Zwei Tage vor dem Beginn der Zeichnungsfrist gibt die Deutsche Post am Samstag die Preisspanne für ihre so genannte Aktie Gelb bekannt. Vorstandschef Klaus Zumwinkel kündigte an, die Logistik-Sparte rentabler machen zu wollen.
Experten rechnen damit, dass jeder der bis zu 319 Millionen Anteilsscheine zwischen 17 und 22 Euro kosten wird. Damit könnte der Börsengang bis zu sieben Mrd. Euro in die Kassen des Bundes spülen.
Am Freitag hatte der bisher staatliche Konzern bereits bekannt gegeben, dass vier von fünf Post-Beschäftigten im Rahmen des Börsenganges die "Aktie Gelb" zeichneten. Am Montag können auch Anleger außerhalb des Konzerns sich für die Post-Aktie anmelden. Die "Aktie Gelb" soll dann vom 20. November an den Börsen gehandelt werden.
Logistik-Sparte rentabler machen
Vorstandschef Klaus Zumwinkel will die Rentabilität der Logistik-Sparte seines Unternehmens wesentlich erhöhen. In der Logistik wäre eine Umsatzrendite von fünf bis zehn Prozent sehr gut, sagte er in einem Zeitungsinterview.
"Ziel ist es, dass in drei bis fünf Jahren der Brief und die anderen drei Bereiche Logistik, Express und Postbank je 50 Prozent zum Ergebnis beitragen", sagte Zumwinkel dem Nachrichtenmagazin "Focus". Im ersten Halbjahr 2000 hatte die Logistik-Sparte des Bonner Konzerns bei einem Umsatz von 3,8 Mrd. Euro ein Ergebnis von 38 Mio. Euro erzielt, entsprechend einer Rendite von einem Prozent. Der Anteil der Briefzustellung zum Konzernergebnis betrug 77 Prozent.
Insgesamt belief sich der Deutsche-Post-Umsatz in den ersten sechs Monaten auf 15,7 Mrd. Euro, das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit auf 1,4 Mrd. Euro. Der durch den Standardbrief erzielte Gewinn werde vermutlich in den nächsten zehn Jahren um ein bis zwei Prozent jährlich zulegen, sagte Zumwinkel weiter. Die Werbepost wachse sogar um sieben bis acht Prozent.