Eon verkauft VAW Aluminium

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Eon verkauft VAW Aluminium

 
07.01.02 11:13
Der Düsseldorfer Energiekonzern Eon hat seine Tochter VAW Aluminium an den norwegischen Energie- und Metallkonzern Norsk Hydro ASA verkauft. Die Norweger wollen 1 100 Stellen abbauen.

rtr DüSSELDORF. Der Energiekonzern Eon AG verkauft seine Tochter VAW Aluminium für 3,1 Mrd. € an die norwegische Norsk Hydro. Von dem Erlös würden 1,1 Mrd. € als steuerfreier Gewinn verbucht, teilte Eon am Montag in Düsseldorf mit. Damit komme Eon seinem Ziel, sich ganz auf das Energiegeschäft zu konzentrieren, einen weiteren Schritt näher. Die Transaktion muss noch vom Kartellamt genehmigt werden. Eon rechnet den Angaben zufolge damit, den Verkauf im ersten Quartal 2002 vollziehen zu können.

Die durch den Verkauf zufließenden Mittel sollen nach Angaben von E.ON-Vorstandschef Ulrich Hartmann für den Ausbau des Kerngeschäfts Energie verwendet werden. Aktuell ist Eon im Begriff, den britischen Energiekonzern Powergen samt seiner amerikanischen Beteiligungen zu übernehmen. Mit der Österreichischen Elektrizitätswirtschafts AG (Verbund) wird über die Zusammenlegung der Wasserkraftwerke verhandelt. In Deutschland hat sich Eon erklärtermaßen die Übernahme des Gasgroßhändlers Ruhrgas zum Ziel gesetzt. Im vorigen Jahr hatte Eon die Mehrheit am schwedischen Stromkonzern Sydkraft übernommen. Die "Kriegskasse" des Konzerns, der 2000 aus den Unternehmen Veba und Viag entstanden ist, wird von Finanzmarktexperten auf zwischen 30 und 50 Mrd. € beziffert.

Mit dem Erwerb von VAW habe Norsk Hydro die Voraussetzung geschaffen, weltweit zu einem führenden Aluminiumunternehmen zu werden, erklärte der Vorstandschef des norwegischen Mischkonzerns, Eivind Reiten, in einer Pressemitteilung. In Europa werde man künftig die Nummer eins sein. Nach der Übernahme von VAW werde der Umsatz im Leichtmetallbereich von Norsk Hydro rund zehn Mrd. € betragen. 30 000 Menschen sollen dann in dieser Sparte arbeiten.

Mit der Zusammenführung würden durch Synergien und andere Effizienz steigernde Maßnahmen die Gesamtkosten bis Ende 2003 um rund 200 Mill. € gedrückt, heißt es in der Presseerklärung von Norsk Hydro weiter. Zu diesen Maßnahmen gehört den Angaben zufolge der Abbau von weltweit etwa 1100 Stellen. Wie viele davon auf VAW und wie viele auf den derzeitigen Norsk-Hydro-Leichtmetallbereich entfallen, war zunächst nicht in Erfahrung zu bringen.

Der VAW-Bereich "Flexible Packaging" soll als nicht zum Kerngeschäft gehörig veräußert werden. Derzeit seien dort 4800 Mitarbeiter beschäftigt. Nach der Übernahme von VAW will Norsk Hydro seine Aluminiumgeschäfte unter dem Namen Hydro Aluminium zusammenfassen. Der Sitz des neuen Unternehmens soll in Norwegen sein. Nach dem Verkauf zahlreicher Tochtergesellschaften und Beteiligungen, zuletzt des US-Herstellers von Silizium-Wafern, MEMC, und des Duisburger Handelshauses Klöckner & Co hat Eon mit der Abgabe von VAW nun den größten Teil seiner Verkaufsliste abgearbeitet. Als große Brocken bleiben noch die Mehrheitsbeteiligungen am Chemiekonzern Degussa und am Logistikunternehmen Stinnes .

Die Börse reagierte kaum auf die Ankündigung, über die bereits seit Wochen spekuliert worden war. Eon-Aktien gaben im Vormittagsgeschäft im Xetra-Handel in etwa in Einklang mit Einbußen am Börsenbarometer Dax leicht nach.
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