Kirch-Pleite bringt Haffa wieder ins Spiel

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Kirch-Pleite bringt Haffa wieder ins Spiel

 
10.04.02 11:10
Die Nachricht über eine nicht näher definierte Verkaufsoption des ehemaligen EM.TV-Chefs Thomas Haffa im Wert von 90 Mio. Euro gegen die Kirch Media hat am Dienstag bei Analysten für Verwirrung gesorgt.

"Davon wusste ich nichts, und ich bin daraus auch nicht im geringsten schlau geworden", sagte Marc Röhder von der Bank HSBC Tinkaus & Burkhardt. Ähnlich die Reaktion bei Friedrich Schellmoser von der HypoVereinsbank: "Das ist wieder eine von diesen Nebenabreden, die da zum Vorschein gekommen ist."

Der Sanierungsspezialist Wolfgang von Betteray, seit am Dienstag Geschäftsführer der insolventen Kirch Media, hatte am Montag bei der Pressekonferenz zum Insolvenzantrag bekannt gegeben, dass sich unter den zahlreichen Verkaufsoptionen gegen die Kirch Media auch eine von Thomas Haffa befand. Betteray brachte dies in Zusammenhang mit der Formel 1. Kirch und EM.TV halten gemeinsam 75 Prozent an dem Grand-Prix-Veranstalter, wobei die Anteile von EM.TV mittlerweile auf 16,74 Prozent geschrumpft sind.

Tatsächlich hat Haffas Option keinen Bezug zur Formel 1, die er in der Hochphase von EM.TV für teures Geld kaufte und dann in seiner Finanznot zum Großteil an Kirch weitergeben musste. Leo Kirch hat seinem früheren Mitarbeiter vielmehr das Recht eingeräumt, im Juli 2002 seine verbleibenden Anteile von 17,5 Prozent an EM.TV für 90 Mio. Euro an die Kirch Media zu verkaufen.


Ohne die jetzige Pleite wäre Kirch also in wenigen Monaten vermutlich Großaktionär von EM.TV geworden. Dies hatte Kirch bereits Ende 2000 geplant. Er war damals jedoch vom Bundeskartellamt zurückgepfiffen worden. Den Wettbewerbshütern passte es nicht, dass Kirch auf diese Art und Weise Eingriff in die Geschäfte des Konkurrenten Tele-München-Gruppe (TMG) nehmen könnte, an der EM.TV 45 Prozent hält. TMG-Chef Herbert Kloiber sieht in der Put-Option an Haffa folglich einen "klaren Verstoß gegen den Wunsch des Kartellamtes".


Der neue Chef von EM.TV, Werner Klatten, sieht dies anders: "Ich gehe davon aus, dass das Bundeskartellamt (über die Verkaufsoption) informiert war." Im Kartellamt selbst kann sich der mit dem Fall betraute Beamte nicht mehr daran erinnern. Er weist jedoch darauf hin, dass bei einer Ausübung der Option möglicherweise eine erneute kartellrechtliche Prüfung fällig gewesen wäre.


Stellt sich die Frage, warum EM.TV die Investoren nicht schon längst über diese im Juli des Vorjahres abgeschlossene Option informiert hat. "Es handelt sich hier offensichtlich um einen Privatvertrag zwischen Thomas Haffa und der Kirch Media", sagt Klatten. Er selber habe "offiziell erst vor vier Tagen von diesem Vertrag Kenntnis genommen". Gleichzeitig räumt er aber ein, dass sein Vorstandskollege Rainer Hüther, ein ehemaliger Kirch-Mann, schon mit einem Schreiben vom 25. Juli 2001 darüber informiert wurde.

Quelle: Financial Times Deutschland


Kirch-Pleite bringt Haffa wieder ins Spiel 632010
Henrys:

Vorab ich besitze keine Aktien von EMTV

 
14.04.02 12:52
Jede Firma kann Bankrott gehen"
Pleiten, Merchandising und die Weltmeisterschaft 2006
Patrick Magyar, FIFA-Marketing-Vorstandsvorsitzender, und EM.TV-Vorstand Rainer Hüther über den Merchandising-Deal für die WM-Rechte 2006, ihre Lehren aus früheren Pleiten und warum die Weltmeisterschaft 2006 noch größer wird.


WELT am SONNTAG: Herr Magyar, wie sind Sie denn als FIFA-Verantwortlicher auf die Idee gekommen, den Vertrag für die Merchandisingrechte für die Fußball-WM 2006 ausgerechnet mit so einer Skandalnudel wie EM.TV abzuschließen?

Patrick Magyar: Ehrlich gesagt, hatten wir große Bedenken, als wir von EM.TV angesprochen wurden. Aber weil wir höfliche Leute sind, hören wir uns jeden mal an. Wir hatten aber bereits nach der ersten Präsentation einen sehr guten Eindruck. Und nachdem wir uns das gesamte Geschäft von EM.TV angeschaut haben, sind wir zu der Überzeugung gekommen, dass sie den Turn-around geschafft haben.

