Inflation der Büromieten

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Inflation der Büromieten

 
16.04.07 16:45
HANDELSBLATT, Montag, 16. April 2007, 15:47 Uhr
Kosten in den Metropolen steigen

Die teuersten Bürostädte weltweit


Für Unternehmen, die bei der Standortsuche auf günstige Immobilienkosten achten, wird die Auswahl immer kleiner. Grund: In den wichtigsten Metropolen stiegen die Kosten für den Unterhalt von Büroarbeitsplätzen 2006 erneut stark an. Mancherorts wird das Angebot an modernen Einheiten sogar knapp. Unter den zehn teuersten Standorten sind gleich sechs westeuropäische Städte.


Inflation der Büromieten 3220631
Inflation der Büromieten 3220631
Inflation der Büromieten 3220631
Inflation der Büromieten 3220631Teures Pflaster auch bei Bürokosten: Frankfurt am Main. Foto: ap

bfai PARIS. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Global Office Occupancy Costs Survey 2007", die der Immobilienberater DTZ im März vorgelegt hat. Insgesamt untersuchte die Gesellschaft 134 Geschäftsviertel in 46 Staaten. Mit dieser Studie wolle die DTZ Unternehmen eine kostenorientierte Entscheidungshilfe bei der Standortwahl bieten, äußerte sich Christiane Dörr von der DTZ Frankfurt gegenüber der bfai am Rande der Immobilienmesse "MIPIM" im südfranzösischen Cannes.

"Die guten Vermietungsergebnisse der vergangenen Monate haben den Anteil ungenutzter Flächen abschmelzen lassen und den Wettbewerb um Spitzenobjekte und -lagen verschärft," so Jörg Nehls, DTZ-Chef in Deutschland in einer Presseerklärung. "Die Zahlen verraten dabei viel über die wirtschaftliche Dynamik der untersuchten Wirtschaftszentren. Wo die Preisschraube am schnellsten anzieht, gibt es in der Regel auch das größte Beschäftigungswachstum", resümiert Nehls.

Die weltweit kostspieligsten Bürostandorte sind im Laufe des vergangenen Jahres erneut teurer geworden. Zwar hat sich an der Reihenfolge im Spitzenteam London West End, Hongkong und Paris nichts geändert, an den Kosten aber wohl. So erreichten die Belegungskosten Anfang 2007 in London West End 17.470 Euro pro Jahr. Dies entspricht einer Teuerungsrate von 17% im Vergleich zum Vorjahr. In Hongkong mussten Büronutzer ein Plus von 15% hinnehmen. Auch an der Seine haben die Unternehmen höhere Belastungen zu beklagen. Hier fiel der Anstieg mit 5% hingegen deutlich moderater aus.

Die hohen Preise schmälern keineswegs die Beliebtheit der Top-Standorte. Eine im April veröffentlichte Studie der Consultinggesellschaft Ernst & Young analysiert die Gründung ausländischer Niederlassungen in 15 Metropolen westeuropäischer Staaten im Laufe des Jahres 2006. Von den insgesamt registrierten 989 neu installierten Europazentralen, Verwaltungssitzen, Produktionsstätten und Forschungszentren entfielen mit 250 die meisten auf London und 192 auf Paris. Mit deutlichem Abstand folgt auf Rang drei Madrid (75) vor Barcelona/Katalonien (74) und Stockholm (61).

Die auffälligsten Kostenentwicklungen hat die DTZ auf den Positionen im mittleren Klassement ausgemacht: 6.290 Euro pro Arbeitsplatz waren in New York City Downtown noch Anfang 2006 üblich. Anfang 2007 lag der Wert bei durchschnittlich 9.250 Euro. Das entspricht einem Preisanstieg von 47%. Eine ähnliche Entwicklung bietet Kanada. In Calgary erreichen die Belegungskosten Anfang 2007 8.490 Euro pro Arbeitsplatz und Jahr, 42% mehr als vor Jahresfrist.

