WDHLG-Magazin - Springer-Konzern sondiert ProSieben-Übernahme
[30 Jan 2005 - 11:25]
Frankfurt, 29. Jan (Reuters) - Der Medienkonzern Axel Springer sucht einem Pressebericht zufolge nach neuen Wegen für eine Übernahme des größten deutschen TV-Konzerns ProSiebenSat.1 .
Springer-Chef Mathias Döpfner und sein Finanzvorstand Steffen Naumann wollten am Wochenende bei einem Treffen mit ProSiebenSat.1-Haupteigner Haim Saban in Los Angeles Chancen für einen Kauf der Stimmrechtsmehrheit an der Senderfamilie ausloten, wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" am Wochenende vorab berichtete. Demnach wurden bereits früher auch mit anderen potenziellen Interessenten Sondierungsgespräche geführt. Dazu zählt das Magazin den US-Medienkonzern Viacom , dem der deutschen Musiksender Viva Media gehört, den Medienunternehmer Rupert Murdoch und den auch im Mediengeschäft tätigen US-Mischkonzern General Electric (GE).
Branchenkreisen zufolge gibt es derzeit aber keine konkreten Verhandlungen über einen Mehrheitsverkauf von ProSiebenSat.1. "Es ist nicht so, dass kurzfristig ein Eigentümerwechsel ansteht", erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters aus den Kreisen. Eine ProSiebenSat.1-Sprecherin bestritt, dass der US-Investor Saban einen Ausstieg aus der Senderfamilie plane. "Da ist nichts dran", sagte sie. Eine Springer-Sprecherin wollte den Bericht nicht kommentieren. Auch ein Saban-Sprecher in Deutschland lehnte eine Stellungnahme ab. "Der Spiegel" zitierte Sabans Chefunterhändler Adam Chesnoff mit den Worten: "Wir sind sehr glücklich mit unserem Investment in Deutschland, und an unserer Position hat sich nichts geändert."
Eine Investorengruppe um Saban hatte ProSiebenSat.1 im Sommer 2003 übernommen. Sie hält derzeit 50,6 Prozent des Grundkapitals und rund 88 Prozent der Stimmrechte an dem TV-Konzern. Springer hält rund zwölf Prozent am Grundkapital.
SPRINGERS PREISVORSTELLUNG LIEGT ANGEBLICH BEI 1,5 MRD EURO
"Eine Mehrheitsübernahme wäre für den Springer-Verlag eine interessante Perspektive", zitierte das Magazin aus unternehmensnahen Kreisen. Die Preisvorstellung des Konzerns liegt dem Bericht zufolge bei etwa 1,5 Milliarden Euro. Murdoch und GE hätten dagegen jeweils eine halbe Milliarde mehr in Aussicht gestellt.
Dem Bericht zufolge könnte Saban ProSiebenSat.1 "in der einen oder anderen Form" verbunden bleiben, auch wenn seine sechs Mitinvestoren ihre Anteile an der Senderfamilie verkaufen. Reuters erfuhr aus Branchenkreisen, generell sei davon auszugehen, dass Finanzinvestoren - wie sie zu der Saban-Gruppe gehörten - irgendwann einmal ihre Anteile wieder abgeben wollten. Zutreffend sei auch, dass Springer und Saban über gemeinsame Projekte im In- und Ausland redeten. Zudem sei es kein Geheimnis, dass Springer ein grundsätzliches Interesse an der ProSiebenSat.1-Gruppe habe. In den Kreisen wurde darauf hingewiesen, dass Springer seinerzeit zu einem Konsortium gehörte, dass für den TV-Konzern mitgeboten hatte.
mab/mer/akr
[30 Jan 2005 - 11:25]
Frankfurt, 29. Jan (Reuters) - Der Medienkonzern Axel Springer sucht einem Pressebericht zufolge nach neuen Wegen für eine Übernahme des größten deutschen TV-Konzerns ProSiebenSat.1 .
Springer-Chef Mathias Döpfner und sein Finanzvorstand Steffen Naumann wollten am Wochenende bei einem Treffen mit ProSiebenSat.1-Haupteigner Haim Saban in Los Angeles Chancen für einen Kauf der Stimmrechtsmehrheit an der Senderfamilie ausloten, wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" am Wochenende vorab berichtete. Demnach wurden bereits früher auch mit anderen potenziellen Interessenten Sondierungsgespräche geführt. Dazu zählt das Magazin den US-Medienkonzern Viacom , dem der deutschen Musiksender Viva Media gehört, den Medienunternehmer Rupert Murdoch und den auch im Mediengeschäft tätigen US-Mischkonzern General Electric (GE).
Branchenkreisen zufolge gibt es derzeit aber keine konkreten Verhandlungen über einen Mehrheitsverkauf von ProSiebenSat.1. "Es ist nicht so, dass kurzfristig ein Eigentümerwechsel ansteht", erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters aus den Kreisen. Eine ProSiebenSat.1-Sprecherin bestritt, dass der US-Investor Saban einen Ausstieg aus der Senderfamilie plane. "Da ist nichts dran", sagte sie. Eine Springer-Sprecherin wollte den Bericht nicht kommentieren. Auch ein Saban-Sprecher in Deutschland lehnte eine Stellungnahme ab. "Der Spiegel" zitierte Sabans Chefunterhändler Adam Chesnoff mit den Worten: "Wir sind sehr glücklich mit unserem Investment in Deutschland, und an unserer Position hat sich nichts geändert."
Eine Investorengruppe um Saban hatte ProSiebenSat.1 im Sommer 2003 übernommen. Sie hält derzeit 50,6 Prozent des Grundkapitals und rund 88 Prozent der Stimmrechte an dem TV-Konzern. Springer hält rund zwölf Prozent am Grundkapital.
SPRINGERS PREISVORSTELLUNG LIEGT ANGEBLICH BEI 1,5 MRD EURO
"Eine Mehrheitsübernahme wäre für den Springer-Verlag eine interessante Perspektive", zitierte das Magazin aus unternehmensnahen Kreisen. Die Preisvorstellung des Konzerns liegt dem Bericht zufolge bei etwa 1,5 Milliarden Euro. Murdoch und GE hätten dagegen jeweils eine halbe Milliarde mehr in Aussicht gestellt.
Dem Bericht zufolge könnte Saban ProSiebenSat.1 "in der einen oder anderen Form" verbunden bleiben, auch wenn seine sechs Mitinvestoren ihre Anteile an der Senderfamilie verkaufen. Reuters erfuhr aus Branchenkreisen, generell sei davon auszugehen, dass Finanzinvestoren - wie sie zu der Saban-Gruppe gehörten - irgendwann einmal ihre Anteile wieder abgeben wollten. Zutreffend sei auch, dass Springer und Saban über gemeinsame Projekte im In- und Ausland redeten. Zudem sei es kein Geheimnis, dass Springer ein grundsätzliches Interesse an der ProSiebenSat.1-Gruppe habe. In den Kreisen wurde darauf hingewiesen, dass Springer seinerzeit zu einem Konsortium gehörte, dass für den TV-Konzern mitgeboten hatte.
mab/mer/akr
Gruß Pichel