Kein Rückzug
Mails/Nachrichten vom 10.12.2002, Bernecker & Cie.
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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
keine Angst, es brennt nichts an, aber ein bißchen zittern dürfen Sie schon. Denn der Rückschlag gestern ging über das von mir erwartete Risikoprofil hinaus. Dabei war die deutsche Börse erneut die schwächste, wie schon in den vergangenen Wochen. Keiner verlor mehr. Selbst der Nasdaq nicht. Damit müssen wir leben. Selbst der „Spiegel“ hat das schon festgestellt, siehe aktuelle Ausgabe. „Mein Gott, was soll aus Deutschland werden“, hätte Konrad Adenauer zur Börse gesagt. Jetzt sind Sie dran.
Tage wie diese sind Kauftage. Dazu beachten Sie die Logik, die ich Ihnen hier an einer ganzen Reihe von Aktien aufzeige. Zunächst jedoch:
Gestern war mehr Stimmung zu spüren als das solide Messen der Fakten. Chapter 11 für UAL ist nicht witzig, aber richtig. Eine zweite Airline dürfte folgen. Die Konsolidierung dieser Branche ist überfällig. Die Gewinnwarnung von EDS (minus 10 %) ist dagegen schon ein Kaufgrund, siehe nächste AB. Die Rückstufung von IBM ist gleichwohl ein interessanter Aspekt: Bank of America begründet dies damit: 50 % Kursgewinn seit Anfang Oktober sind das vorläufige Ende der Fahnenstange. Also Verkauf, worauf IBM auf 79 $ nachgab. Hier spielt das Thema eine Rolle, worauf ich kürzlich ausführlich eingegangen bin: Erholungs- ist nicht Trendpotential. Das gilt für viele Technologieaktien. Andererseits sind 50 % Kursrally kein Pappenstiel. So was werden Sie demnächst noch oft erleben.
Wichtigster Träger bleibt die Chipindustrie. Die Nr. 5 meldete sich gestern. Der weltgrößte Auftragshersteller für Chips, TAIWAN SEMICONDUCTOR, meldet im November + 32 % Absatzsteigerung. Das bedeutet 14,58 Mrd Taiwan-$ nach 11,09 Mrd T-$ gegenüber Vorjahr und + 4,3 % gegenüber Oktober. Alles Nähere und Weitere dazu in der AB, wo Sie auch den Taiwan-Chart sehen. Somit verfestigt sich ein sehr wichtiger Teil des kommenden Zyklus mit dem bemerkenswerten Hinweis von TSMC: „Der Handyabsatz zieht an“. Ergänzt wird dies durch den gestrigen Bericht der Beratungsfirma IDC, die den sagenhaften Absatz von 606 Mio Handys per 2006 voraussagt. Beachten Sie dazu die NOKIA-Rechnungen und die in der AB Seite 8 (letzte Nummer). Was folgt daraus?
Wenn Aktien von 5,47 auf 11 $ anziehen und anschließend auf 9,10 $ zurückfallen, ist dies normal. Nämlich technisch und nicht fundamental. Das gilt für FLEXTRONICS. AMD macht es genauso: Von 3,10 auf 8,90 $ und gestern 7,30 $. Oder auch: SANMINA von 1,52 auf 4,80 $ und nun 3,80 $ oder LUCENT von 0,55 auf 1,95 $ und nun 1,31 $. Die Liste läßt sich beliebig fortsetzen, siehe oben. Gehen Sie also alle diese Titel, soweit Sie diese verfolgen, auf diese Weise durch. Dann wissen Sie, wie Sie die nächsten Käufe disponieren sollten. Das gilt quer durch alle Sektoren der Technologie. In Prozent läßt sich das einfach nicht rechnen. Die Volatilität habe ich mehrfach beschrieben. Fundamental:
LUCENT nimmt seine Prognosen zurück. Finanzchef Frand D’Amelio rechnet nicht mehr mit Umsatzrückgang, sondern Umsatzsteigerung. Das sagte er gestern auf einer Investorenkonferenz in Florida. Er läßt aber noch offen, ob dies für den gesamten Netzausrüstermarkt gilt. Ich hatte Ihnen schon berichtet, daß die früheren Stornos von Aufträgen wieder annulliert werden, und LUCENT ist der erste Beweis.
