Die Aussicht auf eine Erholung der Weltwirtschaft treibt die Rohstoffpreise, die Aktienkurse der Förderkonzerne tendieren nach oben. Von der Wette auf die Konjunktur hofft auch die Fondsbranche profitieren zu können.
Die Stimmung an den Aktienbörsen hat sich in den ersten Wochen des Jahres 2002 wieder merklich verschlechtert. Der Deutsche Aktienindex Dax verlor seit Ende Dezember rund zehn Prozent seines Wertes. Viele der frisch gebackenen Börsianer unter den 11,4 Millionen Besitzern von Aktien und Aktienfonds fragen sich nun schon seit geraumer Zeit, wo es in solch schwierigen Zeiten noch halbwegs aussichtsreiche Investments gibt.
Nachdem im vergangenen Jahr Goldminenaktien zu den wenigen "Überfliegern" mit zweistelligen Gewinnen zählten, hat sich das Interesse an dem Edelmetall spürbar verstärkt - wie an Rohstoffen insgesamt. Die sonst eher weniger beachteten Rohstoff-Fonds melden erstmals seit Monaten wieder steigende Zuflüsse. Und die nach wie vor günstige Bewertung vieler Titel spricht nach Meinung von Experten für ein stärkeres Engagement in diesem Bereich.
Zurück an die Basis
Selbst die Manager der besten internationalen Aktienfonds interessieren sich mittlerweile vermehrt für die Basisindustrien. Murdo Murchinson, der den 13,7 Mrd. $ schweren Templeton Growth Fund verwaltet, sieht die Branche für einen Aufschwung gut gerüstet. Die Unternehmen der Sparten Papier, Metall und Öl kämen inzwischen gut mit harten Preiskämpfen zurecht - was der Templeton-Mann Murchinson von anderen Sektoren nicht behaupten kann. Auch der Leiter für internationale Aktien bei der DWS, Klaus Kaldemorgen, der den DWS Vermögensbildungsfonds I managt, beurteilt Rohstofftitel positiv. Die Investmenttochter der Deutschen Bank erwartet einen Anstieg der Nachfrage nach Investitionsgütern, von der insbesondere frühzyklische Sektoren profitieren.
Anleger, die bereit sind, ein höheres Risiko einzugehen, werden sich eher für einen der 20 Branchenfonds interessieren. Zu einem der in der Vergangenheit überdurchschnittlich guten Produkt dieser Klasse zählt der Activest GeoTech aus dem Hause der HypoVereinsbank. Der GeoTech investiert weltweit in Unternehmen, die in den Sektoren Rohstoffe, Energie und Grundstoffe engagiert sind. Im Gegensatz zu anderen Rohstoff-Fonds ist er damit wesentlich breiter diversifiziert - und nicht nur in Minen investiert. Bei der Titelauswahl konzentriert sich der Fonds auf Blue-Chips, die zu den Marktführern in ihrem Bereich gehören, beispielsweise den amerikanischen Aluminiumkonzern Alcoa oder die koreanische Bohang Iron & Steel. Activest hält auch Gasaktien für aussichtsreich: "Wenn die Konjunktur in Amerika anspringt, dürften diese Werte besonders gut laufen. Die US-Chemieindustrie arbeitet viel stärker gas-lastig als europäische Chemieunternehmen, die eher Erdöl einsetzen", sagt Energiespezialist und Mitglied des Activest-Managementteams Johann Fürstenberger.
Metalle oder Energie
Während der Activest GeoTech je zu einem Drittel die Segmente Metalle, Energie und Grundstoffe im Fonds berücksichtigt, legt der Baring Global Resources Fund einen stärkeren Akzent auf Energie-Aktien, die etwa die Hälfte des Depots ausmachen. Portfoliomanager John Payne betont dabei den überaus wichtigen Faktor Ölpreis auf das gesamte Segment. "Wir haben in den vergangenen Wochen die attraktive Bewertung einzelner Aktien genutzt, um die Bestände bei BP Amoco, Suncor Energy und Yukos Oil aufzustocken", sagt der Fondsprofi. Der Energiesektor habe im Zuge des steigenden Ölpreises eine Wertsteigerung erfahren. Und mit Energiepapieren würden auch Rohstoffaktien eine positive Entwicklung verzeichnen.
