IBM, der Erfinder des PCs, verabschiedet sich aus der Rechnerproduktion. Der Konzern lagert in Europa und den USA die Herstellung an ein Drittunternehmen aus.
New York - Das Unternehmen Sanmina-SCI kauft von International Business Machines (IBM) deren Werke im Research Triangle Park (North Carolina) sowie Greenock (Schottland). IBM hat außerdem einen Vertrag geschlossen, nach dem Sanmina für die kommenden drei Jahre PCs für "Big Blue" produzieren wird. Design und Marketing bleiben in der Hand von IBM. Die Vereinbarung zwischen Sanmina und IBM hat ein Volumen von fünf Milliarden Dollar. Genauere Details gab IBM nicht bekannt. Nur für den asiatischen Markt wird IBM weiterhin selbst produzieren.
Sanmina ist der drittgrößte Vertragshersteller für elektronische Produkte der Welt. Das Unternehmen stellt bereits in Lizenz PCs für Hewlett-Packard (HP) her und produziert Platinen für andere PC-Hersteller.
Der lange Abstieg von IBM
Die Auslagerung der PC-Produktion zeigt, wie sehr sich IBMs Stellung auf dem Computermarkt verschlechtert hat. 1981 hatte das Unternehmen seinen ersten Tischrechner auf den Markt gebracht. Der IBM-PC war so erfolgreich, dass zahlreiche Wettbewerber bald begannen, das Produkt zu kopieren. Die so genannten IBM-Kompatiblen machen heute etwa 95 Prozent des weltweiten PC-Umsatzes aus.
Eine Erfolgsgeschichte - nur leider nicht für IBM. Zwei Jahrzehnte später verliert "Big Blue" mit seiner Tischrechner-Sparte viel Geld. Gewinn erwirtschaftet lediglich die Notebook-Marke "Thinkpad". Laptops wird IBM deshalb auch weiter selbst produzieren. Das Geschäft mit PCs und Laptops macht derzeit mit zwölf Milliarden Dollar jährlich etwa 15 Prozent des Konzernumsatzes aus.
Die Marktführerschaft bei Tischcomputern hatte IBM bereits Mitte der neunziger Jahre verloren (siehe Kasten). Dem Konzern ist es nicht gelungen, die niedrige Kostenstruktur des derzeitigen Marktführers Dell zu kopieren, der als einziger der großen PC-Hersteller noch Geld verdient. "Etwas peinlich ist das schon, schließlich haben diese Jungs den Markt erfunden", zitiert das "Wall Street Journal" Roger Kay, Analyst beim Marktforschungsinstitut International Data Corporation (IDC), "aber vermutlich sind sie schon lange darüber hinweg".
Die Wall Street hatte von IBM seit langem gefordert, der Konzern müsse die Verluste durch das PC-Geschäft begrenzen. Einige Analysten, zum Beispiel Andrew Neff von Bear Stearns, fordern von IBM, sich komplett auch dem PC-Bereich zurückzuziehen. IBM hingegen sieht das PC-Geschäft als Teil seiner Geschäftsstrategie, Technologieinfrastuktur für große Unternehmen zu Verfügung zu stellen.
Im vergangenen Jahr fiel IBMs Tischcomputer-Absatz um 16 Prozent auf etwa neun Milliarden Dollar. IBM erwartet, dass der PC-Markt im kommenden Jahr wieder mit fünf bis sieben Prozent wachsen wird.
New York - Das Unternehmen Sanmina-SCI kauft von International Business Machines (IBM) deren Werke im Research Triangle Park (North Carolina) sowie Greenock (Schottland). IBM hat außerdem einen Vertrag geschlossen, nach dem Sanmina für die kommenden drei Jahre PCs für "Big Blue" produzieren wird. Design und Marketing bleiben in der Hand von IBM. Die Vereinbarung zwischen Sanmina und IBM hat ein Volumen von fünf Milliarden Dollar. Genauere Details gab IBM nicht bekannt. Nur für den asiatischen Markt wird IBM weiterhin selbst produzieren.
Sanmina ist der drittgrößte Vertragshersteller für elektronische Produkte der Welt. Das Unternehmen stellt bereits in Lizenz PCs für Hewlett-Packard (HP) her und produziert Platinen für andere PC-Hersteller.
Der lange Abstieg von IBM
Die Auslagerung der PC-Produktion zeigt, wie sehr sich IBMs Stellung auf dem Computermarkt verschlechtert hat. 1981 hatte das Unternehmen seinen ersten Tischrechner auf den Markt gebracht. Der IBM-PC war so erfolgreich, dass zahlreiche Wettbewerber bald begannen, das Produkt zu kopieren. Die so genannten IBM-Kompatiblen machen heute etwa 95 Prozent des weltweiten PC-Umsatzes aus.
Eine Erfolgsgeschichte - nur leider nicht für IBM. Zwei Jahrzehnte später verliert "Big Blue" mit seiner Tischrechner-Sparte viel Geld. Gewinn erwirtschaftet lediglich die Notebook-Marke "Thinkpad". Laptops wird IBM deshalb auch weiter selbst produzieren. Das Geschäft mit PCs und Laptops macht derzeit mit zwölf Milliarden Dollar jährlich etwa 15 Prozent des Konzernumsatzes aus.
Die Marktführerschaft bei Tischcomputern hatte IBM bereits Mitte der neunziger Jahre verloren (siehe Kasten). Dem Konzern ist es nicht gelungen, die niedrige Kostenstruktur des derzeitigen Marktführers Dell zu kopieren, der als einziger der großen PC-Hersteller noch Geld verdient. "Etwas peinlich ist das schon, schließlich haben diese Jungs den Markt erfunden", zitiert das "Wall Street Journal" Roger Kay, Analyst beim Marktforschungsinstitut International Data Corporation (IDC), "aber vermutlich sind sie schon lange darüber hinweg".
Die Wall Street hatte von IBM seit langem gefordert, der Konzern müsse die Verluste durch das PC-Geschäft begrenzen. Einige Analysten, zum Beispiel Andrew Neff von Bear Stearns, fordern von IBM, sich komplett auch dem PC-Bereich zurückzuziehen. IBM hingegen sieht das PC-Geschäft als Teil seiner Geschäftsstrategie, Technologieinfrastuktur für große Unternehmen zu Verfügung zu stellen.
Im vergangenen Jahr fiel IBMs Tischcomputer-Absatz um 16 Prozent auf etwa neun Milliarden Dollar. IBM erwartet, dass der PC-Markt im kommenden Jahr wieder mit fünf bis sieben Prozent wachsen wird.