Die Erwartung der Analysten wurde getroffen, die Börsianer hatten noch Schlimmeres befürchtet. Der ifo-Geschäftsklimaindex sank den vierten Monat in Folge, diesmal auf 88,2 Punkte. Der DAX legt in einer ersten Reaktion kräftig zu.
Vor allem Äußerungen von ifo-Präsident
Hans-Werner Sinn machen den Aktionären Mut. Seiner Ansicht nach ist eine Rezession nicht in Sicht. "Der Pessimismus ist momentan sehr ausgeprägt, aber die gegenwärtigen Bedingungen haben sich verbessert. Dies könnte sich in den kommenden Monaten fortsetzen." Eine Stabilisierung der Lage sei aber nicht garantiert. Der Europäischen Zentralbank empfahl er eine Zinssenkung.
Für seinen Geschäftsklima-Index befragt das Münchner ifo-Institut monatlich 7000 Unternehmen zu ihrer Einschätzung der wirtschaftlichen Lage und ihrer kurzfristigen Planung. Er ist unterteilt in je einen Wert für die aktuelle Geschäftslage und die Erwartung.
Für den gesunkenen Indikator ist vor allem die schlechtere Zukunftserwartung verantwortlich, der Teilindex für die gegenwärtige Lage ist gegenüber dem August sogar leicht gestiegen. Ungünstige Meldungen kamen aus dem Bauhauptgewerbe und dem Einzelhandel. Im verarbeitenden Gewerbe hat sich die Stimmung leicht aufgehellt.
Wenn üblicherweise vom "ifo-Geschäftsklima-Index" die Rede ist, ist damit der Wert für Westdeutschland gemeint. Erhoben wird aber auch ein Wert für die neuen Bundesländer. Hier zeigen sich deutlich die Unterschiede in der Einschätzung zwischen West und Ost.
Während im Westen die aktuelle Situation (77,5 Punkte) deutlich schlechter eingeschätzt wird als die Erwartung (99,3 Punkte), ist es im Osten genau umgekehrt. Die jetzige Lage wird mit 115,1 Punkten vergleichsweise positiv beurteilt. Der Blick in die Zukunft ist mit 82,7 Punkten jedoch deutlich düsterer als im Westen.
Im zweiten Teil: Zoff in Europa wegen der Konjunkturkrise. Gerüchte über Milliarden-Sparprogramm der Bundesregierung.
Die EU-Kommission hat gestern Abend, vermutlich auf Drängen der
deutschen, französischen und italienischen Regierungen, ein wichtiges Sparziel in der Euro-Zone gesenkt. Kommissionspräsident Romano Prodi sagte, das Ziel ausgeglichener Haushalte müsse nicht 2004, sondern erst 2006 erreicht werden. Frankreich und Italien begrüßten die Regelung. Von deutscher Seite gibt es noch keinen Kommentar.
Scharfe Kritik kam dagegen aus den Niederlanden. Der Sprecher des Finanzministeriums Stephan Schrover sagte, seine Regierung sei "sehr unglücklich" über die neue Regelung.
Applaus gab es dagegen vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. Dessen Präsident Klaus Zimmermann rechnet jetzt mit einem Wirtschaftswachstum von 2,5 Prozent in Deutschland im kommenden Jahr. Die bisherige Prognose waren 2,0 Prozent.
Unterdessen haben die Spekulationen um das deutsche Staatsdefizit im laufenden Jahr ein vorläufiges Ende. Das Bundesfinanzministerium meldete am Vormittag eine Quote von 2,9 Prozent an die EU- Kommission. Der Euro-Stabilitätspakt erlaubt maximal drei Prozent.
Volkswirte hatten im Vorfeld sogar mit einer Defizitquote bis zu 3,7 Prozent gerechnet. Da es sich bei der Angabe des Ministeriums um eine Schätzung bis Jahresende handelt, ist diese Zahl noch nicht vom Tisch.
Finanzminister Hans Eichel plant daher laut Gerüchten für das kommende Jahr ein Sparpaket im Volumen von fünf Milliarden Euro. Gedacht sei unter anderem an den Verzicht auf Großprojekte. Die Gefahr: Die stotternde Konjunkturmotor würde durch das Sparen des Staates weiter abgewürgt.
