Die faire Bewertung liegt nach meiner Meinung klar über dem Doppelten. Bei 3 Euro, also 200 Mio Börsenkapitalisierung sehe ich lediglich das Kursziel, nicht aber die faire Bewertung. Die faire Bewertung würde ich momentan eher bei einer Börsenkapitalisierung von 300 - 350 Mio ansetzen und das ist noch eine sehr vorsichtige Herangehensweise.
Wenn Lotito im Jahr 2016 meinte, er würde seine Lazio Aktien nur für 300 Mio verkaufen (entspräche einer Börsenkapitalisierung von 450 Mio), dann kann das durchaus zu optimistisch gewesen sein. Konkret hatten die arabischen und russischen Investoren ja auch abgelehnt. Die Wahrheit liegt wohl eher in der Mitte. Aber eine gesamte Börsenkapitalisierung von 200 Mio wäre es niemals gewesen.
Aber
Man sollte auch bedenken, daß seit 2016 der Kaderwert laut CIES um weitere 200 Mio gestiegen ist, was man in 2016 kaum hätte absehen können.
Bei feindlichen oder freundlichen Übernahmen wird eher der drei- bis vierfache Umsatz abgesetzt, bzw. ein recht hohes KGV.
Die Lazio Aktie wird momentan mit einem KGV von 2 und einem Kurs-Umsatzverhältnis von unter 0,5 gehandelt, das ist grotesk unterbewertet, das Doppelte würde niemals ausreichen!
In der nächsten Saison könnte der Umsatz weiter anziehen, wg. TV Vertrag, bzw. der Gewinn regelrecht explodieren, wegen Milinkovic. So etwas kann man natürlich bei einer Ermittlung der fairen Bewertung nicht berücksichtigen, wohl aber die stillen Reserven. Dort würde man eher das optimistische Szenario wählen, also nicht in Frage stellen, daß Milinkovic 70 Mio wert wäre, sondern vermuten, daß es eher 100 Mio sein könnten. Eben weil es bei Verkäufen sehr stark um das Zukunftspotential geht und nicht den IST Zustand. Wäre ja komplett behämmert, wenn man den Kaderwert als gegeben ansieht und billigst Lazio kaufen könnte, weil dieser Kaderwert 5 Monate später nur aufgrund eines einzigen Spielers sofort Geschicht wäre. Und das war nur ein Beispiel....