DAX-Bewertung zum 26.05.2004

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DAX-Bewertung zum 26.05.2004

2
27.05.04 10:52

Quelle: eigene Home Page http://people.freenet.de/baer45/dax/dax260504.html

Bewertung zum 26.05.2004

Ausgangsdaten

Basis sind die Xetra-Schlusskurse vom 26.05.2004. Die Kurse und das jeweilige Gewicht einer Aktie im DAX sind von der Deutschen Börse. Die Dividenden mit denen dieDividendenrendite (DVR)");//--> Dividendenrendite (DVR) berechnet wird, das aktuelleKurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)");//--> Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) (Basis: Mai 2004) der Aktien und dieUmlaufrendite (€)");//--> Umlaufrendite (€) sind aus der Süddeutschen Zeitung (Schätzungen IBES - Quelle Thomson Financial/Datastream).

 

CodeNameISINKursDividendeKGVGewicht
1ADSADIDAS-SALOMON AG O.N. DE000500340494,401,0015,001,05 %
2ALVALLIANZ AG O.N. DE000840400584,961,5014,007,06 %
3ALT ALTANA AG O.N. DE000760080153,120,8320,000,91 %
4BASBASF AG O.N. DE000515100541,651,4016,005,82 %
5HVMBAY.HYPO-VEREINSBK.O.N. DE000802200513,740,0016,001,25 %
6BMWBAY.MOTOREN WERKE AG ST DE000519000334,810,5810,002,85 %
7BAYBAYER AG O.N. DE000575200022,950,5026,003,91 %
8CBKCOMMERZBANK AG O.N. DE000803200413,310,0016,001,57 %
9CONCONTINENTAL AG O.N.DE000543900435,980,5211,001,19 %
10DCXDAIMLERCHRYSLER AG NA O.NDE000710000035,981,5013,007,46 %
11DBKDEUTSCHE BANK AG NA O.N. DE000514000865,001,3012,009,15 %
12DB1DEUTSCHE BOERSE NA O.N.DE000581005542,760,5517,001,17 %
13DPWDEUTSCHE POST AG NA O.N. DE000555200416,300,4412,001,68 %
14DTEDT.TELEKOM AG NA DE000555750813,300,0028,007,73 %
15EOAE.ON AG O.N. DE000761440655,632,0012,009,09 %
16FMEFRESEN.MED.CARE AG O.N. DE000578580260,820,9419,000,51 %
17HEN3HENKEL KGAA VZO O.N. DE000604843268,551,2017,001,00 %
18IFXINFINEON TECH.AG NA O.N. DE000623100410,900,0031,001,54 %
19LINLINDE AG O.N. DE000648300142,451,1318,000,85 %
20LHALUFTHANSA AG VNA O.N. DE000823212511,550,6020,000,96 %
21MANMAN AG ST O.N. DE000593700729,470,6016,000,72 %
22MEOMETRO AG ST O.N. DE000725750339,751,0222,001,38 %
23MUV2MUENCH.RUECKVERS.VNA O.N.DE000843002684,751,2510,003,80 %
24RWERWE AG ST A O.N. DE000703712935,431,2515,003,49 %
25SAPSAP AG ST O.N. DE0007164600129,800,8031,006,54 %
26SCHSCHERING AG O.N. DE000717200944,300,9321,001,93 %
27SIESIEMENS AG NA DE000723610157,751,1017,0011,64 %
28TKATHYSSENKRUPP AG O.N. DE000750000113,400,5011,001,33 %
29TUITUI AG O.N. DE000695200515,750,77525,00,49 %
30VOWVOLKSWAGEN AG ST O.N. DE000766400535,551,0510,001,94 %

