Dienstag 1. Oktober 2002, 08:41 Uhr
Evotec OAI: Neue Segmente gut für Unternehmen und Investoren
Hamburg (vwd) - Die geplante Neueinteilung der deutschen
Börsensegmente bietet Anlegern wie Unternehmen durchaus nach
Ansicht des Finanzvorstandes der Evotec OAI AG (Xetra:
566480.DE - Nachrichten - Forum) , Hamburg, Vorteile. "Anleger
erhalten die Chance, gezielter und auf Basis eines einheitlichen
Regelwerkes investieren zu können", sagte Dirk. H. Ehlers am
Dienstag im Gespräch mit vwd. Zudem erhielten die Unternehmen
eine Auswahlmöglichkeit. Das neue Prime Segment stehe den
Unternehmen offen, die eine internationale Ausrichtung anstreben und
hohe Publizitätspflichten gutheißen. Den anderen, die sich bewusst
nur national engagieren wollten, auch um Kosten und Aufwand zu
sparen, stehe das Domestic Segment zur Verfügung. Weiterer Vorteil
sei, dass die Börse künftig bei Nichterfüllung der Regeln Sanktionen
besser durchsetzen könnte. Für die Evotec OAI-Aktionäre ändere sich aber nichts, sagte Ehlers.
Es werde auch nach den Neuerungen der Deutschen Börse AG, Frankfurt, eine adäquate Handelsplattform und bestimmte Indizes geben. Evotec OAI erfülle wie prinzipiell alle Unternehmen des Neuen Marktes die Anforderungen für eine Aufnahme ins Prime Segment. Außerdem geht der Finanzvorstand davon aus, dass die Aktie weiterhin in verschiedenen Indizes bleibt, wie beispielsweise im Nemax 50, den die Börse eventuell erhalten wolle. Die Entscheidung über die Zusammensetzung der Indizes und die Namen treffe die Börse unter besonderer Berücksichtigung der Investorenwünsche. Ehlers Erfahrung zufolge sind die Indizes als Qualitätsmaßstab im Moment aber nicht das Hauptkriterium. Erfolgsentscheidend sei, institutionelle Investoren zu finden, die an einem langfristigen Engagement bei einem Unternehmen interessiert seien und nicht nur scheinbar wahllos alle indizierten Werte mit ins Portfolio nehmen würden.
Obwohl sich im gegenwärtigen Börsenumfeld nur wenig Neuinvestoren für ein langfristiges Engagement aussprechen, behält Evotec OAI die Intensität ihrer IR-Arbeit mit internationalen Roadshows und Teilnahmen an Investoren-Konferenzen bei. Im Mittelpunkt stehen aber Bemühungen um die bestehenden Investoren. "Es ist wichtig, auch in schwierigen Zeiten den Kontakt zu halten", sagte der Finanzvorstand. Den sinkenden Aktienkurs erklärte er mit dem sehr schwierigen Kapitalmarktumfeld, den schlechten Nachrichten aus dem internationalen Pharma- und Biotechnologiebereich sowie technischen Faktoren, wie beispielsweise Marktkapitalisierungshürden, denen sich das Hamburger Unternehmen in Form einer "Gemeinschaftshaftung" nicht entziehen könne. Aus dem Unternehmen selbst gebe es nicht derart schlechte Nachrichten, die den Rückgang erklären könnten, sagte er. Mit dem gerade abgeschlossenen dritten Quartal zeigte sich Ehlers relativ zufrieden. In dem momentanen Börsenumfeld sei die Visibilität für neue Auftragseingänge geringer. "Trotzdem sehen wir aus heutiger Sicht keine Notwendigkeit, unsere Prognose von mehr als 20 Prozent Umsatzwachstum zu ändern", betonte er. +++ Kirsten Bienk
vwd/1.10.2002/kib/nas
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