etwas zu übertrieben halte.
take care
pro
(artikel aus der Wirtschaftswoche)
Börsen-Ausblick: Märkte müssen das Plus verdauen
Händler erwarten in der kommenden Woche eine Konsolidierung an den Börsen. Die Kapitalmärkte haben in den vergangenen beiden Wochen eine beachtliche Erholung gezeigt nach den dramatischen Einbrüchen direkt nach den Terroranschlägen in den USA.
Unter kurzfristigen Gesichtspunkten gibt es nach Ansicht von Händlern nun wieder ein deutliches Rückschlagpotenzial bei schlechten Nachrichten wie etwa einem neuen Terroranschlag.
Das hinter der Erholung stehende sehr positive politisch-militärische Szenario von einem baldigen und weitgehend folgenlosen Ende des Konflikts könnte sich in den kommenden Wochen als zu optimistisch erweisen, meinen viele Händler.
Zum einen besteht nach den militärischen Angriffen auf Afghanistan die Gefahr, dass sich der Konflikt nicht nur länger hinzieht sondern sich möglicherweise auch auf andere Länder ausweitet.
Zum anderen treffen die Konflikte die Wirtschaft zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Vor allem der industrielle Bereich weist eine rückläufige Entwicklung sowie eine labile Stimmungslage auf, die durch die Konflikte nun zusätzlich belastet wird.
Zurzeit ist das Datenmaterial nicht aussagekräftig
Niemand weiß, wie stark in dieser historisch unvergleichbaren Situation Konsumenten und Investoren verunsichert werden. Zuverlässige Daten werden erst in den kommenden Wochen und Monaten eintreffen. Bis dahin bleiben die Voraussetzungen für größere konjunkturelle Unsicherheiten bestehen.
Der Faktor Unsicherheit könnte also schon bald wieder stärker wirksam werden und dazu führen, dass an den Aktienmärkten eine Risikoprämie in Form eines erneuten Kursrückschlags gezahlt werden muss. Allerdings sind nach den Zinssenkungen in den USA und Europa und der von den Unternehmen eingeleiteten Maßnahmen zur Kostensenkung viele Teilnehmer zuversichtlich, dass die Tiefstände an den Aktienbörsen bereits hinter uns liegen.
Unterstützt durch eine allmähliche Besserung der Konjunktur erwarten sie, vorbehaltlich ausbleibender militärischer Eskalationen, auf mittlere und längere Sicht weitere Kurssteigerungen.
Unternehmen berichten über das dritte Quartal
Doch zunächst beginnt allmählich die Berichtssaison für das dritte Quartal. Neben den Unternehmenszahlen - in der kommenden Woche machen Kamps am Mittwoch und SAP am Donnerstag den Anfang - interessiert dabei vor allem der Ausblick, den die Unternehmen für das vierte Quartal geben werden.
Beachtung am deutschen Aktienmarkt dürften auch die Zahlen von Philips (Dienstag) und Nokia (Freitag) finden.
Analysten gehen davon aus, dass die Unternehmen die Gelegenheit nutzen könnten, um ihre schlechte Nachrichten noch in diesem Jahr zu veröffentlichten.
Das würde erst belastend wirken, aber die Möglichkeit eröffnen, dass danach die Erholung schneller verlaufe. Wichtige Indikatoren sind auch die Daten zur US-Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung im September am Dienstag und die US-Baubeginne und -genehmigungen im September am Mittwoch.
Am Donnerstag werden der US-Philadelphia-Fed-Index für Oktober und am Freitag die US-Realeinkommen und US-Verbraucherpreise für den September veröffentlicht.
--------------------------------------------------