Die DAX-Bewertung wird gewichtet ausgeführt ( sieheBewertungsregeln");//--> Bewertungsregeln ). D.h. eine Aktie mit sehr großer Marktkapitalisierung geht stärker in das Ergebnis ein als eine Aktie mit einer weit geringeren Marktkapitalisierung. Seit dem 24.06.2002 wird dabei nur noch der sogenannte frei handelbare Anteil berücksichtigt. Seit der letzten Bewertung hat es, wie erwartet, keine Umstellung im DAX gegeben. Gerüchte über Fusionen im Bankenbereich verdichteten sich, es blieb jedoch alles beim Alten. Die in dieser Tabelle aufgeführten Dividenden sind immer ohne Sonderzahlungen (es liegen keine vor). War das Geschäftsjahr kleiner als ein Kalenderjahr, wird die Dividende hochgerechnet (es liegt kein Fall vor). Eine besondere Problematik stellt das KGV dar. Wie soll man Firmen in eine gewichtete KGV-Bewertung einrechnen, die voraussichtlich keinen Gewinn ausweisen werden? Das Problem lösen wir durch eine zweimalige Bewertung. In der Ersten so als ob diese Firmen nicht existent wären und in der Zweiten so als ob sie ein sehr hohes KGV (100) hätten (es liegt kein Fall vor). Im zweiten Durchlauf bekommen auch alle Firmen deren KGV über 100 liegt, dieses auf 100 reduziert (diesmal nur Tui).

Umlaufrendite

DAX-Bewertung zum 26.05.2004 1517444

Die Zinsen für Tagesgelder bewegen sich zwischen 0,50 und 2,80%. Die kurzfristigen Zinsen sind stabil geblieben. Nach der deutlichen wirtschaftlichen Erholung in den USA zeigt nun auch die wirtschaftliche Entwicklung in Europa und Deutschland positive Tendenzen. Eine weitere EZB-Zinssenkung ist damit vom Tisch und in den USA wird noch in diesem Jahr mit einer Gesamtzinserhöhung von über 100 Basispunkten gerechnet. Diese Erwartungen haben den Höhenflug des €´s ausgebremst. Die Erhöhung der Staatsverschuldung trifft zwischenzeitlich praktisch alle großen EU-Länder. Der Staat erwartet offensichtlich auch Zinssteigerungen. Deshalb steigen die Zinsen bei Bundesschatzbriefen mit der Liegedauer rapide an. Die Rendite hängt allerdings der Marktentwicklung noch deutlich hinterher. Der Staat wird demnächst aufbessern müssen. Bedingt durch die sich wieder ausweitende Staatsverschuldung aller großen Industrieländer ist mit einem Steigen der mittel- und langfristigen Zinsen zu rechnen. Diese Entwicklung zeichnet sich schon sehr deutlich ab. Es scheint, als ob das Zinstal inzwischen hinter uns liegt. Aus der Anleiheblase beginnt die Luft wieder unüberhörbar zu entweichen und die Kursverluste steigen wieder an. Sollte sich die wirtschaftliche Entwicklung bestätigen und auch noch der Ölpreis länger auf dem aktuellen Niveau verharren, erleben wir eine deutliche Zunahme der Inflation und damit eine Beschleunigung des Zinsanstiegs. Bei Anleihen ist deshalb weiterhin mit Kursverlusten zu rechnen.

Datum Insgesamt 3-5 Jahre 5-8 Jahre 8-15 Jahre 15-30 Jahre 1 € in US-$
26.05.04 3,97 % 3,29 % 3,83 % 4,25 % 4,95 % 1,211
29.12.03 3,94 % 3,30 % 3,86 % 4,20 % 4,87 % 1,248
25.09.03 3,77 % 3,08 % 3,62 % 4,00 % 4,64 % 1,149
12.06.03 3,27 % 2,47 % 2,98 % 3,48 % 4,48 % 1,177
10.04.03 3,94 % 3,30 % 3,86 % 4,20 % 4,87 % 1,077
27.12.02 3,93 % 3,26 %3,78 %4,17 % 4,86 % 1,041
27.09.02 4,12 % 3,57 % 4,00 % 4,30 % 4,92 % 0,980
26.07.02 4,52 % 4,07 % 4,48 % 4,70 % 5,16 % 0,985
26.06.02 4,73 % 4,34 % 4,65 % 4,87 % 5,21 % 0.980
25.01.02 4,74 % 4,37 % 4,71 % 4,90 % 5,27 % 0,865

