AUSBLICK: Analysten befürchten Nokia könnte im ersten Quartal 2002 enttäuschen
HELSINKI (dpa-AFX) - Während die Geschäftszahlen des weltweit führenden Handyproduzenten Nokia im vierten Quartal 2001 für die Börsianer kaum Überraschungen bringen dürften, erwarten die Analysten mit Spannung die Aussagen des finnischen Telekom-Ausrüsters zum laufenden Geschäftsjahr. Mobiltelefone aus dem Weihnachtsgeschäfts könnten noch bei den Händlern auf Halde liegen, befürchten einige Analysten. "Das erste Quartal wird für Nokia das schwierigste im laufenden Jahr", sagte Jussi Hyoety, Analyst der finnischen FIM Securities.
ANALYSTEN RECHNEN IM SCHNITT MIT 1,44 MRD EURO GEWINN VOR STEUERN
Nokia wird nach Ansicht der Analysten am Donnerstag (24. Januar) einen Gewinnrückgang im vierten Quartal melden. Im wesentlichen sollten die Zahlen den Prognosen Nokias vom 11. Dezember übereinstimmen. So soll der Vorsteuergewinn im vierten Quartal von 1,77 Milliarden Euro im Vorjahr auf 1,415 bis 1,464 Milliarden Euro zurückgehen. Im Schnitt wären dies 1,44 Milliarden Euro. Dies entspräche einem Ergebnis pro Aktie (EPS) von 0,21 Euro, nach 0,26 Euro in 2000.
Rückläufig wird nach Expertenansicht auch der Umsatz sein. Er soll zwischen 8,5 und 8,7 Milliarden Euro liegen, nach 9,28 Milliarden Euro im Vorjahr. Die in Helsinki ansässige Evli Securities rechnet damit, dass von den aktuellen Erlösen rund 6,5 Millarden Euro auf die Mobiltelefone entfallen. Der Geschäftsbereich Telekom Networks wird nach Berechnungen der Analysten mit 1,86 Millarden Euro zum Umsatz beitragen. Dabei soll der operative Gewinn 218 Millionen Euro betragen. Im Geschäft mit Mobiltelefonen und Zubehör rechnen die Analysten mit einem operativen Gewinn von 1,33 Millarden Euro.
WEIHNACHTSGESCHÄFT KÖNNTE HANDY-LAGERBESTÄNDE HINTERLASSEN HABEN "Es wäre möglich, dass die Händler noch Bestände aus dem Weihnachtsgeschäft auf Lager haben. Das könnte Probleme während des ersten Quartals geben, aber genaues wissen wir nicht", sagte FIM-Analyst Hyoety. Es gebe einige Hinweise darauf, dass das Handy-Weihnachtsgeschäft nicht so gut gelaufen ist, wie die Börse gehoffte hat, ergänzte Karri Rinta, Analyst der Evli Securities. Nokia habe die Telefone und das Zubehör zwar an den Handel geliefert, "aber es könne sein, dass einige nicht an den Anwender verkauft wurden", sagte Rinta. Allerdings sei dies normal und bis Ende März sollten die Bestände aufgebraucht sein./FX/ts/sh/js