Langsam wird es auch mal Zeit Aktienanalysen Dritter Analysten hier reinzustellen. Es sind aber keine Empfehlungen von mir. Ich will auch Niemanden heiß machen. Diese Aktienanalysen dienen rein weg zur Information.
Lanxess
Gute Aussichten für das laufende Jahr
Der Chemiekonzern Lanxess hat nach einem unerwartet starken dritten Quartal seine Ergebnisprognose für das Gesamtjahr angehoben. Lanxess rechne nun für das Gesamtjahr vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (Ebitda) und Sondereinflüssen mit einem Ergebnis von 710 bis 730 Millionen Euro, teilte Konzernchef Axel Heitmann am Donnerstag in Leverkusen mit. Bislang sollten es nur über 700 Millionen sein. Der operative Umsatz, der um Währungseinflüsse und Spartenverkäufe bereinigt ist, soll wie bisher geplant über Vorjahr liegen. Einen Geschäftsausblick für 2009 will Heitmann erst im Frühjahr bei Veröffentlichung Jahresbilanz vorlegen.
Unter anderem dank Preisanhebungen und der Übernahme des brasilianischen Kautschukherstellers Petroflex steigerte Lanxess im dritten Quartal seinen Umsatz um 6,4 Prozent auf 1,81 Milliarden Euro. Heitmann räumte ein, dass das Umfeld für Chemiefirmen rauer geworden ist. „Lanxess spürt in einigen Bereichen die Herausforderungen einer zunehmend schwächeren Wirtschaftslage”, sagte der Konzernchef. So trübten sich Aussichten für wichtige Abnehmerbranchen wie die Baubranche und die Automobilindustrie ein. Lanxess will unter anderem mit einer Steigerung seiner Effizienz gegensteuern. Einzelheiten nannte das Unternehmen nicht.
Aktienanalyse
Die Aktie drängt sich nicht auf
Anfang 2005 hat der Bayer-Konzern seine Aktivitäten in der Spezialchemie abgespalten und Lanxess gegründet. Seit gut dreieinhalb Jahren ist die Aktie an der Börse notiert. Bis zum Sommer vergangenen Jahres war der Titel eine Erfolgsgeschichte auf dem deutschen Kurszettel.
Das ist nunmehr Geschichte. Mit einem Kurs von 15 Euro war die Aktie an der Börse gestartet und stieg bis auf ein Rekordhoch von 43,49 Euro, das sie Mitte Mai 2007 erreicht hatte. Seitdem hat sich der Kurs in der Spitze bis auf 11,04 Euro geviertelt, und auch das ist nicht so lange her: Das Rekordtief wurde am 28. Oktober dieses Jahres erreicht.
Umso erstaunlicher sind die jüngsten Einstufungen durch die Analysten: Erstaunlich viele von ihnen halten weiterhin zu Lanxess und empfehlen die Aktie zum Kauf.
Dies zeigt, dass Analysten erstens den Blick nach vorne schätzen und ungern zurück schauen. Und es zeigt zweitens, dass sie die Chancen einer Aktie vor allem am Referenzindex oder an der Branche messen. Privatanleger jedoch betrachten bevorzugt den absoluten Ertrag, den ein Engagement verspricht. Aus dieser Sicht drängt sich Lanxess nicht auf.
Siemens
Hohe Belastungen durch Umbau und Korruptionsskandal
Die Milliarden-Belastungen aus dem radikalen Konzern-Umbau und dem Korruptionsskandal haben Siemens im Schlussquartal des abgelaufenen Geschäftsjahres tief in die roten Zahlen gedrückt. Nach Steuern sei im vierten Quartal 2007/08 (30. September) ein Minus von 2,4 Milliarden Euro verbucht worden, nach einem Verlust von 74 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, teilte das Unternehmen am Donnerstag in München mit. Den Umsatz konnte Siemens dagegen um 7 Prozent auf 21,7 Milliarden Euro steigern, und der Auftragseingang legte um vier Prozent auf 22,2 Milliarden Euro zu.
