Boehringer Ingelheim wertet Standort Wien auf

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Boehringer Ingelheim wertet Standort Wien auf

 
04.04.01 10:14
04.04.2001

                  Boehringer Ingelheim wertet
                  Standort Wien auf

                  Gesamte Krebsforschung des
                  deutschen Pharmakonzerns in Wien -
Erste Produkte sollen 2006 auf den Markt kommen

Wien. Erfolg für Wien als Biotech-Standort: Der deutsche
Pharmakonzern Boehringer Ingelheim (BI) konzentriert alle seine
im Aufbau befindlichen Krebsforschungs-Aktivitäten in der
Bundeshauptstadt. Derzeit entsteht in Meidling ein neues
Forschungsgebäude. Ein Netzwerk, das vom Institut für
Molekulare Pathologie (IMP) sowie
denBiotechnologie-Kapazitäten von BI bis hin zum
automatisierten Wirkstoff-Screening und zur Wirkstoff-Chemie,
soll dafür sorgen, dass ab dem Jahr 2006 die ersten neuen
Onkologie-Arzneimittel des Konzerns - sozusagen "made in
Austria" - auf den Markt kommen.

Wien ist Verbund-Standort

BI-Austria-Geschäftsführer Klaus Stochl: "Boehringer Ingelheim
Austria ist ein Verbund-Standort. Hier wird die Forschung für die
Onkologie konzentriert, die derzeit noch parallel an den Standort
Wien und Biberach läuft. Weiters sind wir ein Standort für die
Entwicklung und die Produktion von Biotechnologie-Arzneimitteln,
wir betreuen von hier aus den Markt in Mittel- und Osteuropa und
schliesslich sind wir in der Tiergesundheit engagiert.".

Neue Mittel gegen Krebs

Peter Swetly, Forschungsleiter von BI in Österreich: "Boehringer
Ingelheim hat sich vor sechs Jahren entschlossen, mit grosser

Intensität in das Indikationsgebiet der Onkologie einzusteigen. Auf
diesem Gebiet hat das Unternehmen bisher keine Produkte.

Mit der Konzentration dieser Forschungsaktivitäten in Wien soll
eine kritische Grösse erreicht werden. Wir wollen völlig neue
Arzneimittel gegen Krebserkrankungen entwickeln." - Das könnten
Biotechnologie-Produkte genauso wie synthetisch herstellbare
Wirkstoffe sein.

14 Mrd. S für Forschung

Der Aufwand ist enorm. Stochl: "Boehringer Ingelheim gibt
zwischen 17 und 18 Prozent seines Umsatzes für Forschung und
Entwicklung aus." Das sind im Jahr rund 14 Milliarden Schilling. Im
vergangenen Jahr betrugen die Ausgaben unseres Unternehmens
für Forschung und Entwicklung in Österreich allein 610 Millionen
Schilling. Der Bau des neuen Forschungsgebäudes, für den die
Grundsteinlegung vor einigen Tagen stattfand, kostet allein rund
200 Millionen Schilling

Wien holt auf

Die Bundeshauptstadt Wien hätte - so Stochl - in den
vergangenen Jahren viel geleistet. Doch die positiven
Rahmenbedingungen müssten auch für das gesamte Umfeld
gewährleistet sein, in dem Pharma-Unternehmen agierten. Dazu
zählten auch die Preise, die mit Pharma-Produkten zu erzielen
seien.

Wesentlich verbessert hat sich laut Forschungsleiter Swetly die
Aussicht Wiens, zu einem Biotechnologie- und
Forschungsstandort zu werden: "Da herrscht eine echte
Aufbruchsstimmung. Pro Jahr werden vier bis sechs
Start-Up-Unternehmen hinzu kommen. Wir haben mit dem AKH
auch noch dazu eines der modernsten Klinik-Zentren in Europa."
Der Anschluss an die internationale Szene sei möglich.
(apa/rp)
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