Positiv:
- weiterhin starkes Umsatzwachstum (+27,9% im Vergleich zum Vorjahr), absoluter Umsatz 667 Mio. € nach 522 Mio. € in Q1/22, auch im Vergleich zu Q4/22 (611 Mio. €) noch deutliche Steigerung.
-Laut Mitteilung "anhaltend hohe Kundennachfrage"
-Ergebnis je Aktie: 0,92 € (Q1/22: 0,42 €) ist extrem stark und weit über Erwartung. Darin enthalten ist allerdings ein Einmaleffekt durch den Gewinn von 15,7 Mio. € aus dem Verkauf von Anlagevermögen (Logistikgrundstück in Karlsfeld bei München). Bei 68,02 Mio. ausstehenden Aktien beläuft sich der Einmaleffekt also auf ca. 0,23 €. Das bereinigte Ergebnis liegt also bei ca. 0,69 €, was immer noch einer gewaltigen Steigerung im Vergleich zum Vorjahresquartal und auch Q4/22 entspricht.
-Umsatzsteigerung in der Region Amerikas mit 57,0 % sehr hoch bei einer sehr guten EBIT-Marge von 12,8 %.
Negativ:
-Lieferkettenprobleme weiterhin vorhanden, deshalb weiter erhöhte Vorratshaltung "zur Sicherung des Wachstums" --> negative Auswirkung auf Cash-Flow
-Absatz in China (als einzige relevante Region) weiter schwach
-Free Cash-Flow weiterhin negativ (aber deutlich verbessert gegenüber Q1/22)
Fazit:
Die Kundennachfrage und das Ergebnis sind richtig, richtig stark. Endlich schlägt sich(u.a. durch die im Geschäftsbericht angesprochene Auswirkung der Preiserhöhungen) die Umsatzsteigerung auch auf das Ergebnis durch. Das ist genau die Ergebnisskalierung mit dem Umsatz (s.
#469,
#484,
#504), auf die ich hier immer gewartet habe. Das von mir in
#505 erwartete Ergebnis je Aktie von 0,55 € wurde mit 0,69 € (bereinigt, selbst berechnet) deutlich übertroffen.
Sehr gut ist auch die Entwicklung in der Region Amerikas, wo nicht nur das Umsatzwachstum sehr erfreulich ausgefallen ist, sondern auch das Ergebnis eindeutig zeigt, dass hier viel Potenzial für profitables Wachstum vorhanden ist. Wie früher schon gesagt, reden wir hier mittlerweile von einem Wachstumswert.
Der mittlerweile notorisch schwache Cash-Flow kommt durch die weiterhin hohen Vorräte infolge der Lieferkettenprobleme zustande. Das wird besser, aber leider nur langsam.
Der heutige Kursrückgang ist aus meiner Sicht nach diesen hervorragenden Zahlen völlig absurd. Ich denke, hier ist (wie auch nach dem Geschäftsbericht) viel "sell on good news" mit dabei, die traditionell sehr konservative Prognose tut da ihr Übriges. Daher halte ich die Aktie langfristig weiterhin für ein Strong Buy und bleibe bei meiner Einschätzung aus
#484:
"Die Herausforderungen bleiben natürlich da, aber die "Jungs" um Dr. Tragl, Bietenbeck, Burkhard und Greschner und natürlich Neunteufel und R. Wacker haben das im Griff."
Deshalb bleibe ich hier weiter langfristig an Bord - all it takes.
Nur meine Meinung, keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten.