Falkenbrief:
23.01.2006 (09:35)
50% Kurspotenzial laden zum unwiderstehlichen Investment ein
Rating: KAUFEN
ISIN:
DE0006228604 WKN:
622860 Marktsegment: General Standard
I-D Media (News/Kurs/Chart/Board) überrascht die Aktionäre mit hervorragenden 9-Monats-Zahlen 2005
Zum ersten Mal in der Firmengeschichte der I-D Media vermeldete das Unternehmen im vergangenen Kalenderjahr ein Quartalsergebnis (zu dem es nach den Regeln des General Standard nicht verpflichtet ist), in dem das Unternehmen hervorragende 9-Monats-Zahlen kommunizierte und somit die Aktionäre gleich doppelt positiv überraschte.
Demnach lagen die Umsatzerlöse nach 9 Monaten in 2005 bei 12,8 Mio. € und somit bereits über dem Gesamtjahresergebnis in 2004 von 12,3 Mio. €. Noch deutlicher zeigte sich die Entwicklung beim Ergebnis nach Steuern, das mit 1,3 Mio. € nach 9 Monaten 30% über dem Gesamtjahresergebnis von 2004 lag. Dem Ergebnis hinzuzurechen sind weiter 0,7 Mio. €, die durch den Verkauf eigener Aktien als Buchgewinn erlöst worden sind.
Aufgrund des hohen Verlustvortrages von über 44 Mio. € gehen wir daher aktuell von einer weiteren Ergebnissteigerung um 0,6 Mio. € nach Steuern aus, was in Summe nach 9 Monaten einem Periodenüberschuss von 1,9 Mio. € entspricht.
Britische Tochter ebenfalls erfolgreich
Mit einem Umsatz nach 9 Monaten von 0,95 Mio. € und einem Periodenüberschuss von 0,08 Mio. € zeigte sich neben der deutschen AG auch die britische Tochter wachstumsorientiert.
Interessant erscheint uns vor allem, dass sich dieser Ergebnisbeitrag nicht im Abschluss der AG wiederfindet, da bisher nach HGB bilanziert wird und die Tochter als Finanzbeteiligung mit einem Erinnerungswert von 1.000 € bilanziert worden ist. Nach unserem Bewertungsmodell hat die I-D Media London allerdings durchaus einen Marktwert von rund 1,5 Mio. €.
Umstellung der Bilanzierung bringt in 2006 Transparenz
Mit der für 2006 geplanten Umstellung der Bilanzierung von HGB auf IFRS dürften sich diese stillen Reserven allerdings auflösen. Zwar wird es nicht zu einer deutlichen Zuschreibung bei den Assets in der Bilanz kommen, Umsatz und Ergebnisbeitrag fließen dann allerdings mit in den Abschluss der deutschen AG hinein, was im Klartext einer Umsatzsteigerung von geschätzten 8% entsprechen dürfte.
46%-Beteiligung bei der Televised Revolution GmbH verspricht Einstieg in einen Zukunftsmarkt
Neben der britischen Tochter unterhält I-D Media seit Dezember 2005 noch eine 46%-Beteiligung an der Televised Revolution GmbH, einem Kölner StartUp-Unternehmen, das von ehemaligen Viva-Plus-Mitarbeitern gegründet wurde. Televised Revolution konzentriert sich auf die Entwicklung einer spezifischen Software, die es dem Anwender erlaubt, kostengünstig TV-Programme zu betreiben, die dann via „TV over IP“ ausgestrahlt werden können.
Erste Erfolgte zeichneten sich schon vor der Firmengründung ab, denn dank der Eigenentwicklung konnten bei Viva Plus die Betriebskosten spürbar gesenkt und der Sender so unter anderem zu erneuter Profitabilität geführt werden. Laut unseren Informationen kann zudem bereits im 2. Quartal 2006 mit dem Verkaufsstart des eigenen Produkts begonnen werden.
Zwar ist heute noch unklar, inwieweit sich Gewinne und Umsätze aus einer solchen Technologie erwirtschaften lassen, doch ist es offensichtlich, dass es kaum bessere Marktbedingungen für eine Neugründung geben könnte. Zum einen gibt es laut Aussage des Vorstandes der I-D Media, Franz Klose, nur einen europäischen Konkurrenten am Markt, sodass spätere Wettbewerber erst mit Verzögerung im Markt eintreten können.
Zum anderen nehmen die Bandbreiten im Datenverkehr ständig zu und haben so bereits der Technologie im Bereich der Sprachübertragung „Voice over IP“ zum Durchbruch verholfen.
Mit dieser Aussicht auf Erfolg scheint uns die Summe von rund 1 Mio. € für den Erwerb des 46%-Anteils als ein durchaus lukratives Investment, zumal I-D Media diese Technologie auch in Marketingkonzepte integrieren könnte.
2005: Das Jahr der Veränderungen bei I-D Media
Im Geschäftsjahr 2005 gab es allerdings nicht nur auf Seiten der Beteiligungen Neuigkeiten. Auch die Aktionärsstruktur veränderte sich deutlich. So verabschiedete sich der ehemalige Gründer und Vorstand der I-D Media AG, Bernhard Kolb, im August vom Unternehmen und wechselte zu neuen Aufgaben im Vorstand der T-Com AG, einem der größten Kunden der I-D Media AG.
Um eventuelle Interessenskonflikte zu vermeiden, veräußerte Herr Kolb seine Mehrheitsbeteiligung an der I-D Media zuvor über die Bank Vontobel zu einem Kurs von 2,29 € je Aktie, welche diese bei institutionellen Kunden platzierte.