Kleine Rolle für Gold
Gold spielt für die Manager von Rohstoff-Fonds nur eine untergeordnete Rolle. Der Anteil des gelben Metalls im Activest GeoTech liegt bei fünf Prozent, beim Baring Global Resources bei neun Prozent. Die Fantasie beim Gold wird heute immer noch von den Rekordpreisen früherer Tage genährt: So erreichte die Feinunze Gold Ende der 70er Jahre - als die Inflation galoppierte - die Höchstmarke von über 800 $. Seither hat Gold viel von seinem Glanz verloren. Und die Zeiten extremer Preissteigerungen scheinen dauerhaft vorbei - allen zwischenzeitlichen Höhenflügen wie dem Überschreiten der 300-$-Marke Anfang Februar 2002 zum Trotz.
Rohstoff-Fonds investieren dabei grundsätzlich in Minenaktien, denn das reine Metall erzielt keine Dividende. "Goldminen profitieren vom technischen Fortschritt. Die Abbauverfahren werden rationeller, sodass die Produzenten auch bei konstanten Preisen steigende Gewinne erzielen können", sagt Gernot Rumpf von der Fondsgesellschaft der Volksbanken Union Investment. Der Manager des UniSector BasicIndustries hält allerdings auch nur drei Prozent des Fondsvermögens in Goldminen. Wichtiger sind Produzenten von Basismetallen wie die australische Western Mining, die Eisenerz und Nickel fördert. Noch attraktiver als die Metallproduzenten könnten die Hersteller von Explorationsausrüstung werden. "Schon beim Goldrausch des 19. Jahrhunderts sind die Hersteller von Hacken und Schaufeln oft reicher geworden, als die Goldsucher", zitiert Rumpf einen oft gebrauchten Ausspruch.
Die Stimmung an den Aktienbörsen hat sich in den ersten Wochen des Jahres 2002 wieder merklich verschlechtert. Der Deutsche Aktienindex Dax verlor seit Ende Dezember rund zehn Prozent seines Wertes. Viele der frisch gebackenen Börsianer unter den 11,4 Millionen Besitzern von Aktien und Aktienfonds fragen sich nun schon seit geraumer Zeit, wo es in solch schwierigen Zeiten noch halbwegs aussichtsreiche Investments gibt.
Nachdem im vergangenen Jahr Goldminenaktien zu den wenigen "Überfliegern" mit zweistelligen Gewinnen zählten, hat sich das Interesse an dem Edelmetall spürbar verstärkt - wie an Rohstoffen insgesamt. Die sonst eher weniger beachteten Rohstoff-Fonds melden erstmals seit Monaten wieder steigende Zuflüsse. Und die nach wie vor günstige Bewertung vieler Titel spricht nach Meinung von Experten für ein stärkeres Engagement in diesem Bereich.
Zurück an die Basis
Selbst die Manager der besten internationalen Aktienfonds interessieren sich mittlerweile vermehrt für die Basisindustrien. Murdo Murchinson, der den 13,7 Mrd. $ schweren Templeton Growth Fund verwaltet, sieht die Branche für einen Aufschwung gut gerüstet. Die Unternehmen der Sparten Papier, Metall und Öl kämen inzwischen gut mit harten Preiskämpfen zurecht - was der Templeton-Mann Murchinson von anderen Sektoren nicht behaupten kann. Auch der Leiter für internationale Aktien bei der DWS, Klaus Kaldemorgen, der den DWS Vermögensbildungsfonds I managt, beurteilt Rohstofftitel positiv. Die Investmenttochter der Deutschen Bank erwartet einen Anstieg der Nachfrage nach Investitionsgütern, von der insbesondere frühzyklische Sektoren profitieren.