WamS: Die FIFA hat in der jüngsten Zeit mit zwei Firmen Geschäfte gemacht, die später Insolvenz angemeldet haben: ISL und Kirch. Hätte die FIFA nicht dieses Mal aus dem Bewerberkreis eine Firma mit einer Top-Reputation auswählen sollen?

Magyar: In unserem Geschäft ist der Ruf eine schnelllebige Größe. Als ich 1997 zu meinem damaligen Arbeitgeber, der ISL, gekommen bin, war das der Sportschuppen schlechthin. Vor zwölf Monaten noch war der Job als Kirch-Geschäftsführer eine große Sache. Die Wahrnehmung von außen darf bei einer Geschäftsentscheidung nicht die alleinige Rolle spielen.

Rainer Hüther: Zudem haben wir die schlechten Zeiten schon hinter uns, Kirch und ISL hatten sie zu dem damaligen Zeitpunkt noch vor sich. Die FIFA kennt detailliert unsere finanzielle Situation. Ohne diese Transparenz hätten wir uns sicherlich schwerer getan, die FIFA zu überzeugen.

Magyar: Wir waren bei EM.TV auf Grund der Vergangenheit der Firma sicherlich wesentlich kritischer, als wir das normalerweise sind. Als ich von EM.TV hörte, dachte ich, die gehören der KirchGruppe. Es ist dann unser Job zu prüfen, wie eigenständig EM.TV in Wirklichkeit ist. Und das Unternehmen hat seine Eigenständigkeit bewiesen.

WamS: Sie klingen so, als sei der Deal völlig risikolos.

Magyar: Nein, das stimmt nicht. Als die FIFA 1998 den Abschluss mit ISL gemacht hat, war der Deal wesentlich risikoloser als der mit EM.TV heute. ISL war damals eine der renommiertesten Sportrechtefirmen der Welt. Damals konnte noch keiner ahnen, dass sie in zwei Jahren runtergewirtschaftet wird. Niemand kann mir heute sagen, ob die EM.TV-Vorstände Werner Klatten und Herr Hüther für die gesamte Zeit unserer Vereinbarung noch in Amt und Würden sind. Das ist aber entscheidend für uns, weil wir in die beiden Vertrauen gesetzt haben. Aber das sind die Unwägbarkeiten im Leben, und die können wir bei einem Abschluss im Vorab nie vorhersehen.

WamS: Aber es muss doch irgendwelche Lehren geben, die Sie aus den Abschlüssen mit Kirch und ISL gezogen haben?

Magyar: Wir machen sicherlich Verträge anders als früher. Heute gehe ich davon aus, dass grundsätzlich jede Firma Bankrott gehen kann, egal, wie gut die Bonität heute ist. Wir sind abgeklärter geworden und prüfen genauer. Eine der Lehren, die ich aus dem ISL-Debakel gezogen habe, war, dass ISL immer mit allem zu spät war. Am besten ist es immer dann, wenn man frühzeitig das Geschäft abschließen kann. Deshalb wollten wir vor der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 die Merchandisingrechte für 2006 vergeben, damit der neue Partner sich die Gegebenheiten vor Ort anschauen kann.

WamS: Was hat eigentlich der Sport bei EM.TV zu suchen? Wollte sich die Firma nach dem Abgang ihres Vorstandsvorsitzenden Thomas Haffa nicht auf ihr Kerngeschäft, den Handel mit Merchandising-Produkten für Kinder und TV-Rechte mit Kinderprogrammen, konzentrieren?

Hüther: Das tun wir auch und haben uns deshalb von zahlreichen nicht strategischen Beteiligungen getrennt. Wir haben aber auch erkannt, dass die Konzentration nur auf die Zielgruppe Kinder und Jugendliche auf Dauer nicht ausreichend ist. Zum einen wird die Zielgruppe absolut kleiner, zum anderen entwickeln Kinder immer früher Bedürfnisse, die denen junger Erwachsener gleichen. Für uns heißt das, dass wir zunehmend ältere Zielgruppen ansprechen und von daher neue Genres erschließen müssen. Da ist Sport ein logisches Anschlussgenre. Und das beste Sportrecht ist sicherlich die FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft. Sie ist die Krone des Merchandisings.

WamS: Schwer zu verstehen: Sie wollen sich von der Formel 1 trennen, weil es nicht mehr zum Kerngeschäft gehört, und machen dann in einer anderen Sportart einen Merchandising-Deal mit der FIFA.

Hüther: Das ist nicht zu vergleichen. Bei der Formel 1 handelt es sich um eine Beteiligung, die für ein Unternehmen von der Größe von EM.TV eine Nummer zu groß ist. Deswegen wollen wir uns auch von der Restbeteiligung an der Rennsportserie trennen. Bei der WM 2006 machen wir genau das, was zu unserem Kerngeschäft gehört: Merchandising.

WamS: Aber Herr Haffa wollte doch damals mit dieser Beteiligung das Merchandising-Geschäft für die Formel 1 übernehmen.

