Kirch droht Übernahme

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das Zentrum d.:

Kirch droht Übernahme

 
10.12.01 17:00
10. Dez. 2001 Die Spekulationen um eine Übernahme der gesamten KirchGruppe durch die News Corp des australischen Medienmoguls Rupert Murdoch reißen nicht ab. Murdoch arbeite daran, die Gläubigerbanken der hoch verschuldeten KirchGruppe auf seine Seite zu ziehen, hieß es in unternehmensnahen Kreisen.

Nach Informationen der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" geht Murdoch dabei im Tandem mit dem amerikanischen Kabelnetzbetreiber Liberty Media des Medienunternehmers John Malone vor, der mit einem Anteil von 18 Prozent größter Einzelaktionär der News Corp ist.

Rüsten zur Abwehrschlacht

"Der Spiegel" berichtet, die KirchGruppe stelle sich auf einen feindlichen Übernahmeversuch ein, der schon in den nächsten Tagen erfolgen könne. Noch am Freitag hatte ein Sprecher der KirchGruppe erklärt, entsprechende Spekulationen entbehrten jeglicher Grundlage. Die Gerüchte hätten in dem Konzern „eine gewisse Heiterkeit“ ausgelöst. Dagegen fiel das Dementi am Montag ein wenig milder aus: Die jüngsten Presseberichte wurden als "Spekulationen, die das Unternehmen nicht kommentiert", abgetan.

Dabei mehren sich die Anzeichen, dass sich der Medienkonzern für die Abwehr einer feindlichen Übernahme rüstet. In der Münchner Kirch-Zentrale würden bereits Optionen durchgespielt, wie ein Angriff Murdochs und seines Medienkonzerns News Corp abgewehrt werden könne, so der Spiegel. Der Druck wachse stündlich. Auch andere Zeitungen berichten am Montag darüber, dass sich die KirchGruppe bereits auf eine Abwehrschlacht einstelle. Kirch könnte Unternehmensteile verkaufen, um die eigene Finanzkraft zu stärken, schreibt etwa die "Financial Times Deutschland".

Verschuldung als Achillesferse

Wie eine feindliche Übernahme der KirchGruppe, die nicht selbst an der Börse notiert ist, vollzogen werden könnte, ist unklar. Eine Möglichkeit wäre über die Gläubigerbanken, die an einer Reduzierung ihrer risikoreichen Engagements bei Kirch Interesse haben könnten. Die Höhe der Verschuldung der KirchGruppe ist nicht genau bekannt. In der KirchMedia, in der das lukrative Kerngeschäft der Gruppe zusammengefasst ist, belief sie sich Mitte des Jahres auf 2,25 Milliarden Euro. Dazu kommen Branchenexperten zufolge noch einmal mehrere Milliarden in anderen Bereichen.

Möglicherweise könnte Murdoch die KirchGruppe mit einer Ausstiegs-Option unter Druck setzen, die er bei Premiere World besitzt. Erreicht das defizitäre Pay TV-Angebot der KirchGruppe bis Herbst 2002 nicht genau festgelegte, hochgesteckte Ziele, kann Murdoch seinen 22 Prozent-Anteil an der KirchPayTV zurückgeben. Kirch müsste ihm dann dem Vernehmen nach seinen Einstiegspreis plus Zinsen zurückzahlen - laut Medienberichten zwei Milliarden Euro.

Sollte Kirch die Forderung nicht bedienen können, könnte Murdoch die Kontrolle über den Kirch-Konzern übernehmen, hatte am Freitag bereits die „Financial Times“ spekuliert. Diese Möglichkeit habe Murdoch mit seinen Beratern diskutiert. Kirch und Murdoch arbeiten bereits seit Jahren zusammen. Der australo-amerikanische Medienunternehmer ist auch an der KirchMedia mit einem kleinen Anteil beteiligt, in der Leo Kirch das lukrative Kerngeschäft um den Rechtehandel und die Free TV-Aktivitäten bündelte.

   
 

Text: @mey
Bildmaterial: dpa

sonntagnacht:

nie im leben

 
10.12.01 17:05
kirch wird es noch eine ganze weile geben; arbeitet an neuen konzepten
das Zentrum d.:

nun sonntagnacht, wenn die Facts stimmen

 
10.12.01 17:10
kann man glauben was man will, aber die Zeichen würden schlecht stehen für Leo. Konzepte hin oder her, Kirch ist hoch verschuldet und könnte die Auszahlung wahrscheinlich nur sehr schwer finanzieren.
das Zentrum d.:

Alles nur Show bei Kirch?

