Bereits anlässlich der verheerenden Zahlen von Ericsson [ Kurs/Chart ] für das zweite Quartal hatte Stock-World Zweifel geäußert, dass es den Telekomausrüster in zehn Jahren noch geben wird. Die Rating-Agentur Moody zweifelt ebenfalls an der Kreditwürdigkeit des schwedischen Konzerns. Am Freitag wurde das Kredit-Rating auf "Junk Status", also Schrott, abgestuft.
Für den hoch verschuldeten Konzern wird es damit künftig schwerer und teurer, an neue Kredite heranzukommen. Als Grund für die Abstufung gibt Moody den ernormen Verlust von Ericsson sowie die Schwäche des Markts an, in dem das Unternehmen tätig sei.
Für das Geschäftsjahr 2002 müssen die Anleger daher mit tiefroten Zahlen rechnen. Irgendwann im kommenden Jahr will CEO Kurt Hellström wieder die Gewinnzone erreichen. Das Überleben bis dahin soll eine Kapitalerhöhung im Volumen von 3,2 Milliarden Euro sichern, die laut Ericsson durch eine Gruppe von Großaktionären und Banken vollständig abgesichert ist und noch im August über die Bühne gebracht werden soll.
Ob dieses Geld für das Überleben reicht? Die Anleger zweifeln offenbar daran: Die Aktie stürzt am Freitag bis 16.45 Uhr fast 20 Prozent ab und verkommt damit zum Penny-Stock.
Die Schweden leiden derzeit im Kerngeschäft mit Netzwerken unter der schwachen Investitionsneigung der Telekom-Konzerne. Aber auch die Handy-Sparte, die in einem Joint-Venture mit Sony betrieben wird, hat zuletzt Verluste hinnehmen müssen.