GCI Industrie: KGV 5 lockt zum Einstieg
Lange Zeit wurden Sie von den Börsianern links liegen gelassen, jetzt sind Sie wieder in: Beteiligungsgesellschaften. Gestern kletterte beispielsweise die Aktie der Deutschen Beteiligungs AG gegen den Markttrend um 5,9 Prozent auf ein neues Jahreshoch. Kein Wunder, die deutsche Wirtschaft brummt und beschert den Industrieholdings wieder satte Gewinne.
Eine Beteiligungsgesellschaft, die derzeit kaum ein Anleger auf der Rechnung hat, ist die Münchener GCI Industrie AG. Vielleicht kennen Sie die Oberbayern noch unter ihrem früheren Namen GCI Management AG. In Folge der Finanzkrise war die Gesellschaft in arge Turbulenzen geraten. Einige GCI-Töchter mussten Insolvenz anmelden, unter dem Strich stand im Geschäftsjahr 2008 ein operativer Verlust von 29 Millionen Euro.
Schnee von gestern. Die Münchener haben nicht nur den Namen gewechselt, auch die Strategie wurde angepasst. Statt auf waghalsige Sanierungen zu setzen, fokussiert sich GCI inzwischen auf das mittelständische Industriegeschäft in den Bereichen Motortechnik und Schweißtechnik. Aushängeschild im Portfolio ist die Maschinenfabrik Spaichingen, die als Zulieferer für den „Weltmotor“ der Daimler AG vor einem stürmischen Wachstum steht. Branchenkenner gehen davon aus, dass die 94-Prozentige GCI-Tochter ihren Umsatz von 85 Millionen Euro im laufenden Jahr bis 2012 auf 160 Millionen Euro annähernd verdoppeln kann. Mit entsprechenden Folgen für den Konzerngewinn. Der operative Gewinn soll bis 2012 auf 16 Millionen Euro steigen. Der für 2012 erwartete Jahresüberschuss von 5,5 Millionen Euro entspricht bei 29 Millionen Aktien einem Gewinn von 0,19 Euro je Anteilschein und damit einem günstigen KGV von 5.
Auch die finanzielle Situation entspannt sich. Aktuell läuft eine Kapitalerhöhung, die rund 2,9 Millionen Euro in die GCI-Kassen spülen soll. Management und Altaktionäre, die zusammen rund 53 Prozent der Anteile halten, ziehen bei der Kapitalmaßnahme voll mit. Angesichts der günstigen Bewertung sollte auch die Platzierung der restlichen Anteile nur Formsache sein. Die Analysten von Performaxx Research haben die Marktwerte der einzelnen GCI-Töchter addiert und dabei einen Konzernwert von 56 Millionen Euro errechnet. Inklusive der frischen Gelder aus der Kapitalerhöhung errechnet sich ein Zielkurs für die GCI-Aktie von rund zwei Euro.
Denn neben dem Industriegeschäft hat GCI mit der Leipziger Solarpark AG eine weitere Perle im Portfolio. Der Betreiber von Photovoltaikanlagen hat nicht nur liquide Mittel von zwei Millionen Euro in der Kasse, Filetstück der 94-Prozent-Tochter ist ein 130.000-Quadratmeter-Grundstück bei Leipzig, dessen Wert auf rund sieben Millionen Euro taxiert wird. Damit liegt allein der Wert dieser Beteiligung im zweistelligen Millionenbereich.
Für weitsichtige Anleger bietet sich das aktuelle Kursniveau zum Einstieg an. Spätestens mit der Meldung über eine erfolgreiche Platzierung der Kapitalerhöhung sollte der Startschuss für die Aufholjagd fallen. Dann winkt auch bei GCI ein neues Jahreshoch.
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ÜBER DEN AUTOR: Christoph Martin, financial.de
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