Diese Tabelle zeigt die Umlaufrendite (Pfandbriefe, AAA-Anleihen - EURO-Raum) und der Stand des € im Verhältnis zum US-$ zum Stichtag an. Man sieht im Chart eine deutlich inverse Kopplung an den Aktienmarkt. Mit den ersten größeren Verunsicherungen im Aktienmarkt in diesem Jahr, fiel die Umlaufrendite deutlich. Es begann eine Flucht zurück zu den Anleihen. Trotzdem die Verunsicherungen noch nicht verschwunden sind, steigen die Renditen (Umlaufrendite) wieder an. Die Gründe liegen in der wachsenden Staatsverschuldung, der Erholung der Wirtschaft und steigender Inflation (auch Ölpreis). Die Anleiheblase schrumpft wieder und manch leichtsinnigem Anleger sträuben sich, nach einer sehr kurzen Erholungsphase, wieder die Nackenhaare. Sollten wir wirklich in 2004 die prognostizierte wirtschaftliche Erholung erleben, werden die Kursverluste bei Anleihen noch erheblich ansteigen. Nur ein starker Verfall an den Aktienmärkten kann den Verfall der Anleihekursen kurzfristig ausbremsen. Der € hat sich beruhigt und läuft aktuell seitwärts bei 1,20 US-$. Es scheint, dass er die letzten Tage wieder den Weg nach Norden aufgenommen hat. Hintergrund soll die beginnende Kaufverweigerung der Asiaten am US-$-Anleihenmarkt sein. Der € hat immer noch ein Niveau, das einen Urlaub in den USA zwingend empfehlenswert macht. Gegen den Kauf von US-Aktien spricht aus rein währungstechnischer Sicht nichts, die Überbewertung ist dort allerdings teilweise schon sehr stark. Das weiterbestehende Handels- und Leistungsbilanzdefizit der USA (der tägliche Bedarf an ausländischem Kapital zur Deckung liegt bei 1,5 bis 2 Mrd. US-$) kann den € weiter nach Norden treiben. Der DAX hat immer noch nicht zu einer eigenständigen Entwicklung gefunden und harrt täglich, um die Richtung kopieren zu können, der Börseneröffnung in den USA.

Der Impuls des Irakkrieges reichte um die Bösen bis Ende Januar nach Norden zu tragen. Seitdem stagniert die Entwicklung und jeder kleine Fortschritt führt zu Gewinnmitnahmen. Wir bewegen uns seitlich in einem Korridor zwischen 3725 und 4150. Es fehlt offensichtlich der Mut, die Aktienmärkte in weitere Überbewertungen zu treiben. In den USA brummt inzwischen die Wirtschaft, zeigt jedoch schon erste Abkühlungssymptome und in Europa, einschließlich Deutschlands, hat ein positives Wachstum eingesetzt. Viele bezweifeln jedoch, das dieser wirtschaftlicher Aufschwung nachhaltig sein wird. Der steigende Ölpreis, die Abkühlung des Wachstums in Asien (hier besonders China), die Abnahme der Rüstungsausgaben in den USA und die bevorstehende Haushaltssanierung in den USA nach der Wahl des Präsidenten, könnten der wirtschaftlichen Entwicklung jeden Schwung nehmen. Trotzallem werden wir zwischenzeitlich eine wachsende Inflation mit den daraus resultierenden Zinserhöhungen am kurzen Ende erleben. Dies wären auf mittlere Sicht keine rosigen Zeiten für den Aktien- und den Rentenmarkt.

Die Zinsentwicklung hat das Tal durchlaufen. Die Zinsen ziehen an. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie weiter steigen werden ist höher als dass sie gleich bleiben oder sinken werden. Geht man von einem maximalen Risikozuschlag von 1,5 % bei Blue Chips gegenüber Anleihen aus, dürfte das KGV vom DAX (1,5 + 3,97) 18,28 nicht überschreiten. Ohne Risikozuschlag dürften 25,19 nicht überschritten werden. In der heutigen Sondersituation sollte, unter mittelfristigen Gesichtspunkten, ein Zins von 5% angenommen werden. Mit einem Risikozuschlag von 1,5% würde ein faires KGV bei 15,4 liegen.