Anleger, die bereit sind, ein höheres Risiko einzugehen, werden sich eher für einen der 20 Branchenfonds interessieren. Zu einem der in der Vergangenheit überdurchschnittlich guten Produkt dieser Klasse zählt der Activest GeoTech aus dem Hause der HypoVereinsbank. Der GeoTech investiert weltweit in Unternehmen, die in den Sektoren Rohstoffe, Energie und Grundstoffe engagiert sind. Im Gegensatz zu anderen Rohstoff-Fonds ist er damit wesentlich breiter diversifiziert - und nicht nur in Minen investiert. Bei der Titelauswahl konzentriert sich der Fonds auf Blue-Chips, die zu den Marktführern in ihrem Bereich gehören, beispielsweise den amerikanischen Aluminiumkonzern Alcoa oder die koreanische Bohang Iron & Steel. Activest hält auch Gasaktien für aussichtsreich: "Wenn die Konjunktur in Amerika anspringt, dürften diese Werte besonders gut laufen. Die US-Chemieindustrie arbeitet viel stärker gas-lastig als europäische Chemieunternehmen, die eher Erdöl einsetzen", sagt Energiespezialist und Mitglied des Activest-Managementteams Johann Fürstenberger.
Metalle oder Energie
Während der Activest GeoTech je zu einem Drittel die Segmente Metalle, Energie und Grundstoffe im Fonds berücksichtigt, legt der Baring Global Resources Fund einen stärkeren Akzent auf Energie-Aktien, die etwa die Hälfte des Depots ausmachen. Portfoliomanager John Payne betont dabei den überaus wichtigen Faktor Ölpreis auf das gesamte Segment. "Wir haben in den vergangenen Wochen die attraktive Bewertung einzelner Aktien genutzt, um die Bestände bei BP Amoco, Suncor Energy und Yukos Oil aufzustocken", sagt der Fondsprofi. Der Energiesektor habe im Zuge des steigenden Ölpreises eine Wertsteigerung erfahren. Und mit Energiepapieren würden auch Rohstoffaktien eine positive Entwicklung verzeichnen.
Kleine Rolle für Gold
Gold spielt für die Manager von Rohstoff-Fonds nur eine untergeordnete Rolle. Der Anteil des gelben Metalls im Activest GeoTech liegt bei fünf Prozent, beim Baring Global Resources bei neun Prozent. Die Fantasie beim Gold wird heute immer noch von den Rekordpreisen früherer Tage genährt: So erreichte die Feinunze Gold Ende der 70er Jahre - als die Inflation galoppierte - die Höchstmarke von über 800 $. Seither hat Gold viel von seinem Glanz verloren. Und die Zeiten extremer Preissteigerungen scheinen dauerhaft vorbei - allen zwischenzeitlichen Höhenflügen wie dem Überschreiten der 300-$-Marke Anfang Februar 2002 zum Trotz.
Rohstoff-Fonds investieren dabei grundsätzlich in Minenaktien, denn das reine Metall erzielt keine Dividende. "Goldminen profitieren vom technischen Fortschritt. Die Abbauverfahren werden rationeller, sodass die Produzenten auch bei konstanten Preisen steigende Gewinne erzielen können", sagt Gernot Rumpf von der Fondsgesellschaft der Volksbanken Union Investment. Der Manager des UniSector BasicIndustries hält allerdings auch nur drei Prozent des Fondsvermögens in Goldminen. Wichtiger sind Produzenten von Basismetallen wie die australische Western Mining, die Eisenerz und Nickel fördert. Noch attraktiver als die Metallproduzenten könnten die Hersteller von Explorationsausrüstung werden. "Schon beim Goldrausch des 19. Jahrhunderts sind die Hersteller von Hacken und Schaufeln oft reicher geworden, als die Goldsucher", zitiert Rumpf einen oft gebrauchten Ausspruch.