 
11.12.01 08:13
Von Uli Siebert

10. Dez. 2001 Im Macht-Poker zwischen Murdoch, Kirch und Malone scheint nun Rupert Murdoch Oberwasser zu bekommen. Seine News Corp wolle zusammen mit John Malones Firma, der Kabelnetzbetreiberin Liberty Media, angeblich die KirchGruppe des deutschen Medienzaren Leo Kirch übernehmen. So jedenfalls machte ein Gerücht am Montag die Runde, das die Medienlandschaft in Deutschland in Aufruhr versetzte. Mittlerweile bestritt Robert Murdoch die Übernahmeabsicht. Nüchtern betrachtet muss das nicht verwundern.

Noch vor wenigen Wochen hat das Kartellamt entschieden Bedenken zu Libertys geplanten Einstieg beim Kirchschen Zahlfernsehsender PremiereWorld geäußert. Problematisch sei die Verflechtung von Infrastruktur und Inhalte, so die Wettbewerbshüter mit Blick auf den kurz vor Abschluss stehenden Erwerb von 60 Prozent des Kabelnetzes der Telekom durch Liberty. Was würde das Kartellamt sagen, wenn Murdoch und Malone nun sogar die gesamte KirchGruppe übernehmen wollten? Das wäre schließlich die Konzentration von Infrastruktur und Content par excellence. Allein deshalb ist die Übernahme der gesamten KirchGruppe ohnehin eher undenkbar.

Säbelrasseln in München

Vielmehr hat es den Anschein, dass die beiden Medienmogule aus den USA in München kräftig auf den Putz hauen wollten. Murdoch, hieß es am Montag, wolle von seiner Ausstiegsklausel Gebrauch machen, die er bei seiner 22prozentigen Beteiligung an Premiere vereinbart hat für den Fall, dass die Abonnentenzahlen nicht signifikant steigen. Sollte das eintreteten, kann Kirch die gut drei Milliarden Mark plus Zinsen nicht zurück zahlen und er würde auf Zeit spielen.

So gesehen erhöhen die gestreuten Übernahme-Gerüchte massiv den Druck auf Kirch. Und schon wird spekuliert, dass Kirch den Verkauf seiner 25prozentigen Beteiligung an dem hochprofitabeln spanischen TV-Sender Telecinco erwägt sowie die Veräußerung seiner Beteiligung an der Nachrichtenagentur ddp. Die drei Milliarden Mark für Rupert Murdoch wären dann schnell zusammen. Gelingt das nicht, könnte Kirch auch in Naturalien zahlen. Schon jetzt hält Murdoch 2,48 Prozent an der lukrativen KirchMedia Holding. Die Branche vermutet, dass Kirch Murdoch weitere drei bis fünf Prozent anbieten könnte, um Murdoch nicht auszahlen zu müssen.

Kooperation sinnvoller als Übernahme

Ob die Kriegskassen von Malone und Murdoch für eine Übernahme der KirchGruppe wirklich entsprechend prall gefüllt wären, ist fraglich. Murdoch will seine Position im US-Satelliten-Fernsehen ausbauen und braucht dafür Geld. Auch um dem verschobenen Kräftegleichgewicht infolge der Großfusionen AOL/Time Warner und Viacom/CBS Paroli bieten zu können. Zudem muss Murdoch noch seinen ehemaligen Investor Fox Familiy auszahlen. Nicht zuletzt ist es kein Geheimnis, dass die Kirch-Gruppe hoch verschuldet ist und die für Murdoch wenig erfreuliche Beteiligung an Premiere dürfte bei ihm nicht gerade Appetit geweckt haben, die Kontrolle über die KirchGruppe zu gewinnen.