Frankfurt versucht, die New York-Tendenz „vorauszuahnen“. Also das übliche Spiel, wie fast jeden Tag. Man mag die Rolle der großen Spekulanten (Hedge Funds) sehen wie man will. Ich habe auch nichts dagegen, aber Transparenz muß her. Wenn bei TELEKOM 37 Mio Stück pro Tag umgehen, so bedarf dies schon der näheren Erklärung. Zumindest statistisch. Gleichwohl: Schauen Sie ins heutige „Handelsblatt“, Seite 35. Dort sehen Sie einen Chart für die Bewertung der deutschen Aktien im Verlauf der nächsten 25 Jahre. Auf den Punkt gebracht: Die deutschen Aktien sind exakt so bewertet, wie am Ende von Schmidt/Genscher und kurz vor der Wende im Sommer 1982. Ich werde darauf auch in der letzten AB dieses Jahres (nächste Woche) noch näher eingehen. Für heute:
Machen Sie das gleiche, wie oben erläutert. Wie weit reichen die technischen Rückschläge, z. B. bei Banken und Versicherungen? Das ist relativ leicht zu rechnen. Am Beispiel der ALLIANZ: Von 74,50 ging es bis 121 E., und nun liegt der neue Kaufboden zwischen 99 und 103 E. Tief gestern 102,30 E. Sinngemäß gilt dies für alle anderen. Dazu gehören leider auch Volatilitäten bis zu 10 % pro Tag, z. B. gestern EPCOS mit 9,2 % oder AMB GENERALI mit 7,6 %.
Neue Informationen gibt es heute kaum, bis auf NOKIA. Mal sehen, was die Finnen nun für eine Prognose im Handygeschäft stellen.
Auf der Europa-Ebene gilt das gleiche: Kein Rückzug aus auch nur einer einzigen Position, aber konsequente Nutzung der Korrekturen für entweder neue Käufe, falls Sie diese oder die eine oder andere Zukaufmöglichkeit im Oktober verpaßt haben. Verfahren Sie genauso wie Warren Buffett: Investiert wird, wenn es preiswert ist. Das es dies ist, ist hinreichend bewiesen.
Bleibt die Frage des Kriegsrisikos. Erinnern Sie sich bitte an den Dezember 1990. Bezogen auf heute waren dies exakt vier Wochen, bevor „Desert Storm“ gestartet ist. Vorher wackelte die Börse unkontrolliert und natürlich psychologisch verständlich. Als es knallte, ging die Rally ab. Das können Sie noch an alten Charts gut nachvollziehen.
So mancher wird das nicht verstehen, historisch läßt sich alles gut beweisen. Doch wie dies funktioniert, erläutere ich im „Wegweiser für Kapitalanlagen 2003“, womit Sie einen wirklichen Wegweiser für die kommenden Monate in der Hand haben. Ich will nicht aufdringlich sein, aber: Etwas Besseres zu diesen Themen finden Sie zur Zeit nicht. Er gehört einfach auf den Schreibtisch und muß nachgeschlagen werden. (Infos und Bestellung per Mail unter buchtip@fortuna-buchservice.de )
Soeben aus Madrid für alle Aktionäre von GALERIAS PRECIADOS: Ich erhalte die deutsche Übersetzung der Bekanntmachung im spanischen Gesetzblatt bezüglich der Auszahlungen. Bitte in meinem Düsseldorfer Büro unter 0211-3227720 per FAX anfordern.
Herzlichst Ihr
Hans A. Bernecker
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Tage wie diese sind Kauftage. Dazu beachten Sie die Logik, die ich Ihnen hier an einer ganzen Reihe von Aktien aufzeige. Zunächst jedoch:
Gestern war mehr Stimmung zu spüren als das solide Messen der Fakten. Chapter 11 für UAL ist nicht witzig, aber richtig. Eine zweite Airline dürfte folgen. Die Konsolidierung dieser Branche ist überfällig. Die Gewinnwarnung von EDS (minus 10 %) ist dagegen schon ein Kaufgrund, siehe nächste AB. Die Rückstufung von IBM ist gleichwohl ein interessanter Aspekt: Bank of America begründet dies damit: 50 % Kursgewinn seit Anfang Oktober sind das vorläufige Ende der Fahnenstange. Also Verkauf, worauf IBM auf 79 $ nachgab. Hier spielt das Thema eine Rolle, worauf ich kürzlich ausführlich eingegangen bin: Erholungs- ist nicht Trendpotential. Das gilt für viele Technologieaktien. Andererseits sind 50 % Kursrally kein Pappenstiel. So was werden Sie demnächst noch oft erleben.
Wichtigster Träger bleibt die Chipindustrie. Die Nr. 5 meldete sich gestern. Der weltgrößte Auftragshersteller für Chips, TAIWAN SEMICONDUCTOR, meldet im November + 32 % Absatzsteigerung. Das bedeutet 14,58 Mrd Taiwan-$ nach 11,09 Mrd T-$ gegenüber Vorjahr und + 4,3 % gegenüber Oktober. Alles Nähere und Weitere dazu in der AB, wo Sie auch den Taiwan-Chart sehen. Somit verfestigt sich ein sehr wichtiger Teil des kommenden Zyklus mit dem bemerkenswerten Hinweis von TSMC: „Der Handyabsatz zieht an“. Ergänzt wird dies durch den gestrigen Bericht der Beratungsfirma IDC, die den sagenhaften Absatz von 606 Mio Handys per 2006 voraussagt. Beachten Sie dazu die NOKIA-Rechnungen und die in der AB Seite 8 (letzte Nummer). Was folgt daraus?
