Technischer Morgenkommentar vom 17.02.2006
§17.02.2006 08:31:00
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Allgemeine Beurteilung
In den letzten Handelstagen sahen wir immer wieder das gleiche Bild: die Schlusskurs an Europas Börsen lagen im oberen Drittel der Tagesspanne, was einen latenten Nachfrageüberhang signalisiert.
Doch die charttechnisch interessantesten Aktien-Indizes sind derzeit beide NASDAQ´s sowie der Dow Jones, aber auch der japanische Nikkei 225.
(NASDAQ 100 / NASDAQ Comp.)
Im gestrigen Morgenkommentar skizzierten wir die Ausbildung so genannter Doppelboden-Formationen innerhalb der laufenden (bis gestern zumindest charttechnisch gültigen) Abwärtstrends in beiden US-Wachstumsmärkten.
Wir definierten als Nackenlinie den Bereich um 1681 im NASDAQ 100, sowie die 2284 im NASDAQ Comp., welche es zu überwinden galt um von einer Vollendung der jeweiligen komplexen Kursformation auszugehen. Als analytische Kurs-Ziele definierten wir gestern die Bereiche um 1716 im NASDAQ 100, bzw. um 2313 im NASDAQ Comp..
Mit der gestrigen Kursentwicklung übersprangen beide Indizes ihre definierten Trigger-Marken und vollendeten somit ihre Umkehrformationen. Die entsprechenden Kaufsignale wurden in dieser Konsequenz generiert, die Kurs-Ziele sind gültig.
Wir weisen darauf hin, dass komplexe Kursformationen statistisch kaum aussagekräftig ausgewertet werden können. Hier unterstellt man Erfahrungswerte, somit ist das Arbeiten mit einem engmaschigen Stop-Kurs-System zwingend.
(Dow Jones)
Nachdem es dem Dow Jones bereits am Mittwoch gelungen ist, sein bis dahin gültiges Jahreshoch knapp zu übersteigen, bestätigte sich diese Entwicklung am gestrigen Donnerstag. Mit 11120 Indexpunkten markierte der Index ein neues Hoch im Jahresverlauf. Charttechnisch lassen sich auf aktuellem Niveau und höher keine sinnvollen Widerstände herleiten. Aus Sicht der Markttechnik liegt im Dow Jones auf Tagesbasis ein so genanntes long set-up vor.
(Nikkei 225)
Im Gegensatz zum freundlichen Aktien-Index-Umfeld, wie wir dieses zur Zeit in den USA und erst recht in Europa sehen, zeigt sich der japanische Nikkei 225 heute von seiner schwachen Seite. Wir umrissen im gestrigen Morgenkommentar eine junge, bisher unbestätigte Konsolidierungszone mit den Begrenzungen um 15691 (untere Begrenzung) und 16312 (obere Begrenzung). Innerhalb dieser charttechnisch definierten Grenzen schätzen wir den Nikkei 225 als neutralen Trading-Markt ein, interessant wird es im Falle eines Begrenzungsbruches.
Achten Sie bitte auf den heutigen Kursverlauf. Im bisherigen Tagestief schob sich der Index bereits bis auf 15702 Indexpunkte, verbleibt zur Stunde jedoch noch immer oberhalb der unteren Bereichsbegrenzung. Sollte der Nikkei 225 die 15691 unterschreiten und den Bruch per Schlusskurs bestätigen, eröffnet sich aus analytischer Sicht ein weiterführendes Abwärtspotential in Richtung 15312 Indexpunkte.
(übrige Aktien-Indizes)
Im Allgemeinen ist die Ausgangslage an den Aktienmärkten grundsätzlich positiv zu beurteilen. In den meisten der von uns beurteilten Indizes werden uns intakte long set-up´s ausgewiesen, dies gilt für die Zeitfenster "Tageschart" wie auch "Wochenchart". Hervorheben möchten wir die steigenden Bewegungsdynamiken an Europas Märkten, die zur Zeit die technisch stabilsten Indizes stellen.
Konsequenterweise sind somit eventuell bestehende strategische Long-Positionen technisch gerechtfertigt.
Randmärkte
Bund-Future
Widerstände: 120.63 (u), 120.89 (O), 121.24 (O), 121.79 (u); Unterstützungen: 119.77 (u), 119.29 (O), 118.97 (u);
Aktuell angepasste Korrekturpotentiale, bezogen auf die Wegstrecke des aktuell gültigen Abwärtsimpulses:
120.71 / 120.86 Minimumkorrektur 121.20 Normalkorrektur 121.54 / 121.68 Maximumkorrektur
Im Bund-Future gilt auch weiterhin eine unveränderte Ausgangslage im Vergleich zu den Vortagen. Der bereits mehrfach diskutierte Konsolidierungsbereich mit den Begrenzungen um 119.77 auf der Unterseite und 120.63 auf der Oberseite, setzt sich fort. Der FGBL zeigt sich zwar intraday mitunter recht volatil, am Ende pendelt sich der Kursverlauf jedoch immer wieder nahe seines Tages-Eröffnungskurses ein und verbleibt mittig der Konsolidierungszone.