Im Gesamtjahr schaffte Siemens dank des Verkaufs seiner Autozuliefersparte VDO an Continental trotzdem einen Gewinnzuwachs um fast die Hälfte auf 5,9 Milliarden Euro. Die Aktionäre werden davon aber wenig haben: Die Dividende soll bei 1,60 Euro je Aktie stagnieren. Der Umsatz sei um sieben Prozent auf 77,3 Milliarden Euro geklettert, teilte Siemens mit.
Aktien-Analyse
Es lohnt ein zweiter Blick auf die Zahlen
In einem allgemein orientierungslosen Aktienmarkt schlug die Siemens-Aktie eine klare Richtung ein: Der Titel lag bis zum frühen Nachmittag 1,8 Prozent im Plus und stieg bis auf knapp 41 Euro. Ist das schon der Startschuss zu einer Aufholjagd der Aktie? Der Kurs litt in den vergangenen zwölf Monaten auch besonders stark, weniger unter der Finanzkrise, sondern vielmehr unter hausgemachten Skandalen. Mehr als 60 Prozent hat die Siemens-Aktie in den vergangenen zwölf Monaten an Wert eingebüßt - der Dax hat in dieser Zeit nur 40 Prozent verloren.
Die Einschätzung der Händler deckt sich weitgehend mit der der Analysten. Diese beurteilen die jüngsten Zahlen über das vierte Geschäftsquartal (30. September) gar nicht so negativ, wie es auf den ersten Blick aussieht. Deshalb lohnt sich ein zweiter Blick auf die Ergebnisse.
Die Zahlen des Mischkonzerns seien schlechter als erwartet, schrieb Michael Bahlmann, Analyst von M.M. Warburg, zwar in einer Studie vom Donnerstag. Doch gleichzeitig geht Bahlmann davon aus, dass Siemens so viel Belastungen wie möglich im vierten Quartal verbucht hat, um die Lage für das Gesamtjahr 2009 "ein bisschen leichter" zu machen.
Erweist sich diese Analyse als richtig, würde dies bedeuten, dass die größten Schwierigkeiten bei Siemens ausgestanden sein könnten - wenn das nicht Anlass zu Hoffnung gibt...
Premiere
Tiefrote Zahlen
Der Bezahlsender Premiere hat im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres erneut einen deutlichen Verlust eingefahren. Wie das Unternehmen am Donnerstag in München mitteilte, fiel zwischen Juli und Ende September ein Fehlbetrag von 89 Millionen Euro an. Im Vorjahreszeitraum hatte der Sender ein ausgeglichenes Ergebnis geschafft. Der Umsatz ging von 247,5 auf 244,6 Millionen Euro zurück. Im Gesamtjahr rechnet Premiere nun mit Erlösen von etwas mehr als einer Milliarde Euro. Der operative Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll bei 40 bis 60 Millionen Euro liegen, was etwas besser wäre als zuletzt in Aussicht gestellt.
Premiere-Chef Mark Williams will den Sender mit einer Neuausrichtung wieder auf Rendite trimmen. "Unser Ziel ist es, wieder profitabel zu wachsen", sagte er. Auf einen Zeitrahmen wollte er sich nicht festlegen. "Wir haben ein paar kurzfristige Sparmaßnahmen wie etwa einen Einstellungsstopp ergriffen." Jobs sollten aus heutiger Sicht nicht gestrichen werden.
Aktien-Analyse
Nur noch 2,90 Euro !!
Es kommt wohl noch alles viel schlimmer bei Deutschlands einzigem Bezahlsender. Um 17 Prozent stürzte der Aktienkurs am Donnerstag in der Spitze auf ein Tagestief von 2,90 Euro ab - der Kurs liest sich wie ein Sonderangebot im Ausverkauf. Bis zum Nachmittag erholte sich der Kurs immerhin etwas und tendierte 5,6 Prozent im Minus bei 3,30 Euro.
Die Anleger hatten überwiegend damit gerechnet, dass Premiere einen Verlust im dritten Quartal erleiden würde. Doch mit einem Fehlbetrag von 89 Millionen Euro haben sie nun doch nicht gerechnet. Auch der Umsatzrückgang auf 244,6 Millionen Euro enttäuschte, hatte das Unternehmen doch selbst eine Stagnation prognostiziert.