DAX-Ergebnis

Die Tabelle zeigt die Entwicklung vom DAX seit der Januarbewertung 2002. Die DAX-Aktie gibt den Preis eines fiktiven DAX-Papiers wieder (1/30). Die Dividende wäre dabei die für diese Aktie in den verflossenen 12 Monaten gezahlte Dividende. KGV(1) gibt den aktuellen KGV an, wobei alle Aktien ohne KGV mit einem Wert von 100 eingeflossen sind. KGV(2) gibt den aktuellen KGV an, der entsteht, wenn man die Aktien ohne KGV (diesmal haben alle ein KGV unter 100) außen vor lässt. Alle Berechnungen berücksichtigen das jeweilige Gewicht der Aktien im DAX ( sieheBewertungsregeln");//--> Bewertungsregeln ).

Datum DAX-Stand DAX-Aktie Dividende Rendite KGV(1) KGV(2)
26.05.04 3867,52128,92 € 2,14 € 1,66 % 19,60 17,52
29.12.03 3952,72 131,76 € 2,04 € 1,55 % 20,57 20,57
25.09.03 3326,27 110,88 € 2,42 € 2,18 % 30,28 17,99
12.06.03 3219,47 107,32 € 2,48 € 2,37 % 28,42 22,93
10.04.03 2697,10 89,90 € 3,26 € 3,46 % 24,34 13,89
27.12.02 2840,00 94,67 € 2,94 € 3,11 % 20,09 11,24
27.09.02 2918,90 97,30 € 2,89 € 3,06 % 20,71 13,39
26.07.02 3579,00 119,30 € 2,38 € 2,04 % 23,82 14,31
26.06.02 4099,05 136,30 € 2,08 € 1,55 % 21,77 17,66
25.01.02 5156,33 171,89 € 2,04 € 1,20 % 31,50 23,57

Trotzdem die Commerzbank, die Deutsche Telekom, die HypoVereinsbank und Infineon keine Dividenden zahlten stiegen die gewichteten Zahlungen wieder leicht an. Die Sanierungsarbeiten in den Firmen und die ersten wirtschaftlichen Frühlingsboten zeigen Wirkung. Die Dividendenrendite liegt am oberen Bereich der Zinsen für Tagesgelder und sollte auf keinen Fall ignoriert werden. Sie trägt unter längerfristigen Gesichtspunkten erheblich zur Gesamtperformance bei. Hält die positive Entwicklung an, ist mit weiter steigenden Dividenden zu rechnen. Die Entwicklung der Dividendenrendite wird natürlich zusätzlich durch die Kursentwicklung mitbestimmt werden.

Der DAX liegt noch weit über der Marke der fairen Bewertung. Nimmt man an, dass die heutigen Zinsbedingungen uns nachhaltig erhalten bleiben und verzichtet auf den Risikozuschlag wäre der DAX mit einem KGV von 19,6 gegenüber einem Soll-KGV von 25,19 jedoch "fair" bewertet. Berücksichtigt werden muss weiterhin, dass wir uns wahrscheinlich am Anfang eines Konjunkturaufschwungs befinden und die DAX-Unternehmen ihre Rationalisierungsmaßnahmen weitgehend durchgeführt haben. Ein einsetzender Aufschwung wird deshalb schnell eine erhebliche Gewinnsteigerung bringen und bei gleichbleibenden Kursen das KGV senken. Der DAX ist immer noch wesentlich günstiger bewertet als der S&P500. Die sauber bilanzierten Gewinne seiner Teilnehmer sind immer noch höher als die Proformaergebnisse der Teilnehmer bei seinem amerikanischen Konkurrenten. In der Vergangenheit wagte ich immer, bei einem DAX-Stand unter 3500 die Behauptung, dass man mit dem Kauf von Indexpapieren auf die Sicht von 4 bis 5 Jahren den Rentenmarkt schlagen würde. Mutige, die während dem Irakkrieg eingestiegen sind, haben dieses Ergebnis längst erreicht und einige haben ihre Gewinne schon realisiert. Einer, der bei dem heutigen Stand einsteigt, muss wesentlich kurzfristiger auf unerwartete Ereignisse reagieren können.

Anmerkung: Oft wird baer45 darauf angesprochen, dass seine KGV-Berechnung sich von anderen unterscheidet. Diese Bewertung unterscheidet sich dadurch, dass das KGV hier das gewichtete KGV entsprechend dem Freefload ist, d.h. es gehen nicht alle DAX-Teilnehmer vollständig und gleich ein. Es ist allerdings, bezüglich KGV, die einzig richtige Grundlage bei der Entscheidung zum Kauf von Indexpapieren.

