von Nintendo
Microsoft hat angeblich von seinem Rivalen Nintendo dessen Aktienanteil an dem britischen Spiele-Entwickler Rare übernommen. Damit würde das japanische Konsolenhersteller die Kontrolle über seinen wichtigsten Spielelieferanten abgeben.
Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg soll Microsoft die bislang von dem japanischen Elektronikkonzern gehaltenen 49 Prozent der Aktien von Rare an Microsoft verkauft haben. Die Agentur bezieht sich auf Äußerungen von Nintendo-Managerin Perrin Kaplan. Microsoft wollte am Sonnabend die Übernahme der Anteile nicht bestätigen.
Das britische Softwarestudio Rare beliefert Nintendo seit Mitte der achtziger Jahre mit Spielen. Darunter auch der Spitzentitel "Donkey Kong", der seit 1994 über acht Millionen mal verkauft wurde. Würde Rare nun vorrangig für die X-Box von Microsoft entwickeln, verlöre Nintendo seinen wichtigsten Softwarelieferanten. Damit könnten die Nintendo-Konsolen Gamecube und Gameboy Advance an Attraktivität bei den Käufern verlieren.
X-Box braucht mehr Spiele
Genau diesem Trend will Microsoft bei der X-Box entgegenwirken. Obwohl Microsoft selbst Spiele für seine Konsole entwickelt und bereits Spielehersteller übernommen hat, reicht das Angebot an Programmen offenbar nicht, um die Verkaufzahlen der Konsole zu erhöhen. Die X-Box bleibt auch knapp ein Jahr nach ihrem Start weltweit hinter den Erwartungen zurück. Den Angriff auf die Playstation 2 des Marktführers Sony hat Microsoft bereits offiziell eingestellt. Man sei bereits mit einem zweiten Platz auf dem Konsolenmarkt zufrieden, sagte ein Microsoftsprecher kürzlich.
Konkurrenten auf Schmusekurs
Diesen Platz hält jedoch zur Zeit Nintendo. Doch offenbar scheint sich Microsoft mit dem Gameboy-Hersteller bereits arrangiert zu haben. So könnte die Rare-Übernahme im Zusammenhang mit einer Übereinkunft zwischen Microsoft und Nintendo vom Juni des Jahres stehen. Danach verpflichtete sich Microsoft, Spiele für die X-Box und den PC so umzuschreiben, dass sie ebenfalls auf Nintendo-Geräten laufen. Der amerikanische Spieleverlag THQ hat bereits angekündigt, den Vertrieb für die daraus entstehenden Titel übernehmen zu wollen.
Der Markt für Computerspiele ist das am schnellste wachsende Segment in der Unterhaltungsindustrie. Mit einem Umsatz von 6,4 Mrd. $ im vergangenen Jahr hat der Umsatz mit Computer- und Konsolenspielen erstmals zu den Ergebnissen der Filmindustrie aufgeschlossen. Zahlreiche Spielefirmen sind an der Börse notiert, zu den größten gehören der US-Spieleverlag Electronic Arts (EA) und die Interaktive Publishing-Gruppe von Vivendi-Universal.
© 2002 Financial Times Deutschland
Microsoft hat angeblich von seinem Rivalen Nintendo dessen Aktienanteil an dem britischen Spiele-Entwickler Rare übernommen. Damit würde das japanische Konsolenhersteller die Kontrolle über seinen wichtigsten Spielelieferanten abgeben.
Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg soll Microsoft die bislang von dem japanischen Elektronikkonzern gehaltenen 49 Prozent der Aktien von Rare an Microsoft verkauft haben. Die Agentur bezieht sich auf Äußerungen von Nintendo-Managerin Perrin Kaplan. Microsoft wollte am Sonnabend die Übernahme der Anteile nicht bestätigen.
Das britische Softwarestudio Rare beliefert Nintendo seit Mitte der achtziger Jahre mit Spielen. Darunter auch der Spitzentitel "Donkey Kong", der seit 1994 über acht Millionen mal verkauft wurde. Würde Rare nun vorrangig für die X-Box von Microsoft entwickeln, verlöre Nintendo seinen wichtigsten Softwarelieferanten. Damit könnten die Nintendo-Konsolen Gamecube und Gameboy Advance an Attraktivität bei den Käufern verlieren.
X-Box braucht mehr Spiele
Genau diesem Trend will Microsoft bei der X-Box entgegenwirken. Obwohl Microsoft selbst Spiele für seine Konsole entwickelt und bereits Spielehersteller übernommen hat, reicht das Angebot an Programmen offenbar nicht, um die Verkaufzahlen der Konsole zu erhöhen. Die X-Box bleibt auch knapp ein Jahr nach ihrem Start weltweit hinter den Erwartungen zurück. Den Angriff auf die Playstation 2 des Marktführers Sony hat Microsoft bereits offiziell eingestellt. Man sei bereits mit einem zweiten Platz auf dem Konsolenmarkt zufrieden, sagte ein Microsoftsprecher kürzlich.
Konkurrenten auf Schmusekurs
Diesen Platz hält jedoch zur Zeit Nintendo. Doch offenbar scheint sich Microsoft mit dem Gameboy-Hersteller bereits arrangiert zu haben. So könnte die Rare-Übernahme im Zusammenhang mit einer Übereinkunft zwischen Microsoft und Nintendo vom Juni des Jahres stehen. Danach verpflichtete sich Microsoft, Spiele für die X-Box und den PC so umzuschreiben, dass sie ebenfalls auf Nintendo-Geräten laufen. Der amerikanische Spieleverlag THQ hat bereits angekündigt, den Vertrieb für die daraus entstehenden Titel übernehmen zu wollen.
Der Markt für Computerspiele ist das am schnellste wachsende Segment in der Unterhaltungsindustrie. Mit einem Umsatz von 6,4 Mrd. $ im vergangenen Jahr hat der Umsatz mit Computer- und Konsolenspielen erstmals zu den Ergebnissen der Filmindustrie aufgeschlossen. Zahlreiche Spielefirmen sind an der Börse notiert, zu den größten gehören der US-Spieleverlag Electronic Arts (EA) und die Interaktive Publishing-Gruppe von Vivendi-Universal.
© 2002 Financial Times Deutschland