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Lesen Sie weiter auf Seite 2: Fünf deutsche Städte unter den Top 40

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Im globalen Ranking stieg die kanadische Metropole von Platz 47 auf Platz 19. Den größten Preissprung verzeichnete Singapur. Dort müssen die Unternehmen 49% mehr in einen Büroarbeitsplatz investieren als noch vor einem Jahr. Die Kosten kletterten von 3.970 Euro im Jahr 2006 auf nunmehr 5.900 Euro. Im internationalen Vergleich schnellte die asiatische Metropole damit vom 96. auf den 55. Rang.

Deutsche Büroarbeitsplätze zählten auch im abgelaufenen Jahr zu den teuersten weltweit. Fünf Städte rangieren in Bezug auf die Kosten unter den Top 40. Wie schon 2006 führt Frankfurt am Main die deutsche Bestenliste an. Allerdings ist die Bankenmetropole zugleich der einzige deutsche Standort, an dem die Preise für Arbeitsplätze im Laufe des vergangenen Jahres nicht gestiegen sind. Im Gegenteil, die Belegungskosten gaben um 8% nach. Mit durchschnittlichen jährlichen Belastungen von 10.080 Euro pro Kopf belegte Frankfurt am Main Anfang 2007 im weltweiten Vergleich Platz neun (2006: Platz 6).

In München müssen die Unternehmen dagegen tiefer in die Tasche greifen: Hier werden nun 9.520 Euro im Schnitt fällig. 2006 waren es 9.270 Euro gewesen. Dies entspricht einer Teuerungsrate von 3%. Damit ist München nun elfteuerste Bürostadt der Welt. Den höchsten Preisanstieg aller deutschen Standorte hat DTZ für Düsseldorf ermittelt. 7% oder 200 Euro mehr als vor einem Jahr werden am Rhein für einen Büroarbeitsplatz fällig. Der Wert stieg von 7.160 Euro auf 7.360 Euro pro Jahr. Damit rangiert die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt auf dem 25. Platz (2006: Platz 26).

Auch die Hansestadt Hamburg rückte einen Platz nach oben. Büronutzer müssen hier mit Kosten in Höhe von 6.860 Euro rechnen gegenüber 6.620 im Jahr zuvor. Der günstigste deutsche Bürostandort war auch Anfang diesen Jahres Berlin. Zwar kletterten die Belegungskosten um 1% von 6.600 auf 6.640 Euro pro Beschäftigten und Jahr an. Im globalen Vergleich rutschte die deutsche Hauptstadt aber vom 35. auf den 36. Platz.

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Lesen Sie weiter auf Seite 3: Tabelle: Die teuersten Bürostandorte im Überblick

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INTERNATIONALE BÜROKOSTEN ANFANG 2007 (IN EURO)
RangLandStadt/StandortKosten je Mitarbeiter pro Jahr *)Veränderung zum Vorjahr in %
1GroßbritannienLondon (West End)17.47017
2HongkongHongkong14.82015
3FrankreichParis13.3505
4GroßbritannienLondon (City)13.29014
5USANew York City (Midtown)12.32017
6IrlandDublin11.88018
7USAWashington D.C.10.940-2
8JapanTokyo (Central 5 Wards)10.1302
9DeutschlandFrankfurt10.080-8
10SchweizGenf9.820-3
11DeutschlandMünchen9.5203
12Korea (Rep.)Seoul9.38014
13LuxembourgLuxembourg9.3600
14SchweizZürich9.320-3
15KatarDoha9.28035
<!-- Quellcode Ende Tabelle //-->*) Bürobelegungskosten = Raummiete + umlegbare Nebenkosten + Instandhaltungsrücklagen + Steuern. Erfasst sind ausschließlich Premium-Flächen in Bestlagen

Weitere Informationen finden Sie bei der Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai).


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