FUSSBALL: Sexualhormon sorgt für die Heimstärke

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FUSSBALL: Sexualhormon sorgt für die Heimstärke

 
17.03.02 09:13
Britische Wissenschaftler sind dem ominösen Heimvorteil auf der Spur. Ihren Forschungen zufolge sorgt Testosteron für die Leistungskraft im eigenen Stadion.

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"Energie geladener, aktiver und selbstsicherer"

London - Der Evolutionspsychologe Nick Neave von der Universität in Newcastle ist sich sicher: Fußballspieler verteidigen mit aller Kraft ihr Territorium, wenn sie vor eigenem Publikum spielen. "Wie andere Tiere, die ihr heimatliches Revier bewachen und beschützen, sind Fußballspieler Energie geladener, aktiver und selbstsicherer, wenn sie von auswärtigen Gruppen bedroht werden", sagte er im "Independent".

Neave nahm zusammen mit seiner Kollegin Sandy Wolfson Speichelproben von Fußballspielern und stellte dabei fest, dass die Konzentration des männlichen Sexualhormons Testosteron vor Heimspielen deutlich höher war als vor Auswärtsspielen. Ihr normaler Testosteron-Gehalt lag bei etwa 100 Picogramm pro Milliliter. Eine Stunde vor Beginn eines Heimspiels war er auf durchschnittlich 150 Picogramm angestiegen. Spielte das Team gegen einen "Erzrivalen", erreichte er sogar 167 Picogramm. Bei Auswärtsbegegnungen lag der Wert dagegen nur bei 120 Picogramm.

Dies erkläre, warum etwa Manchester United in der letzten Saison 63 Prozent seiner Siege zu Hause erzielt habe, so Neave. Testosteron steigere unter anderem die Reaktionsschnelligkeit und das räumliche Vorstellungsvermögen. "Tiere kämpfen härter um ihr eigenes Territorium, weil es für ihr Überleben von entscheidender Bedeutung ist", erklärte der Forscher. "Es ist ihr Überlebensinstinkt. Und es sieht ganz danach aus, dass es davon auch noch Rudimente beim Menschen gibt." Zumnindest auf dem Platz.
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"Sie haben meine Mutter beleidigt!"

 
17.03.02 09:20
Das Skandalspiel von Rom wird für einige Fußball-Profis des AS Rom und von Galatasaray Istanbul auch ein juristisches Nachspiel haben. Die italienische Staatsanwaltschaft prüft, ob gegen fünf türkische und zwei italienische Spieler ein Ermittlungsverfahren eingeleitet werden muss.

Rom/Istanbul - Der Konflikt zwischen Italien und der Türkei nach den schweren Ausschreitungen beim Champions-League-Spiel AS Rom - Galatasaray Istanbul soll nun auf diplomatischem Wege entschärft werden. Politiker beider Lager bemühten sich am Freitag weiter um eine Beilegung des Zwistes, der sich am Mittwochabend am Eingreifen der Carabinieri im römischen Olympiastadion entzündet hatte. Dabei waren drei türkische Spieler und 13 Polizisten verletzt worden.
Nach Berichten italienischer Medien vom Freitag soll gegen Roms Superstar und Torjäger Gabriel Batistuta sowie dessen Teamkollegen Francisco Lima, der die Auseinandersetzungen angeblich ausgelöst hatte, gerichtlich vorgegangen werden. Von Galatasaray stehen demnach Torwart Ali Mondragon, Bülent Korkmaz, Ümit Karan, Emre Asik und der Brasilianer Capone auf der Liste der Staatsanwaltschaft.

"Ein Sturm im Wasserglas"

Er habe keine schriftliche Protestnote erhalten, sagte indes der italienische Botschafter in Ankara, Vittorio Claudio Surdo, nach einem Besuch im türkischen Außenministerium. "Ich hoffe, dass beide Mannschaften eine Runde weiterkommen", sagte Surdo, der sein 15-minütiges Gespräch mit Staatssekretär Ugur Ziyal als freundschaftlich bezeichnete.

Auch die italienische Regierung war am Freitag um Schadensbegrenzung bemüht. "Das ist ein Sturm im Wasserglas", sagte Innenminister Claudio Scajola. Die heftigen Vorwürfe des türkischen Außenministers Ismail Cem seien darauf zurückzuführen, dass "er über die Fakten nicht informiert gewesen" sei. Cem hatte von einer "faschistischen Polizei wie zu Mussolinis Zeiten" gesprochen.