Rangfolge - Dividendenstrategie (Burr/Graham)

Die Kandidaten:

Man sollte nachfolgende Tabelle mit genügender Vorsicht geniessen. Zu Empfehlen ist auf jeden Fall die Lektüre von Bärische Warnungen unter Strategien.

RangCodeNameDividendenrendite
1LHALUFTHANSA AG VNA O.N. 5,19 %
2TUITUI AG O.N. 4,89 %
3DCXDAIMLERCHRYSLER AG NA O.N4,17 %
4TKATHYSSENKRUPP AG O.N. 3,73 %
5EOAE.ON AG O.N. 3,60 %
6RWERWE AG ST A O.N. 3,53 %
7BASBASF AG O.N. 3,36 %
8VOWVOLKSWAGEN AG ST O.N. 2,95 %
9DPWDEUTSCHE POST AG NA O.N. 2,70 %
10LINLINDE AG O.N. 2,66 %

Die Bewerber:

RangCodeNameDividendenrendite
11MEOMETRO AG ST O.N. 2,57 %
12BAYBAYER AG O.N. 2,18 %
13SCHSCHERING AG O.N. 2,10 %
14MANMAN AG ST O.N. 2,04 %
15DBKDEUTSCHE BANK AG NA O.N. 2,00 %

Anleger in andere Varianten der Dividendenstrategie, können sich diese sehr einfach aus obigen Tabellen zusammenstellen. "Top 12" entspricht Rang 1 bis 12. "Top 5" entspricht Rang 1 bis 5.

Rangfolge - Dogs of the ... - Low Five (O'Higgins)

Die Kandidaten:

Man sollte nachfolgende Tabelle mit genügender Vorsicht genießen. Zu Empfehlen ist auf jeden Fall die Lektüre von Bärische Warnungen unter Strategien.

RangCodeNameKurs
1LHALUFTHANSA AG VNA O.N. 11,55
2TKATHYSSENKRUPP AG O.N. 13,40
3TUITUI AG O.N. 15,75
4DPWDEUTSCHE POST AG NA O.N. 16,30
5RWERWE AG ST A O.N. 35,43

Die Bewerber:

RangCodeNameKurs
6VOWVOLKSWAGEN AG ST O.N. 35,55
7DCXDAIMLERCHRYSLER AG NA O.N35,98
8BASBASF AG O.N. 41,65

Rangfolge nach Gewicht

RangCodeNameGewicht
1SIESIEMENS AG NA 11,64 %
2DBKDEUTSCHE BANK AG NA O.N. 9,15 %
3EOAE.ON AG O.N. 9,09 %
4DTEDT.TELEKOM AG NA 7,73 %
5DCXDAIMLERCHRYSLER AG NA O.N7,46 %
6ALVALLIANZ AG O.N. 7,06 %
7SAPSAP AG ST O.N. 6,54 %
8BASBASF AG O.N. 5,82 %
9BAYBAYER AG O.N. 3,91 %
10MUV2MUENCH.RUECKVERS.VNA O.N.3,80 %

Die 10 größten Aktiengesellschaften haben heute ein Gewicht von ca. 72% im DAX (2003: im Dezember 73%, im September 72%, im Juni 73%, im April 74%; 2002: im Dezember 73%, im September 73%, im Juli 74%, im Juni 67%, im Januar 70%). Der Weg vom DAX30 zum DAX10 bleibt ausgebremst - der Anteil der Titanen nahm leicht ab. Der Technologiesektor erreicht 27,5%. Der größte Titan ist, unter der Berücksichtigung der gesamten Marktkapitalisierung, immer noch die Deutsche Telekom. Inzwischen hat der Bund beschlossen, Haushaltstützungsmaßnahmen über weitere Privatisierungen abzudecken. Das wird der Kursentwicklung dieser Aktie und derjenigen der Deutschen Post nicht zuträglich sein. Die Deutsche Telekom wird wahrscheinlich weiterhin schlechter als der Markt abschneiden.