Vor allem Äußerungen von ifo-Präsident
Hans-Werner Sinn machen den Aktionären Mut. Seiner Ansicht nach ist eine Rezession nicht in Sicht. "Der Pessimismus ist momentan sehr ausgeprägt, aber die gegenwärtigen Bedingungen haben sich verbessert. Dies könnte sich in den kommenden Monaten fortsetzen." Eine Stabilisierung der Lage sei aber nicht garantiert. Der Europäischen Zentralbank empfahl er eine Zinssenkung.
Für seinen Geschäftsklima-Index befragt das Münchner ifo-Institut monatlich 7000 Unternehmen zu ihrer Einschätzung der wirtschaftlichen Lage und ihrer kurzfristigen Planung. Er ist unterteilt in je einen Wert für die aktuelle Geschäftslage und die Erwartung.
Für den gesunkenen Indikator ist vor allem die schlechtere Zukunftserwartung verantwortlich, der Teilindex für die gegenwärtige Lage ist gegenüber dem August sogar leicht gestiegen. Ungünstige Meldungen kamen aus dem Bauhauptgewerbe und dem Einzelhandel. Im verarbeitenden Gewerbe hat sich die Stimmung leicht aufgehellt.
Wenn üblicherweise vom "ifo-Geschäftsklima-Index" die Rede ist, ist damit der Wert für Westdeutschland gemeint. Erhoben wird aber auch ein Wert für die neuen Bundesländer. Hier zeigen sich deutlich die Unterschiede in der Einschätzung zwischen West und Ost.
Während im Westen die aktuelle Situation (77,5 Punkte) deutlich schlechter eingeschätzt wird als die Erwartung (99,3 Punkte), ist es im Osten genau umgekehrt. Die jetzige Lage wird mit 115,1 Punkten vergleichsweise positiv beurteilt. Der Blick in die Zukunft ist mit 82,7 Punkten jedoch deutlich düsterer als im Westen.
Im zweiten Teil: Zoff in Europa wegen der Konjunkturkrise. Gerüchte über Milliarden-Sparprogramm der Bundesregierung.
Die EU-Kommission hat gestern Abend, vermutlich auf Drängen der
deutschen, französischen und italienischen Regierungen, ein wichtiges Sparziel in der Euro-Zone gesenkt. Kommissionspräsident Romano Prodi sagte, das Ziel ausgeglichener Haushalte müsse nicht 2004, sondern erst 2006 erreicht werden. Frankreich und Italien begrüßten die Regelung. Von deutscher Seite gibt es noch keinen Kommentar.
Scharfe Kritik kam dagegen aus den Niederlanden. Der Sprecher des Finanzministeriums Stephan Schrover sagte, seine Regierung sei "sehr unglücklich" über die neue Regelung.
Applaus gab es dagegen vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. Dessen Präsident Klaus Zimmermann rechnet jetzt mit einem Wirtschaftswachstum von 2,5 Prozent in Deutschland im kommenden Jahr. Die bisherige Prognose waren 2,0 Prozent.
Unterdessen haben die Spekulationen um das deutsche Staatsdefizit im laufenden Jahr ein vorläufiges Ende. Das Bundesfinanzministerium meldete am Vormittag eine Quote von 2,9 Prozent an die EU- Kommission. Der Euro-Stabilitätspakt erlaubt maximal drei Prozent.
Volkswirte hatten im Vorfeld sogar mit einer Defizitquote bis zu 3,7 Prozent gerechnet. Da es sich bei der Angabe des Ministeriums um eine Schätzung bis Jahresende handelt, ist diese Zahl noch nicht vom Tisch.
Finanzminister Hans Eichel plant daher laut Gerüchten für das kommende Jahr ein Sparpaket im Volumen von fünf Milliarden Euro. Gedacht sei unter anderem an den Verzicht auf Großprojekte. Die Gefahr: Die stotternde Konjunkturmotor würde durch das Sparen des Staates weiter abgewürgt.