Noch hielten sich die meisten Analysten mit weiteren Rückstufungen der Aktie zurück. Doch von 20 Aktienexperten, die laut Bloomberg regelmäßig die Entwicklung des TV-Senders verfolgen, haben fünf ohnehin schon die Aktie auf "Verkaufen" gestellt. Das sind ungewöhnlich viele.
Stada
Mit Zuversicht ins kommende Jahr
Aktien von Stada Arzneimittel haben sich sich am Donnerstag nach Zahlen deutlich verteuert. Der Generikahersteller hat in den ersten neun Monaten operativ weniger verdient als von Experten erwartet, sieht aber eine Nachfragebelebung im Heimatmarkt.
Händler und Analysten erklärten, das Unternehmen habe ein „gemischtes Bild” geliefert. Ein Börsianer sagte: „Die Zahlen könnten besser aussehen, scheinen aber auch wieder nicht so schlecht, wie es der zuletzt sehr schwache Aktienkurs eingepreist hat.” Stada-Aktien stiegen gegen 12.00 Uhr um 3,73 Prozent auf 22,79 Euro, während der MDax zeitgleich um 0,68 Prozent auf 5.309,08 Punkte zurückfiel.
Das Unternehmen hat nach einem schwachen operativen Ergebnis im dritten Quartal seine gedämpfte Wachstumserwartung für die zweite Jahreshälfte bekräftigt. Der operative Gewinn fiel unter anderem wegen hoher Sondereffekte im Quartal auf 40,3 Millionen Euro, nachdem Stada im entsprechenden Vorjahreszeitraum mit 59,3 Millionen Euro deutlich mehr verdient hatte. Zugleich bestätigte der Konzern am Donnerstag seine Jahresprognose und seine Zuversicht, im kommenden Jahr Umsatz und Ertrag signifikant zu steigern.
Aktien-Analyse
Börse honoriert den positiven Ausblick
Es gab auch gute Nachrichten an diesem Donnerstag. Sie kamen beispielsweise von dem Pharma-Unternehmen Stada aus Bad Vilbel bei Frankfurt. Der Hersteller von Generika - dies sind Kopien erfolgreicher anderer Medikamente - will Umsatz und Gewinn "signifikant" steigern. Da nahmen es die Anleger dem Unternehmen auch nicht übel, dass im dritten Quartal das operative Ergebnis trotz zweistelligen Umsatzzuwachses fiel.
Die Börse honorierte den zuversichtlichen Ausblick mit einem Kursanstieg von 5,6 Prozent auf mehr als 23 Euro. Denn gleichgültig wie sich die Konjunktur entwickelt, dürfte das Geschäft mit günstigen Medikamenten gut laufen. So lautet wenigstens das Kalkül der Käufer von Stada-Aktien.
Die Experten der Commerzbank und WestLB bestätigten Stada mit "Add". Das Unternehmen konnte im dritten Quartal eine verbesserte Generika-Marge ausweisen, schrieb DZ-Bank-Analyst Thomas Maul. Die Unsicherheiten um die Entwicklung im Deutschlandgeschäft blieben allerdings bestehen.
Auch sollten Anleger im Blick behalten, dass der israelische Pharma-Konzern Teva immer wieder als Käufer von Stada gehandelt wird. Die Gerüchte um diese Transaktion haben Aktienkurs auch in der Vergangenheit immer wieder bewegt.
ENBW
Hohe Strompreise - hoher Gewinn
Die Energie Baden-Württemberg (ENBW) hat dank der Preiserhöhungen für Strom und Gas in den ersten neun Monaten seinen Gewinn gesteigert. Der bereinigte Konzernüberschuss stieg von Januar bis September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 41,2 Prozent auf 817,7 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag in Karlsruhe mitteilte. Der Umsatz kletterte um 10,9 Prozent auf 11,6 Milliarden Euro.