Um den Überhang der Nachfrage bei den Investoren zu befriedigen, entschied sich der neue Vorstand der I-D Media, den überwiegenden Teil der im Bestand befindlichen eigenen Aktien (ca. 74 %) ebenfalls zu veräußern. Aufgrund der Bilanzierung nach HGB kam es bei der Veräußerung der Aktien zudem zu einem einmaligen Buchgewinn in Höhe von 0,7 Mio. €. Aktuell melden renommierte Fondsgesellschaften wie DWS, Universal Investment, Lupus Alpha und seit 2.1.2006 auch UBS Beteiligungen über 5%.
Hoher Cashbestand und günstiges KGV laden zum Einstieg
Dass diese Beteiligungen nicht ohne Grund gehalten werden, erscheint angesichts der aktuellen Bewertung plausibel. So erwarten wir für das vergangene Geschäftsjahr 2005 ein bereinigtes KGV von 13,1. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis sehen wir 2005 bei 1,6. Mit einer erwarteten Umsatzrendite, bereinigt um die Sondererlöse, in Höhe von 10%, einem EV/EBITDA von 5,3 und einem Bestand an liquiden und liquiditätsnahen Mitteln von geschätzten 12 Mio. € (rund 1,20 € je Aktie) wird auch dem skeptischen Anleger schnell ersichtlich, warum sich das Investment derzeit anbietet.
Einziger Wermutstropfen scheint uns jedoch die Kundenstruktur, die durch die Töchter der Deutschen Telekom und die Landesgesellschaften der Japan Tabacco dominiert wird.
Darüber hinaus verfügt I-D Media zwar über ein reiches Repertoire an weiteren Kundenbeziehungen, die in Summe allerdings nur im geringen Umfang Umsatzrelevanz haben. Dass hier erweiterter Handlungsbedarf besteht, um das Risiko auf der Abnehmerseite zu minimieren, bestätigte uns auch der Vorstand selbst im Gespräch. Allerdings habe man das Problem bereits erkannt und steuere 2006 auf eine breitere Kundenbasis zu.
Zudem gilt es nach Aussage Herrn Kloses auch zu berücksichtigen, dass der Kunde aufgrund der von I-D Media angebotenen Verknüpfung von Marketingkonzept und Softwarelösung ebenfalls in einem gewissen Abhängigkeitsverhältnis stehe, was einen Abbruch der Geschäftsbeziehung erschwere.
Ausblick auf 2006 erneut erfolgsversprechend
Dass sich die Erfolgsgeschichte der letzten beiden Jahre bei I-D Media auch im aktuellen Geschäftsjahr 2006 fortsetzt, scheint realistisch. Nicht nur, dass die Auftragsbücher für das 1. und 2. Quartal bereits ordentlich gefüllt sind, auch dürften in der zweiten Jahreshälfte erste Umsätze aus dem Know-how der Televised-Revolution-Beteiligung erzielt werden.
Die Bilanzierungsumstellung auf IFRS wird zudem die Umsätze der Londoner Tochter mit einbringen. Ein positives Marktumfeld und das innovative Konzept sprechen ebenfalls für einen anhaltenden Wachstumstrend, der auch anorganisch stattfinden kann.
Wir gehen jedoch davon aus, dass der Fokus auch weiterhin auf dem organischen Umsatzwachstum liegen wird, welches nach den Angaben des Unternehmens bereinigt um rund 15% zulegen soll.
Unter Berücksichtigung dieser Erwartungen und unter der Annahme einer konstanten EBITDA-Marge in Höhe von 12% ab 2006, sowie einer weiteren Wachstumsdynamik auch über das Jahr 2006 hinaus, haben wir in unserem DCF-Modell einen fairen Wert der Aktie für 2006 von 3,09 € ermittelt.
Bei unseren Annahmen sind wir dabei bewusst konservativ geblieben und haben dem Risiko der oligopolistischen Kundenstruktur mit einem erhöhten Diskontierungsfaktor von 11% ab 2006 Rechnung getragen.
Weitere Kurseuphorie durch eine mögliche Sonderausschüttung gegeben
Bewusst unberücksichtigt ließen wir dabei die Option, dass die neuen Großaktionäre eine Sonderausschüttung des reichlich vorhandenen Cashbestandes im Unternehmen verlangen könnten.
Würde sich eine solche Forderung durchsetzen, die zwar bei der Unternehmensführung derzeit auf Widerwillen stößt, dennoch aber nicht ausgeschlossen wird, kann dies durchaus zu einer weiteren Euphorie bei der Kursentwicklung führen. Eine Ausschüttung in der Größenordnung bis zu 0,75 € je Aktie erscheint uns dabei realistisch.
Kurspotenzial von 50% zeigt Attraktivität der Aktie. Aufgrund der zuletzt erfolgten Kurskonsolidierung, den günstigen Marktumfeldbedingungen und der hervorragenden Geschäftsentwicklung in den vergangenen zwei Jahren sehen wir bei der I-D Media somit noch deutliches Kurspotenzial von 50% und raten trotz der Risiken in der Kundenstruktur zum Kauf der Aktie.
Attraktive Einstiegskurse bieten sich dem interessierten Anleger dabei bis zu einem Niveau um 2,20 €.
Über die weitere Entwicklung halten wir Sie im Falkenbrief unter www.falkenbrief.de ständig auf dem aktuellen Stand.