Die drei brauchen sich aber gegenseitig. Daher dürfte der Weg über Kooperationen sinnvoller sein, als mit Milliardeninvestitionen in zweistelliger Höhe ein „Fass ohne Boden“ zu übernehmen. Kirch braucht Geld und den künftig bedeutsamen Vertriebsweg Kabel, Malone braucht Inhalte für sein Kabelnetz, und Murdoch ist nach rund zehn Jahren nun endlich am Zug, sich in Deutschland breiter zu positionieren, im Bereich der  Infrastruktur mit Malone und im Bereich Content mit Kirch zusammen. So könnten die Gerüchte letztlich dazu dienen, die Neuordnung der deutschen Medienlandschaft kräftig zu beschleunigen.

   
 

Text: @mey

Brummer:

Kann das ein Werbegag sein ??

 
11.12.01 08:15
Stärkt mich sonst kommt Murdoch.
das Zentrum d.:

schwer zu sagen

 
11.12.01 08:17
im Handelsblatt steht heute Morgen, das es mit weiteren Krediten schwierig aussehen würde. Das ist alles sehr undurchsichtig.
mothy:

Murdoch will Kirch nicht feindlich übernehmen

 
11.12.01 09:19
Aus der FTD vom 11.12.2001 www.ftd.de/kirch
Murdoch will Kirch nicht feindlich übernehmen
Von Stefan Biskamp, Hamburg

Der Münchner Medienkonzern von Leo Kirch ist unversehens Teilnehmer in einem grandiosen Verwirrspiel geworden. Im Zentrum dieses Spiels steht die Frage: Ist die Kirch-Gruppe ein Übernahmekandidat oder nicht?

Noch am vergangenen Wochenende war aus Kreisen des Unternehmens zu hören, man bereite Abwehrstrategien gegen eine Übernahme der Kontrolle von Kirch durch den austro-amerikanischen Medienmagnaten Rupert Murdoch vor.

Am Montag konterte Murdochs Konzern News Corporation und dementierte: Es gebe keine Erwägungen, die Kirch-Gruppe feindlich zu übernehmen. Beide Konzerne seien im deutschen Bezahlfernsehen enge Partner und würden weiter zusammenarbeiten.


Allerdings setzt Murdoch damit das Verwirrspiel nur fort: Denn die feindliche Übernahme von Kirch ist gar nicht möglich: Kirch ist nicht an der Börse notiert. Tatsächlich ist im Management von News Corp. eine Diskussion darüber im Gang, wie die Kontrolle über den Münchner Konzern ausgeweitet werden kann.



Begehrter deutscher TV-Markt


Worum geht es dabei? Um nichts Geringeres als die Vorherrschaft auf dem deutschen Fernsehmarkt. Denn Kirch ist nicht nur Eigentümer der größten Programmbibliothek der Welt. Zu seinem Reich gehören mittlerweile auch die Fernsehsender Sat 1 und Pro Sieben sowie die einzig ernst zu nehmende Pay-TV-Plattform Deutschlands: Premiere World.


Murdochs Appetit auf den deutschen Fernsehmarkt ist dabei unbestritten. Schon in der Vergangenheit versuchte er immer wieder, hier Fuß zu fassen. Doch seine Beteiligungen an den TV-Sendern Vox und TM 3, der unter Murdochs Ägide zum Champions League Sender wurde, waren ohne geschäftlichen Erfolg. Ende 1999 legte Murdoch die Weichen für einen Ausstieg aus dem deutschen Free-TV-Geschäft. Er arrangierte sich mit dem einstigen Konkurrenten Leo Kirch und beteiligte sich mit rund 22 Prozent an dessen Bezahlfernsehen Premiere World. Dort hat er sich wichtige Optionen vertraglich zugesichert. Wegen der chronischen Erfolglosigkeit von Premiere kann er im Oktober 2002 entweder das vollständige Kommando übernehmen oder seinen Anteil wieder verkaufen. Für rund drei Mrd. DM, die Kirch in bar bezahlen muss. Damit hat er ein großes Druckmittel gegen die hoch verschuldete Kirch-Gruppe in der Hand. Die Uhr tickt.


