Montag 4. März 2002, 22:33 Uhr
US-Börsen von Konjunkturhoffnungen getrieben
New York (Reuters) - Gestiegene Hoffnungen der Anleger auf eine Erholung der US-Wirtschaft nach den jüngsten Konjunkturdaten haben am Montag für deutliche Gewinne an den New Yorker Aktienmärkten gesorgt.
Der Dow-Jones-Index legte um 2,09 Prozent auf 10.586,06 Punkte zu und schloss damit auf dem höchsten Stand seit dem 19. Juli 2001. Der technologielastige Nasdaq-Composite-Index kletterte um 3,12 Prozent auf 1858,93 Zähler. Der breiter gefasste S&P-500-Index gewann 1,94 Prozent auf 1153,78 Punkte.
"Wir hatten gute Daten aus dem Verarbeitenden Gewerbe vergangene Woche und gute Zahlen zum Verbrauchervertrauen", sagte Gil Knight von Allied Investment Advisors. "Der Markt zeigt uns, dass sich eine Trendwende in der Wirtschaft abzeichnet."
Stark von der Konjunktur abhängige Industriewerte wie General Motors sowie Finanztitel hätten besonders von den gestiegenen Konjunkturhoffnungen der Investoren profitiert, sagten Börsianer. GM-Aktien legten zum Schluss rund 6,8 Prozent ANZEIGE
auf 58,70 Dollar zu. Das Unternehmen hatte zuvor besser als erwartet ausgefallene US-Umsätze für Februar ausgewiesen. Einige Investmentbanken hatten daraufhin ihre Prognosen für den Gewinn je Aktie und die Bewertungen für die Titel des Unternehmens angehoben.
Die Aktien von Brokerhäusern, Banken und Kreditkartenunternehmen legten kräftig zu. Die Anleger gingen davon aus, dass die Verbraucher im Zuge der erwarteten Konjunkturerholung wieder mehr mit Kreditkarten zahlen und die Verluste der Unternehmen aus Kreditausfällen geringer würden, sagten Händler. Die Titel des Finanzkonzerns J.P. Morgan stiegen um 9,9 Prozent auf 32,53 Dollar. Citigroup-Aktien kletterten rund vier Prozent auf 47,61 Dollar.
Gegen den Trend brachen die Aktien des zweitgrößten Software-Konzerns der Welt, Oracle, um rund 14,5 Prozent auf 13,67 Dollar ein. Der Konzern hatte am vergangenen Freitag nach US-Börsenschluss angekündigt, die bisherigen Gewinnerwartungen für das abgelaufene Quartal zu verfehlen und dies mit schwachen Umsätzen in Asien begründet.
Analysten sahen in der Mitteilung von Oracle jedoch keinen Grund, sich um den gesamten Aktienmarkt zu sorgen. "Das ist unternehmensspezifisch und kein breiteres Problem. Deshalb sollte es keinen dramatischen Effekt auf den Aktienmarkt haben", sagte Joe Stocke, Chefinvestment-Officer bei Stone Ridge Investment Partners. Die Titel des Software-Konzerns Manugistics stiegen 20 Prozent auf 17,60 Dollar. Das Unternehmen hatte zuvor mitgeteilt, die Gewinne im vierten Quartal 2002 würden besser als erwartet ausfallen.
An der New York Stock Exchange wechselten insgesamt rund 1,61 Milliarden Aktien den Besitzer, dabei gab es 2236 Gewinner und 928 Verlierer. 182 Papiere schlossen unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von rund 2,28 Milliarden Aktien 2331 im Plus, 1267 im Minus und 282 unverändert.
An den US-Bondmärkten verloren die richtungweisenden zehnjährigen Notes 6/32 auf 98-30/32 Punkte und rentierten mit 5,0 Prozent. Die 30-jährigen Bonds notierten 1/32 niedriger 98-1/32 Punkten, wobei sich eine Rendite von 5,51 Prozent ergab.
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