Kurzer Blick auf den Chart

Chart

Seit unserer letzten Bewertung vor 5 Monaten hat sich kaum etwas getan. Wir stehen zwar 85 Punkte tiefer, aber beim dem Auf und Ab in unserem Kanal zwischen 3725 und 4150 Punkten, kann das in einigen Tagen schon wieder egalisiert sein. Die Volatilität (VDAX) ist weiter im Bereich absoluter Normalität. Sie schwankt zwischen 17 und 26. Werden wir über den Sommer diesen seitlichen Schiebebereich verlassen? Und wenn ja, in welcher Richtung? Gilt dieses Jahr eventuell wieder die statistisch erhärtete Börsenweisheit "Sell in Mai and go away"? Momentan sind die potentiellen Impulse nicht sichtbar, die uns über die 4170-Marke hinaustragen könnten. Es fehlt an Käufern. Viele haben in dem langen Abstieg seit 2000 sich die Finger verbrannt und Ihr Herz und Geld verloren. Sie trauen sich nicht mehr zurück respektive sie warten noch Jahrzehnte auf ihre Einstandkurse. Für die Restlichen gilt wahrscheinlich: "Die wirtschaftliche Erholung ist weitgehends eingepreist - eine neue Blase finanzieren wir nicht". Erst eine neue Generation von Spekulanten kann wieder eine neue große Blase erzeugen.

Die allgemeine Gefahrenlage hat sich kaum verändert. Sollte einer der nachfolgenden Risiken eintreten, ist ein starker Fall nach Süden vorprogrammiert:

  • langsam stellt man eine Abhärtung gegenüber Terroranschlägen fest. Trotzdem würde ein empfindlicher Schlag gegen die USA dort einen neuen Crash auslösen und der DAX würde verstärkt darauf reagieren.
  • der € macht aktuell auf hohem Niveau Pause. Trotzdem können die fundamentalen Fehlentwicklungen in den USA ihn wieder nordwärts jagen. Das US-amerikanische Leistungsbilanzdefizit hängt wie ein Fallbeil über unserem Finanzsystem und kann jederzeit in Aktion treten und damit eine veritable Weltwirtschaftskrise auslösen.
  • die Probleme in Südostasien, im nahen und mittleren Osten harren weiter einer Lösung. Kriegerische Auseinandersetzungen können zu jedem Zeitpunkt ausbrechen.

Sollten keine besonderen Ereignisse auftreten, findet die nächste Bewertung im Rahmen der Umschichtung des Lotto-Depots Ende September statt. Eine unwahrscheinliche Änderung in der Zusammenstellung des DAX würde zu einer frühzeitigeren Bewertung führen.

54reab:

Öl-Derivat DAX läuft nicht wie geschmiert

 
28.05.04 10:47

Öl-Derivat DAX läuft nicht wie geschmiert


Sicherheit bestimmt das Handeln der Bluechip-Anleger. Höhere Kurse werden konsequent zum Ausstieg genutzt, umso mehr wir in die Nähe der vermuteten Einstiegspreise kommen. Stützende Nachfrage ist auch wegen dem angespannten Umfeld nicht zu erwarten.

Marktstimmung DAX


26.05.2004. Seit unserer letzten Erhebung waren dem Handel im DAX enge Grenzen gesetzt. Die meiste Zeit bewegte sich der deutsche Leitindex sogar nur innerhalb der Preisspanne des vergangenen Mittwochs. Am Montag gab es zwar einen Ausbruchsversuch, der schlug jedoch fehl. Es ist also durchaus legitim, von einer Konsolidierung zu sprechen, auch wenn diese von starker Nervosität geprägt ist. Folglich beklagen sich die Marktteilnehmer zu Recht über fehlende Orientierung. Den Ölpreis können sie nicht verfehlen, denn er ist nach wie vor das beherrschende Thema an den Märkten. Hin und wieder werden noch Zinsängste erwähnt, was allerdings eher nach einer Verlegenheitslösung aussieht. Denn da das „Ö-Wort“ mittlerweile in den Medien Omnipräsenz erlangt hat, könnte es so manchem Analysten einfach peinlich sein, sich tagtäglich wiederholen zu müssen. Erstaunlicherweise werden die negativen Auswirkungen des hohen Ölpreises immer dann betont, wenn die Aktienkurse schwächer tendieren. Zeigt der Markt dagegen freundliche Tendenz, kommen die Warnungen in abgeschwächter Version. Heute beispielsweise findet nicht einmal die Anhebung der Terroralarmstufe in den USA auf dem Parkett einen Abnehmer. Dafür herrscht großer Jubel über den Ölpreis, der es geschafft hat, lächerliche 70 Cents von seinem jüngsten Rekordhoch zu „korrigieren“. Diese Interpretationen kommen vermutlich aus der Ecke der Day-Trader, die den DAX-Index momentan als Öl-Derivat sehen und versuchen, die Preisbewegungen, die der begehrte Rohstoff in London oder New York vollzieht, an den eigenen Handelsschirmen abzubilden. Allerdings läuft der DAX zurzeit alles andere als geschmiert. Er hat sich vielmehr mit einer Seitwärtsrange in die Sackgasse manövriert.