Noch am Wochenende sah es ganz danach aus, dass Murdoch offenbar nicht bis Ende 2002 warten möchte. Am Montag hat News Corp. Pläne für eine feindliche Übernahme von Kirch dementiert. Aber Murdoch weiß, dass die Finanzlage bei Kirch im Augenblick so brisant ist wie noch nie. Der Schuldenstand dürfte bei mindestens sieben Mrd. DM liegen. Manche Experten gehen sogar von zwölf Mrd. DM aus. Publik gemacht sind nur die Schulden der Kirch Media, die im Sommer 2002 im Zuge einer Verschmelzung mit der Pro Sieben Sat 1 Media AG an die Börse gebracht werden soll. Die Gesamtschulden der Kirch PayTV, Betreibergesellschaft von Premiere World, sind nicht bekannt. Bekannt ist freilich der Verlust des Vorjahres: satte 1,7 Mrd. DM. Hinzu kommen die Kredite für das Engagement der Kirch-Gruppe in der Formel 1-Veranstalterfirma SLEC. Dieses beläuft sich auf über drei Mrd. DM.



Nervöse Gläubigerbanken


Bei einem solchen Schuldenberg ist nahe liegend, an wen sich Murdoch mit seinem Bestreben, Kirch die Zügel aus der Hand zu nehmen, wenden muss: an die Gläubigerbanken von Kirch. Vertreter der Banken gaben am Montag zwar zu verstehen, dass derzeit kein zusätzlicher Druck auf Kirch aufgebaut werden solle, dass es keine konkreten Verhandlungen gebe.


Dennoch: Die Banken sind schon seit längerer Zeit ausgesprochen nervös, was die Finanzlage von Kirch betrifft. Denn die Liquidität des Münchner Medienunternehmens dürfte sich zunehmend verschlechtert haben. Die einstige Cash-Cow Kirch Media leidet unter der Krise im Werbemarkt und im Handel mit Filmrechten. Das riskante Investment in die Formel 1 konnte noch keine Früchte schlagen, weil die Gewinne der hoch profitablen Rennsport-Holding derzeit vollständige für die Rückzahlung einer 1,2 Mrd. $ schweren Anleihe aufgezehrt wurden, die im Mai 1999, noch vom damaligen Formel-1-Mehrheitsaktionärs Bernie Ecclestone aufgenommen wurden. Auch die 40-prozentige Beteiligung von Kirch am Zeitungsverlag Axel Springer bringt Kirch nur wenig Cash. Springer schaffte im ersten Halbjahr gerade mal eine Nettogewinnmarge von einem Prozent. Das sind in absoluten Zahlen 14 Mio. Euro. Die Gefahr ist groß, dass der Zeitungskonzern bald in die Verlustzone schlittert.


Fest steht derzeit: Eine feindliche Übernahme von Kirch ist nicht möglich - aber wer beim Münchner Konzern in Zukunft die Kontrolle hält, ist noch lange nicht geklärt.


das Zentrum d.:

Leo Kirch in der Finanzklemme

 
12.12.01 06:46
11. Dez. 2001 Für den Münchner Filmhändler Leo Kirch wird die Luft immer dünner: In der Dresdner Bank ließ eine der wichtigsten Gläubigerbanken Kirchs gegen Übernahmegerüchte kämpfenden Medienkonzern im Stich. Wie die Nachrichtenagentur AFP am Dienstag aus Finanzkreisen in Frankfurt am Main erfuhr, ist schon jetzt ein Kredit über 900 Millionen Mark fällig. Das Bankhaus bestehe auf Rückzahlung, hieß es; eine Verlängerung des Kredits komme nicht in Frage.

In einem Vorabbericht der Süddeutschen Zeitung heißt es, dass die Münchner KirchGruppe einen Interessenten für ihre 25-prozentige Beteiligung an dem spanischen TV-Sender Telecinco gefunden habe. Ein europäisches Medienunternehmen sei bereit, einen Kaufpreis von rund einer Milliarde Mark zu zahlen, heißt es.  Der Vertrag solle bis Ende des Jahres unterschrieben werden. Mit dem Erlös wolle Kirch einen fällig gestellten Kredit von 900 Millionen Mark an die Dresdner Bank AG zurückzahlen.

Dennoch bekommen Spekulationen neue Nahrung, der US-australische Medienmogul Rupert Murdoch könnte Kirchs finanzielle Schwierigkeiten ausnutzen, um einen Einstieg oder gar eine Übernahme bei dem Münchner Konzern vorzubereiten. Murdochs Mediengruppe News Corp. hatte am Montag erklärt, eine „feindliche Übernahme“ von Kirch sei nicht geplant. News Corp. arbeite lediglich mit Kirch zusammen, um die eigenen Aktivitäten in Deutschland zu verstärken.