Mesut Yilmaz, der stellvertretende Regierungschef der Türkei, sprach dagegen erneut von einem Skandal. "Wenn sich diese Vorfälle in Istanbul ereignet hätten, würde man uns jetzt sicher die Welt über dem Kopf anzünden", sagte Yilmaz, der der italienischen Polizei die Schuld für die Ausschreitungen gab. "Sie trägt mehr Verantwortung als die römischen Spieler, die die Vorfälle ausgelöst haben. Denn ihnen war das Leben unserer Sportler anvertraut. Sie hatten sich für ihre Sicherheit verbürgt."

"Auf übelste Weise provoziert worden"

Dagegen rechtfertigen die beschuldigten römischen Spieler ihre Vorgehen gegen die Spieler von Galatasaray. "Wir sind auf übelste Weise provoziert worden", klagte Batistuta, der seinem Gegenspieler Asik Amre mit der Faust ins Gesicht geschlagen hatte. "Ich hoffe, dass die Uefa Vernunft walten lässt." Auch Romas Mittelfeldspieler Lima, der die Ausschreitungen angeblich ausgelöst hatte, suchte die Schuldigen in den Reihen des türkischen Meisters. "Sie haben meine Mutter beleidigt", schimpfte Lima, der einst in der Türkei spielte und die Sprache versteht. "Als ich diesen Satz in Türkisch hörte, konnte ich mich nicht mehr zurückhalten. Sie haben mich einen 'nigger' genannt und meine Eltern auf widerliche Weise geschmäht."

Auch der stellvertretende Polizeichef Antonio Del Greco wies die Vorwürfe der Türken gegen die Carabinieri vehement zurück. Seine Beamten seien von den aufgebrachten türkischen Spielern mit Stollenschuhen getreten, geschlagen und bespuckt worden. Anders als von türkischer Seite behauptet, habe die Polizei die Galatasaray-Mannschaft nicht im Olympiastadion festgehalten, um für Strafverfahren ihre Personalien festzustellen oder sogar Pässe einzuziehen. Die Türken hätten lediglich bis ein Uhr im Stadion bleiben müssen, um weitere Zusammenstöße mit römischen Fans zu vermeiden. Die Polizei habe auch keine Anzeige erstattet. Die Polizeigewerkschaft dagegen kündigte am Freitag rechtliche Schritte gegen Galatasaray an.

In der türkischen Hauptstadt Ankara zogen am Freitag Galatasaray-Fans protestierend vor die italienische Vertretung und skandierten "Faschistisches Italien". Vor den Aufgang der Botschaft legten sie einen schwarzen Kranz.

Sogar eine Disqualifikation beider Clubs ist möglich

Die Ausschreitungen werden auf jeden Fall ein Nachspiel vor dem Sportgericht haben. Am 22. März entscheidet die Uefa über Sanktionen gegen die beiden Clubs und die beteiligten Spieler. Anhand der bereits angeforderten Fernsehaufzeichnungen hoffen die Fußball-Funktionäre, die Schuldigen identifizieren zu können. Es wird mit hohen Geldstrafen für beide Clubs, Sperren für die Spieler und einer Platzsperre für das Olympiastadion gerechnet. Auch eine Disqualifikation der Clubs erscheint möglich.

Uefa-Präsident Lennart Johannson nannte die Ausschreitungen in Rom "hässlich". Sie hätten nicht nur dem Image der Champions League, sondern dem gesamten Fußball geschadet. Uefa-Generalsekretär Gerhard Aigner sprach von einem "schockierenden Vorfall".

Historische Spannungen zwischen Türkei und Italien

Schon in der Vergangenheit war es bei Fußballspielen zwischen italienischen und türkischen Mannschaften zu Spannungen gekommen. Zuletzt 1998, als der damalige italienische Ministerpräsident Massimo D'Alema die von Ankara geforderte Auslieferung des in Rom inhaftierten kurdischen PKK-Chefs Abdullah Öcalan verweigerte. Dadurch wurde die Champions-League-Partie zwischen Juventus Turin und Galatasaray in Istanbul zum Politikum. Die von Turin geforderte Verlegung des Spiels an einen neutralen Ort lehnte die Uefa damals ab. Geschützt von einem Großaufgebot an Polizei ging das Spiel (1:1) schließlich in Istanbul ohne ernsthafte Zwischenfälle über die Bühne.
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