Hüther: Leider konnte EM.TV in der Praxis nie diese Pläne umsetzen. Zudem ist ein Merchandising-Recht an der Marke Formel 1 nicht vergleichbar mit der Marke FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft. Beim Rennen in Immola am Sonntag sehen Sie keinen, der eine Formel-1-Mütze trägt, sondern nur Ferrari- oder Mercedes-Mützen. Die Formel 1 hat nicht die Strahlkraft wie die der Fußball-WM.

WamS: Im nächsten Monat beginnt die Weltmeisterschaft, aber irgendwelche T-Shirts, Schlüsselanhänger oder Kappen mit dem WM-Logo sieht man kaum.

Magyar: Die WM ist in ganz Asien präsent. Für 2002 war und ist die Zielsetzung, wieder ein FIFA-Event daraus zu machen. Und für 2006 gilt, aus der WM in Deutschland ein soziales Ereignis zu machen, das über die Nationalgrenzen hinweggehen soll.

Hüther: Wir werden mit der Medienpräsenz bereits ab 2003 beginnen. Je früher sie einsetzt und je größer sie ist, desto mehr wächst die Begehrlichkeit, die entsprechenden Markenprodukte zu kaufen.

WamS: Ist die FIFA mit dem Merchandising für 2002 zufrieden?

Magyar: Die Lizenzvermarktung ist besser, als wir es für den besten Fall erwartet haben. In Japan läuft es sehr gut, in Korea zufrieden stellend. In Europa liegen wir im Rahmen unserer Erwartungen. Wir haben auf jeden Fall einen Riesensprung zu 1998 gemacht. Die WM hat aber das Potenzial noch größer zu werden.

Hüther: Das entspricht auch unseren Erwartungen. Der geschätzte weltweite Einzelhandelsumsatz wird 2002 bei 1,5 Milliarden Dollar liegen, für 2006 rechnen wir mit rund zwei Milliarden Dollar. Zwei Drittel der Umsätze, rund 1,6 Milliarden Euro, werden nach unserer Planung in Europa erzielt, dem Markt, für den EM.TV die Rechte erworben hat. Auf Basis dieser Europa-Umsätze erhalten die FIFA und EM.TV Lizenzverträge, die üblicherweise bei rund 5 Prozent der Einzelhandelsumsätze liegen.

WamS: Wenn die FIFA die Fußball-WM als weltweites Event ansieht, warum hat man dann nicht ein global arbeitendes Unternehmen für das Merchandising ausgewählt?

Magyar: Der Heimmarkt macht traditionell 50 Prozent des Gesamtumsatzes. 2006 wird es eine Verschiebung geben zu dem Heimkontinent, nicht zuletzt durch die stärkere Integration der EU. Im Jahre 2006 wird das Lizenzgeschäft europäischer ausgerichtet sein, als das noch 1998 der Fall war. Wir sind nach den Gesprächen mit EM.TV überzeugt, dass wir ein paneuropäisches Unternehmen als Partner gewonnen haben.

Hüther: Wir decken mit eigenen Niederlassungen vor Ort fast ganz Europa ab. Die Infrastruktur steht bereits jetzt. Wir werden von 2003 an aber die einzelnen Büros noch personell verstärken.

WamS: Aber EM.TV hat doch vor kurzem noch Mitarbeiter entlassen. Und trotzdem soll die Infrastruktur stehen?

Hüther: Wir hatten in der Unternehmenszentrale als Folge der Beteiligungskäufe einen beeindruckenden Wasserkopf geschaffen, das stimmt. Den haben wir erfolgreich abgebaut. Im operativen Geschäft, vor allem im Vertrieb, wurde aber keine Stelle abgebaut.

Magyar: Zudem gibt es in Europa keine Firma, die heute so aufgestellt ist, dass sie bereits die Kapazitäten für 2006 hat. Keiner kann so etwas so einfach aus dem Ärmel schütteln. Genau aus diesem Grund haben wir die Rechte auch schon so frühzeitig vergeben, damit sich unser zukünftiger Partner rechtzeitig darauf einstellen kann.

WamS: Sie beide müssen das doch wissen: Wer wird Fußball-Weltmeister?

Magyar: Unsere 80 Angestellten hier in der Schweiz kommen aus 22 Nationen. Was denken Sie, was die mir erzählen, wenn ich nicht auf ihr Land tippe?

Hüther: Ich kann Ihnen nur so viel verraten, dass das Endspiel Frankreich und Deutschland bestreiten und das Asamoah zehn Minuten vor Schluss den Siegtreffer zum 2:1 erzielt.

WamS: Herr Magyar, angesichts so einer Prognose: Haben Sie das wirklich gut überlegt mit EM.TV?

Magyar: Ich glaube, wir werden das jetzt nochmal überdenken müssen.

Das Gespräch führte Matthias Wulff

Aber,so mies hört sich das Ganze nicht an !
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cu Henrys
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