Die deutschen Aktien haben sich im Donnerstagshandel auf Erholungskurs begeben. Sowohl die Standardwerte als auch die Titel am Neuen Markt lagen fast durchgehend im Plus.
Frankfurt am Main - Nach Eröffnung der US-Börsen legten sie sogar noch einen Spurt ein und bauten ihre Gewinne aus. Der Deutsche Aktienindex DAX ging mit 6 465,21 Zählern aus dem Handel - einem Gewinn von 2,30 Prozent. Gute Unternehmenszahlen hätten das angeschlagene Vertrauen der Anleger wieder etwas gesteigert, sagte ein Händler.
An der US-Technologiebörse scheint Händlern zufolge ein Boden erreicht. Der Nasdaq tendierte gegen Börsenschluss in Deutschland 4,16 Prozent höher bei 2629,19 Zählern, während der US-Standardwertemarkt 0,34 Prozent auf 10.567 Zähler verlor.
Am Neuen Markt konnten die wichtigsten Wachstumswerte ihre Erholung vom Vortag fortsetzen. Der Nemax 50 profitierte von den freundlichen Vorgaben der amerikanischen Technologiebörse Nasdaq und legte um satte 8,30 Prozent auf einen Stand von 2 429,71 Punkten zu.
Trotz enttäuschender Umsatz- und Gewinnprognosen des Online-Portals Yahoo hätten sich die US-Anleger an der Technologiebörse optimistisch verhalten, was die Stimmung insbesondere am deutschen Wachstumssegment merklich beflügelt habe, sagten Händler. Die am Mittwoch nach US-Börsenschluss veröffentlichten Quartalszahlen des US-Elektronikkonzerns Motorola, die im Rahmen der Erwartungen lagen, hätten ein Übriges zur Verbesserung der Stimmung beigetragen. Am Neuen Markt belastete die Yahoo-Prognose lediglich die deutschen Online-Werte.
Im Dax konzentrierte sich die Aufmerksamkeit der Anleger am Donnerstag auf SAP, Schering und Deutsche Bank. Die SAP-Aktien werden nach Angaben von Händlern inzwischen auch von vielen Privatanlegern nachgefragt. Der Titel, von Merrill Lynch nach eigenen Angaben auf ihre "Techfolio-Liste" gesetzt und damit zum Kauf empfohlen, kletterte um 9,55 Prozent auf 180 Euro.
Großer Dax-Gewinner waren außerdem Schering, die Händlern zufolge durch Gerüchte um eine geplante Übernahme des Berliner Pharmakonzerns durch seinen schweizerischen Konkurrenten Roche in die Höhe getrieben wurden. Am Ende notierte das Papier 6,78 Prozent fester bei 57,15 Euro. Schering wollte die Spekulationen über eine Fusion auf Anfrage ebenso wenig kommentieren wie Roche.
Im Rampenlicht standen ferner die Aktien der Deutschen Bank, die sich rund 3,57 Prozent auf 94,25 Euro verteuerten. Die Investmentbank Merrill Lynch hatte am Mittag eine Heraufstufung der Deutsche-Bank-Aktien auf "Kaufen" von "Halten" bestätigt.
Auf der Verliererseite standen Lufthansa, die ihre Talfahrt vom Mittwoch fortsetzten. Die Aktie verlor parallel zu ihren europäischen Konkurrenten und büßte 2,69 Prozent auf 25,3 Euro ein. Auch die Automobilbranche stand erneut unter Druck, angeführt von BMW die sich um 3,19 Prozent auf 34,85 Euro verbilligten.
Am Neuen Markt gehörten die Internet-Anbieter T-Online, die zwei Prozent abgaben, und Lycos Europe mit einem Minus von 5,48 Prozent auf 3,45 Euro zu den wenigen Verlierern. Gefragt waren dagegen Unternehmen, die zuvor gute Zahlen veröffentlicht hatten. So gewannen unter anderem die Unternehmen Macropore, Kontron, RT-Set und xos. Letztere führten die Gewinner mit 71,96 Prozent Kurssteigerung mit Abstand an.