Weitere Kreditfälligkeiten

Nach Informationen des „Handelsblattes“ vom Dienstag werden weitere Kredite im dreistelligen Millionenbereich im Januar und April fällig. Für Kirch, dessen KirchMedia-Gruppe mit über 2,2 Milliarden Euro (4,3 Milliarden Mark) in der Kreide stehe, sei die Verlängerung der Kredite lebensnotwendig. In Münchner Bankenkreisen hieß es demnach, die Bedrohung für Kirch sei „ernst“. Die Dresdner Bank lehnte ebenso wie die KirchGruppe eine Stellungnahme ab.

Murdoch kommt durch die Hintertür

Murdoch ist mit 22 Prozent am bislang wenig erfolgreichen Kirch-Bezahlfersehen PremiereWorld beteiligt. Nach einer Vereinbarung beider Seiten kann Murdoch verlangen, dass der Münchener Medienhändler ihm diesen Anteil ab Oktober kommenden Jahres wieder abkauft. Dazu müsste Kirch Medienberichten zufolge rund zwei Milliarden Euro (3,9 Milliarden Mark) aufbringen. Sollte das Unternehmen die Forderung nicht erfüllen können, könnte demnach Murdoch die Kontrolle übernehmen.

Zur KirchGruppe gehören neben PremiereWorld auch die frei empfangbaren und durch Werbung finanzierten Fernsehsender Pro Sieben, Sat.1, Kabel 1, DSF und der Nachrichtenkanal N24. Murdoch gehört unter anderem der britische Pay-TV-Kanal BSkyB. An News Corp. ist auch der US-Konzern Liberty Media mit 18 Prozent beteiligt, der gerade versucht, durch den Kauf des verbleibenden Telekom-Kabelnetzes in Deutschland Fuß zu fassen.

Kirch: Umwandlung in Aktiengesellschaft

Die Hauptversammlung der KirchMedia GmbH beschloss unterdessen die lange angekündigte Umwandlung in eine Aktiengesellschaft. Wie das Unternehmen erklärte, wurde damit ein wichtiger Schritt vollzogen, um KirchMedia wie geplant im Sommer kommenden Jahres mit ProSiebenSat.1 zu verschmelzen. Damit soll das Kerngeschäft der Münchner Gruppe an der Börse notiert werden.

   
 

Text: @zyd

das Zentrum d.:

Kirch muss Tafelsilber verkaufen

 
13.12.01 07:37
12. Dez. 2001 Die finanziell angeschlagene Kirch-Gruppe will ihre Kasse durch den Verkauf einer Beteiligung an dem spanischen Fernsehsender Telecinco auffüllen. „Die Telecinco-Beteiligung steht zur Disposition“, sagte ein Kirch-Sprecher am Mittwoch.

Nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ ist auch bereits ein Käufer für den 25-prozentigen Anteil gefunden, der rund eine Milliarde Mark zahlen will. Dies wollte der Kirch-Sprecher aber nicht bestätigten.
Der Druck der Banken auf den hoch verschuldeten Medienkonzern wird unterdessen immer größer.

Banken machen Druck

Nach einem Bericht der „Financial Times Deutschland“ vom Mittwoch wollen mindestens zwei Banken im ersten Quartal des kommenden Jahres ihre Kredite zurück fordern. Kirch stehe unter anderem bei der Deutschen Bank und der Commerzbank mit Milliardenkrediten in der Schuld. Der Sprecher der Kirch-Gruppe wollte sich nicht zu den Berichten äußern. Die Kirch-Gruppe kommentiere die Beziehungen zu den Banken grundsätzlich nicht.

Bereits am Montag war bekannt geworden, dass die Dresdner Bank einen Kredit an die Kirch-Gruppe noch in diesem Jahr zurückfordern will. Die Bank hatte allerdings keine Stellungnahme dazu abgegeben.
In den vergangenen Tagen war wegen der finanziellen Schieflage der Kirch-Gruppe über eine feindliche Übernahme durch den Medienmogul Rupert Murdoch spekuliert worden. Trotz eines Dementis von Murdochs Konzern News Corp ist diese Gefahr nach Einschätzung von Branchenkennern noch nicht aus der Welt.

   
 

Text: @wiz, mit Material von dpa
Bildmaterial: dpa

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