"Die Konjunktur ist ziemlich schwach und was die Investitionen im IT-Sektor betrifft, da gibt es keinen besonderen Aufschwung." Diese Aussage dürfte die ohnehin miese Stimmung bei den internationalen Investoren weiter verschlechtern. Schließlich kommt sie von keinem geringeren als Bill Gates, dem Mitgründer und gegenwärtigen Chairman von Microsoft [Nasdaq: MSFT ] – und der sollte es wissen.
Während des Weltwirtschaftsforums im schweizerischen Davos sagte Gates auch, dass er auf längere Sicht durchaus optimistisch sei. "Ich sehe dem wissenschaftlichen und technologischen Fortschritt positiv entgegen und glaube, dass sich die Wirtschaft langfristig gut entwickeln wird", wird er von Agenturen zitiert.
Die Einschätzung von Gates entspricht der anderer Unternehmenslenker. So hatte Carly Fiorina, die Vorstandschefin von Hewlett-Packard [NYSE: HPQ ], nur einen Tag zuvor gesagt, die konjunkturellen Rahmenbedingungen seien weiter schwierig, wenngleich die Aktivitäten im November gestiegen seien.
Die Fundamentaldaten sind sehr gut
"Die Fundamentaldaten sind sehr gut und geben Anlass zu Optimismus", sagte Fiorina am Samstag in Davos. Allerdings bezog auch sie sich auf einen eher langfristigen Zeitraum. Als möglichen Hinweis auf die Geschäftsentwicklung bei HP im vierten Quartal könnte man die Aussage verstehen, dass das Weihnachtsgeschäft nicht atemberaubend gut verlaufen sei.
Keine Vorhersagen konnten die Journalisten hingegen Scott McNealy, dem Vorstandschef von Sun Microsystems [Nasdaq: SUNW ], entlocken. "Ich weiß es einfach nicht", antwortete der CEO auf die Frage, ob die Nachfrage nach den hochpreisigen Computerservern des Unternehmens anhalten werde.
"Wir geben keine Prognosen ab, nicht einmal an unsere Zulieferer. Wir tun dies schon eine ganze Weile nicht mehr. Jeder, der geglaubt hat, er könne die Entwicklung vorhersagen, hat sich schwer geirrt", so McNealy.
Sun Microsystems hat im letzten Quartal trotz eines Umsatzrückgangs von mehr als 30 Prozent überraschend einen kleinen Gewinn erzielt. Gleichzeitig mit der Veröffentlichung der Quartalszahlen hatte der Konzern angekündigt, keine Geschäftsupdates zur Quartalsmitte mehr zu geben.