Wenn Aktien von 5,47 auf 11 $ anziehen und anschließend auf 9,10 $ zurückfallen, ist dies normal. Nämlich technisch und nicht fundamental. Das gilt für FLEXTRONICS. AMD macht es genauso: Von 3,10 auf 8,90 $ und gestern 7,30 $. Oder auch: SANMINA von 1,52 auf 4,80 $ und nun 3,80 $ oder LUCENT von 0,55 auf 1,95 $ und nun 1,31 $. Die Liste läßt sich beliebig fortsetzen, siehe oben. Gehen Sie also alle diese Titel, soweit Sie diese verfolgen, auf diese Weise durch. Dann wissen Sie, wie Sie die nächsten Käufe disponieren sollten. Das gilt quer durch alle Sektoren der Technologie. In Prozent läßt sich das einfach nicht rechnen. Die Volatilität habe ich mehrfach beschrieben. Fundamental:
LUCENT nimmt seine Prognosen zurück. Finanzchef Frand D’Amelio rechnet nicht mehr mit Umsatzrückgang, sondern Umsatzsteigerung. Das sagte er gestern auf einer Investorenkonferenz in Florida. Er läßt aber noch offen, ob dies für den gesamten Netzausrüstermarkt gilt. Ich hatte Ihnen schon berichtet, daß die früheren Stornos von Aufträgen wieder annulliert werden, und LUCENT ist der erste Beweis.
Frankfurt versucht, die New York-Tendenz „vorauszuahnen“. Also das übliche Spiel, wie fast jeden Tag. Man mag die Rolle der großen Spekulanten (Hedge Funds) sehen wie man will. Ich habe auch nichts dagegen, aber Transparenz muß her. Wenn bei TELEKOM 37 Mio Stück pro Tag umgehen, so bedarf dies schon der näheren Erklärung. Zumindest statistisch. Gleichwohl: Schauen Sie ins heutige „Handelsblatt“, Seite 35. Dort sehen Sie einen Chart für die Bewertung der deutschen Aktien im Verlauf der nächsten 25 Jahre. Auf den Punkt gebracht: Die deutschen Aktien sind exakt so bewertet, wie am Ende von Schmidt/Genscher und kurz vor der Wende im Sommer 1982. Ich werde darauf auch in der letzten AB dieses Jahres (nächste Woche) noch näher eingehen. Für heute:
Machen Sie das gleiche, wie oben erläutert. Wie weit reichen die technischen Rückschläge, z. B. bei Banken und Versicherungen? Das ist relativ leicht zu rechnen. Am Beispiel der ALLIANZ: Von 74,50 ging es bis 121 E., und nun liegt der neue Kaufboden zwischen 99 und 103 E. Tief gestern 102,30 E. Sinngemäß gilt dies für alle anderen. Dazu gehören leider auch Volatilitäten bis zu 10 % pro Tag, z. B. gestern EPCOS mit 9,2 % oder AMB GENERALI mit 7,6 %.
Neue Informationen gibt es heute kaum, bis auf NOKIA. Mal sehen, was die Finnen nun für eine Prognose im Handygeschäft stellen.
Auf der Europa-Ebene gilt das gleiche: Kein Rückzug aus auch nur einer einzigen Position, aber konsequente Nutzung der Korrekturen für entweder neue Käufe, falls Sie diese oder die eine oder andere Zukaufmöglichkeit im Oktober verpaßt haben. Verfahren Sie genauso wie Warren Buffett: Investiert wird, wenn es preiswert ist. Das es dies ist, ist hinreichend bewiesen.
Bleibt die Frage des Kriegsrisikos. Erinnern Sie sich bitte an den Dezember 1990. Bezogen auf heute waren dies exakt vier Wochen, bevor „Desert Storm“ gestartet ist. Vorher wackelte die Börse unkontrolliert und natürlich psychologisch verständlich. Als es knallte, ging die Rally ab. Das können Sie noch an alten Charts gut nachvollziehen.
So mancher wird das nicht verstehen, historisch läßt sich alles gut beweisen. Doch wie dies funktioniert, erläutere ich im „Wegweiser für Kapitalanlagen 2003“, womit Sie einen wirklichen Wegweiser für die kommenden Monate in der Hand haben. Ich will nicht aufdringlich sein, aber: Etwas Besseres zu diesen Themen finden Sie zur Zeit nicht. Er gehört einfach auf den Schreibtisch und muß nachgeschlagen werden. (Infos und Bestellung per Mail unter buchtip@fortuna-buchservice.de )
Soeben aus Madrid für alle Aktionäre von GALERIAS PRECIADOS: Ich erhalte die deutsche Übersetzung der Bekanntmachung im spanischen Gesetzblatt bezüglich der Auszahlungen. Bitte in meinem Düsseldorfer Büro unter 0211-3227720 per FAX anfordern.
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