Somit beharren wir auf unserer Aussage der letzten Wochen: der Bund-Future ist aktuell ein neutraler Markt, wir stellen jede strategische Neupositionierung zurück. Markttechnisch gesehen, wird die derzeit neutrale Marktphase bestätigt.
Öl-Preis
Heute Morgen sehen wir im Kursverlauf des Sweet-Oil eine erste erwartete Reaktion auf die über Tage fallenden Preise. Nachdem alle Kurs-Ziele erreicht wurden, ist diese Entwicklung aus unserer Sicht eine interessante Ausgangslage, um Neueinstiege zu diskutieren. Kurzfristig sollte sich zeigen, ob sich erneut eine Stabilisierung, jetzt am vorläufigen Ende des jüngsten Abwärtstrends einstellt und ob diese möglicherweise zur Ausbildung eines Doppelbodens führt. Wir warten die nächsten Tage ab und werden noch nicht wieder aktiv. Sollten strategische Short-Positionen bestehen, gilt es diese jetzt sehr engmaschig abzusichern, da die Schwungkraft des Bewegungsimpulses nachzulassen beginnt.
Eine ähnliche Entwicklung erwarten wir im Brent-Crude-Oil. Somit gilt auch hier der Einsatz eines engmaschigen Stop-Kurs-Managements.
DAX Widerstände: aktuell keine; Unterstützungen: 5760 (u), 5614 / 5598 (u), 5553 (u), 5469 / 5462 (O);
Aktuell angepasste Korrekturpotentiale, bezogen auf die Wegstrecke des übergeordneten Aufwärtstrends:
5452 / 5401 Minimumkorrektur 5279 Normalkorrektur 5157 / 5108 Maximumkorrektur
Aktuell angepasste Korrekturpotentiale, bezogen auf die Wegstrecke des jüngsten Aufwärtsimpulses:
5629 / 5604 Minimumkorrektur 5544 Normalkorrektur 5484 / 5460 Maximumkorrektur
Der DAX markierte gleich zum gestrigen Handelsbeginn ein neues Hoch im Trendverlauf und rutschte im Anschluss daran zunächst recht deutlich ab, bevor er sich am Nachmittag wieder erholen konnte. Im FDAX bedeutete diese Entwicklung, dass mit Eröffnung oberhalb des Tageshochs vom Mittwoch das Handelssystem 2 unserer Systemhandelstabelle aktiviert und mit dem Fall des Futures unter das Mittwochshoch eine Short-Position in den Markt getriggert wurde.
Hier überraschte uns ein Aspekt: mit Auslösen des Triggers, markierte der FDAX eine slippage von sechs (!) vollen Punkten. Um dies zu erreichen, müssen bei dem zu diesem Zeitpunkt im Markt gehandelten Volumen in der Summe um die 3.000 Kontrakte "market" verkauft worden sein.
Etwa eine Stunde später erreichte der FDAX sein Tagesziel, stabilisierte sich und erholte sich am Nachmittag und Abend, um in unmittelbarer Nähe des Tageshochs um 22:00 Uhr zu schließen.
Aus technischer Sicht ist die jüngst ausgebildete Schiebezone auf Tagesbasis, sowohl im DAX, als auch im FDAX, aus Sicht der bisherigen Definition hinfällig. Der übergeordnete Aufwärtstrend gewinnt wieder an Fahrt und wird sowohl chart- wie markttechnisch bestätigt – sowohl auf Tages-, als auch auf Wochenbasis.
In der Konsequenz bleiben wir für den DAX optimistisch. Aus technischer Sicht liegt uns aktuell kein Indiz für einen unmittelbar bevorstehenden Impulswechsel vor.
ACHTUNG: aus organisatorischen Gründen (Server-Arbeiten), werden wir heute mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Trading-Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Service des Handels des Morgenkommentars durchführen. Wir bitten dies zu entschuldigen. Ab Montag wird dieser Service wieder wie gewohnt durchgeführt.
Zur Orientierung stellen wir die bisherige Performance seit dem aktiven Handel des Service-Produktes bereit. Die Ergebnisse beziehen sich auf einen Kontrakt nach allen Kosten.
EUROSTOXX 50
Widerstände: 3728 / 3745 (u); Unterstützungen: 3652 / 3637 (u), 3612 (u), 3515 (u), 3477 (u);
Aktuell angepasste Korrekturpotentiale, bezogen auf die Wegstrecke des übergeordneten Aufwärtstrends:
3574 / 3547 Minimumkorrektur 3484 Normalkorrektur 3420 / 3394 Maximumkorrektur
Aktuell angepasste Korrekturpotentiale, bezogen auf die Wegstrecke des jüngsten Aufwärtsimpulses:
3676 / 3664 Minimumkorrektur 3635 Normalkorrektur 3607 / 3595 Maximumkorrektur
Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag !!
Uwe Wagner
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Uwe Wagner ist seit 2004 in einer auf Handelssystemen basierten Vermögensverwaltung tätig. Er ist Mitglied im Verband Technischer Analysten Deutschlands, Gründungsmitglied und Vorstand der Deutsche Gesellschaft für Technische Analyse und hält Vorträge über Technische Analyse und Optionspreistheorien.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
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-uw-
Gruss Ice
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Börsengewinne sind Schmerzengeld. Erst kommen die Schmerzen, dann das Geld...(A.K.)