Vorstandschef Hans-Peter Villis sagte: "Die Ertragskraft der ENBW ist zufriedenstellend." Der Konzern gehe davon aus, dass sich das Ergebnis auch bezogen auf das Gesamtjahr insgesamt positiv entwickeln werde. Die ENBW ist der drittgrößte Energieversorger in Deutschland. Der Umsatz um Bereich Strom kletterte von Januar bis September um 12,5 Prozent und im Bereich Gas um 5,6 Prozent.
Aktien-Analyse
Ein für Anleger uninteressanter Wert
Die hohen Gewinne, die ENBW für die ersten neun Monate ausweist, können Anleger kalt lassen. Die Aktie wird an der Börse kaum gehandelt. 45 Prozent der Anteile liegen beim französischen Stromkonzern Electricité de France (EDF), 45 Prozent bei einem Zweckverband der Oberschwäbischen Elektrizitätswerke und der überwiegende Rest bei anderen Verbünden. Lediglich 1,8 Prozent beträgt der Streubesitz. Da ist sogar der eigene Anteil von 2,3 Prozent, den ENBW hält, größer.
Selbst die Kauforder von Privatanlegern können in einem derart engen Markt Kurssprünge auslösen, die jeglicher Rationalität entbehren. Noch schlimmer kann es Anlegern ergehen, wenn sie verkaufen wollen.
Wer sich in dieser Aktie engagieren will, sollte auf jeden Fall seine Order immer mit einem Limit versehen.
Repower
Angst vor der Krise - gedrosselte Erwartungen
Der vom indischen Suzlon-Konzern dominierte Windkraftanlagen-Bauer Repower befürchtet vom kommenden Jahr an Auswirkungen der Finanzkrise auf das Geschäft. Das Hamburger Unternehmen drosselte seine Umsatzerwartungen für das kommende Geschäftsjahr (2009/10). Da sich der Windenergiemarkt 2009 voraussichtlich abschwäche, könnten Kunden ihre Projekte verschieben, teilte die TecDax-Gesellschaft am Donnerstag in Hamburg mit. Zu den Spekulationen über eine Komplettübernahme der Hamburger durch den Mehrheitsaktionär Suzlon wollte sich das Unternehmen nicht äußern. Die Aktie fiel am Vormittag in einem freundlichen Marktumfeld um 2,12 Prozent auf 105,91 Euro.
Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2008/09 (31. März) hat sich der Überschuss mit 14,4 Millionen Euro nahezu verdreifacht. Die Erlöse stiegen von 275 auf rund 530 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) verdreifachte sich mit rund 23 Millionen Euro ebenfalls. Im Gesamtjahr will Repower nach wie vor 1,1 Milliarden Euro umsetzen. Der Auftragsbestand weist den Angaben zufolge bis Ende September 2008 ein vertraglich abgesichertes Volumen von rund 1,5 Milliarden Euro aus.
Repower
Im Trudel von Spekulationen
Die Power war aus der Repower-Aktie am Donnerstag auf jeden Fall raus: Um 6,6 Prozent stürzte der Kurs bis zum Nachmittag, hielt aber immerhin die Marke von 101 Euro.
In den vergangenen Tagen mussten die Anleger ohnehin eine Achterbahnfahrt bei dem Titel hinnehmen, der viele nicht unbedingt folgen konnten. Das ist auch nicht verwunderlich. Suzlon, der neue Großaktionär aus Indien, hält 89 Prozent der Aktien an Repower.
Ende Oktober haben die Banken noch den angestrebten Beherrschungsvertrag bei dem Hersteller von Windkraftanlagen verhindert, was den Aktienkurs noch einmal bewegt hat. Auch musste Suzlon eine Kapitalerhöhung zur Finanzierung der Übernahme absagen und leidet offenbar selbst unter finanziellen Schwierigkeiten.
Die Aktie ist nur noch für jene Anleger einen Blick wert, die darauf spekulieren wollen, dass Suzlon die Repower-Aktie von der Börse nimmt und sich dies eine hohe Abfindung kosten lässt. Solche Spekulationen eignen sich jedoch nicht für Anleger, die langfristig agieren wollen.