dazugehörigen Bambuspflanzen, was im letzten Jahr von verschiedenen Instituten geprüft wurde (Banken, Analysten usw.). Sollte AB mit Luft handeln, hätten sie mit Sicherheit keine neuen Kredite bekommen.
Der Unterschied zu Vtion besteht darin, dass Vtion das ganze Geschäft weggebrochen ist und ich mich seit einem Jahr frage, womit die Geld verdienen wollen, während AB weiterhin Sprossen, Stämme u.s.w. verkauft und nur ein paar Probleme mit den Stämmen hatte, die aber nicht ewig anhalten werden. Bambus ist ein Stoff, aus dem viele Dinge hergestellt werden.
Jetzt muss man abwägen, was wichtiger ist. Die schlechte Vergangenheit (2011) mit der aus meiner Sicht einmaligen biologischen Belastung oder die Zukunft, die gut aussieht und AB auf ein KGV um die 4 drückt. Dies ist anscheinend auch der Grund, weshalb die Aktie heute nicht weiter eingebrochen ist, wobei ein Minus von 10 % natürlich auch schon heftig ist.
Noch etwas zu den Leuten, die immer sagen, dass AB keine Auskünfte gibt: warum schreibt ihr AB nicht einfach per Mail an und stellt eure Fragen? Meine sind bislang immer zeitnah beantwortet worden. Heute war ich zu ungeduldig und habe zum Hörer gegriffen. Natürlich war Frau Holst in einem Gespräch. Umso überraschter war ich dass sie an einem solchen Tag wie heute bereits eine halbe Stunde später zurückrief und sich auch viel Zeit für meine Fragen nahm. Das zeigt eindeutig, dass AB die Belange der Kleinaktionäre sehr ernst nimmt. Auch aufgrund dessen habe ich heute am späten Nachmittag bereits eine neue Teilposition nach meinem morgendlichen Verkauf wieder aufgebaut.
Was den Kurs anbetrifft, kann es natürlich noch ein paar Nachwirkungen geben. Aber man sollte auf die Zukunft schauen. Und da werden wir in gut 2 Monaten sehen, ob man die Prognosen ernst nehmen kann, denn die Erstquartalszahlen sollten bereits ein Wachstum aufzeigen, wenn man die Prognose erreichen will.