Die mittelfristig ausgerichteten Teilnehmer unseres Panels haben weniger Hoffnung auf höhere Aktienkurse. Der Stimmungsaufschwung der Vorwoche ist dahin, unser Bull/Bear-Index® fiel deutlich ab. Sicherlich haben sich einige Händler von den vielen mahnenden Worten entmutigen lassen, mit denen auch der neue Bundesbankpräsident nicht geizte. In der Tat ist die Sorge nicht unberechtigt, dass durch steigende Energiepreise die Inflation einen deutlichen Schub erhalten könnte. Zudem gerieten in solch einem Fall die Zentralbanken in die Zwickmühle. Ihnen bliebe nur wenig Spielraum für die Zinsschraube, da sie natürlich die ohnehin fragile Konjunktur nicht abwürgen möchten. Dieses Szenario könnte einen Teil der Akteure dazu bewogen haben, sich auf die sichere Seite zu begeben und Long-Positionen vorsichtshalber erst einmal glatt zu stellen. Den Optimisten haben wir genau diese Vorgehensweise bereits in der vergangenen Woche unterstellt. Denn je näher der DAX der 3.965er Marke kommt, desto mehr Bullen sehen unseres Erachtens ihre Einstandspreise wieder. Und die Motivation ist nach wie vor hoch, in einem von vielen Unwägbarkeiten belasteten Umfeld zu relativ günstigen Konditionen wieder aus dem Markt zu kommen. Die Tatsache, dass gleichzeitig der Anteil der Pessimisten noch weiter gestiegen ist, überrascht uns jedoch etwas. So deutlich sind die Wetten auf einen schwächeren deutschen Aktienmarkt seit einem Monat nicht mehr ausgefallen.

Letztlich ist es aber zweitrangig, ob nun der Ölpreis oder die Zinsangst die Marktteilnehmer dazu treibt, sich deutscher Standardwerte zu entledigen. Wichtig ist, dass überhaupt genügend Antrieb vorhanden ist, bei höheren Kurse Material abzustoßen. Deshalb gehen wir weiterhin davon aus, dass sich der DAX bis zur Marke von 3.960 bis 3.965 Punkten schwer tun wird. Es muss immer wieder mit Abgaben mittelfristiger Akteure gerechnet werden. Solange dieses Niveau Bestand hat, wird der DAX-Index gefährdet bleiben. Dies gilt besonders dann, wenn sich die Kurse wieder auf die Jahrestiefs zu bewegen sollten. Dann wird sich der Ärger, um einige Punkte das Verkaufsniveau verpasst zu haben, in Stop-Loss-Verkäufen äußern.

Verhältnis Optimisten zu Pessimisten:  
               Bullish    Bearish    Neutral  
Total             51 %        25 %       24 %
ggü. Vorwoche    - 5 %       + 7 %      - 2 %

DAX-Stimmungskurve:
DAX-Bewertung zum 26.05.2004 1519273deutsche-boerse.com/dbag/dispatch/de/...nt_260504_584x210.GIF" style="max-width:560px" >
Stand DAX 26.05.2004, 12:00 Uhr: 3.885 Punkte (+ 1,2 % gegenüber der letzten Erhebung)



  
  
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