Und überhaupt Rentner, frage ich mich ernsthaft was das ganztägliche Rumoren dieses Herrn in den Börsenforen eigentlich soll. Denn in der Art und Weise, wie das geschieht, wird er keinen einzigen Kunden für seinen, nennen wir es mal so, „Börsenbrief“ gewinnen sondern bringt – wie die Reaktion im Thread von Thompson Creek Metals zeigt, alle gegen sich auf und erntet Hass – oder bei denen, die schon über dieses Gefühl hinaus sind – Spott und Häme.
Die Gründe dafür sind vielfältig. Abgesehen von vollkommen überzogener Selbstgefälligkeit sind es vor allem die diametralen inhaltlichwn Gegensätze zwischen Anspruch und Wirklichkeit, die schon per se eine Provokation für die User sind.
Auch ein Wortschatz, bei dem man sich bisweilen an den Völkischen Beobachter erinnert fühlt (verheerender Präzisionstreffer, Präzisionsziele, Doppelschlag, Widerstandslinie, zweite Schallmauer durchbrochen) tut da ein Übriges. Von Fahne und Vaterland und von korpulenten Damen im lächerlichen Hosenanzug haben die Leute genug, sie wollen Schönheit und Glück, träumen von finanzieller Unabhängigkeit, von Tahiti, Samoa und Südsee statt vom Häusle im Heimatstil mit Wüstenrot und Schnitzbalkon.
Auch wenn ein Großteil dieser Träumer von Ökonomie keinen Schimmer hat. Wie Börse funktioniert, wissen sie durchaus. Und die Risiken ihrer Anlage sind ihnen durchaus bewusst. Sie brauchen keine Warnungen und sie wünschen keine Warnungen. Das ist zu respektieren. Insbesondere dann, wenn derjenige, der sich zum Warnen berufen fühlt, zumindest solches vorgibt, von Ökonomie auch keine fundierten Kenntnisse hat.
Anfangs dachte ich, da ich mir ein derart selbstzerstörerisches Verhalten nicht erklären konnte, dass es hier vor allem um die Manipulation von engen Märkten geht.
Dieser Verdacht steht zwar nach wie vor, konnte aber nie bestätigt werden und wird dadurch relativiert, dass sich der Betreffende mit Thompson Creek Metals ein großkapitalisiertes Unternehmen zum Rumoren ausgesucht hat, dessen Aktien vor allem in Toronto gehandelt werden, einer Börse bei dem die Meinung des betreffenden Herren so wenig interessiert als wenn in China ein Sack Reis umfällt.
Dass seine offensichtlich vorgetragene vernichtende Prognose (bis etwa 3 CAD) ein Fiasko werden würde, war allerdings schon allein fundamental abzusehen, denn alle bestimmenden Daten, egal ob Eigenmittelausstattung, Finanzkraft, Liquiditätslage sind absolut erstklassig.
Wenn man sich so bis auf die Knochen blamiert, braucht man auch keinen Super-Truper-Disclaimer. Denn wenn keiner auf den eigenen Rat hört, braucht man sich auch nicht zu enthaften. Die Leute wollen Visionen und keine Weltuntergangs-Szenarien, Leergut schon einmal gar nicht. Was man an wirklich erfolgreichen Briefen wie dem Bullvestor treffend sehen kann.