Weiter düstere Wolken über US-Konjunkturhimmel

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HeinBlöd:

Weiter düstere Wolken über US-Konjunkturhimmel

 
26.03.01 13:55
AUSBLICK: Weiter düstere Wolken über US-Konjunkturhimmel

WASHINGTON (dpa-AFX) - Die Wolken über dem US-Konjunkturhimmel sollten sich nach Ansicht von Volkswirten in dieser Woche weiter eintrüben. Die Verbraucherausgaben und das sehr wichtige Verbrauchervertrauen sollten erneut gefallen sein. Für die gebeutelten Anleger dürfte damit Anlass bestehen, Aktien zu verkaufen. Bereits in der Vorwoche hatte die US-Notenbank (Fed) mit ihrer Entscheidung, die Leitzinsen um weniger als 75 Basispunkte zu senken, die Aktien auf Talfahrt geschickt.
Einige Volkwirte rechnen aber inzwischen sogar damit, dass die Fed bei einer andauernden Konjunkturverschlechterung ihre Leitzinsen neuerlich um 50 Basispunkte senken könnte. Dies könne sogar noch vor der nächsten Sitzung des Offenmarktausschusses am 15. Mai passieren. "Die Risiken bestehen größtenteils in der Richtung, dass eine wirtschaftliche Schwäche in der absehbaren Zukunft eintreten kann", hatte die Fed in der vergangenen Woche erklärt. Der Markt werde deshalb genau auf Aussagen von Fed-Chef Alan Greenspan am Dienstag vor US-Ökonomen achten. MONTAG

Volkswirte rechnen für Montag um 17.00 Uhr mit einem Fall der Februar-Verkäufe bestehender Häuser um 2,2% auf saisonal bereinigte 5,02 Millionen Einheiten. Die Januar-Zahlen wurden drastisch von einem Rückgang um 6,6% auf das Plus von 3,8% auf 5,13 Millionen Einheiten nach oben revidiert. Die für die Immobilien-Zahlen verantwortliche Behörde machte einen Software-Fehler für die große Abweichung verantwortlich.

Die ebenfalls am Montag um 17.00 Uhr erwarteten Februar-Verkäufe neuer Häuser sollten relativ stabil bei 920.000 Einheiten bleiben. Im Januar fielen die Einheiten unerwartet deutlich um 10,9% auf 921.000 Einheiten.

Die Februar-Auftragseingänge bei den langlebigen Gütern sollten am Dienstag um 15.30 Uhr um 0,1% zurückgegangen sein. Im Januar war die Zahl noch um unerwartet heftige 6,0% rückläufig und damit auf ihrem niedrigsten Stand seit Juni 1999. Dieser Rückgang ging fast komplett auf das Konto geringer Luft- und Kraftfahrzeugsaufträge. DIENSTAG

Das Verbrauchervertrauen für März sollte nach Ansicht von Ökonomen leicht auf 105,7 Punkte gefallen sein nach einem unerwartet deutlichen Rückgang auf 106,8 Zähler im Februar. Das war der tiefste Wert seit Juni 1996, als diese Zahl bei 100,1 Punkten gelegen hatte. Im Januar hatte der Index für das Verbrauchervertrauen noch 115,7 Punkte betragen. Die März-Zahlen kommen um 17.00 Uhr am Dienstag heraus. Das Minus im Februar war der fünfte Rückgang in Folge und deutet auf andauernde Sorgen der Verbraucher über die derzeitige Situation auf dem Arbeitsmarkt.

Das Verbrauchervertrauen sei der wichtigste Indikator in dieser Woche, sagte ein Analyst. Wenn die Index-Werte für das Verbrauchervertrauen abstürzten, wäre das ein echtes Problem für die Volkswirtschaft. Dagegen könne eine Stabilisierung ein Anzeichen dafür sein, dass eine Rezession ausbleibe. Gary Thayer, Volkswirt bei AG Edwards & Sons, sagte, dass ein schwaches Verbrauchervertrauen die Kaufabsichten der Haushalte mindere. "Die Verbraucher hören immer mehr über ein Abschwächen der Konjunktur und dadurch entwickeln sie eine Abwartehaltung." Zusätzlich lasten Entlassungen bei den US-Unternehmen auf dem Verbrauchervertrauen. So entlässt Solectron, einer der weltweit größten Elektronik-Hersteller, 10% seiner Arbeitskräfte und damit 8.200 Angestellte. DONNERSTAG

Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sollten am Donnerstag um 15.30 Uhr um 1.500 auf 377.500 gefallen sein. In der Vorwoche fiel die Zahl um 1.000 auf 379.000.

Am Donnerstag um 15.30 Uhr werden auch die revidierten Zahlen für das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im vierten Quartal bekannt gegeben. Ökonomen erwarten einen Zuwachs von 1,1 Prozent, der gegenüber der Erstschätzung unverändert wäre. Die Erstschätzung lag auf dem niedrigsten Stand seit dem zweiten Quartal 1995, als die Wirtschaft mit einer Rate von 0,8 Prozent wuchs. FREITAG

Die für Freitag um 15.30 Uhr erwarteten Verbraucherausgaben für Februar sollten um 0,3 Prozent zugelegt haben. Die Persönlichen Einkommen dürften um 0,4 Prozent nach oben gegangen sein. Im Januar hatten die Verbraucherausgaben ein Plus von 0,7% aufgewiesen, während die Persönlichen Einkommen um 0,6% angestiegen waren.

Der März-Indikator für das Verbraucher-Vertrauen der University of Michigan sollte am Freitag um 17.00 Uhr auf 91,3 Zähler nach unten revidiert werden. Die Erstschätzung hatte bei 91,8 Zählern gelegen. Im Februar hatte der Index bei 90,6 Punkten gestanden./wö/rw/av
HUSSI:

wieder 1 grund mehr sein pulver trocken zu halten! o.T.

 
26.03.01 14:00
mob1:

Dazu noch das ...

 
26.03.01 14:22
Berliner Zeitung, heute
erster Satz und letzter Abschnitt sagen alles.


Kursverfall bedroht Japans Bankenbranche
Angela Köhler

Wenn die Not leidenden Institute ihr Auslandsvermögen zurückholen, wackelt das Weltfinanzsystem TOKIO, 25. März. Japans angeschlagene Banken geraten weiter unter Druck: Die Bodenpreise sind 2000 das zehnte Jahr in Folge gefallen - im Landesdurchschnitt um 4,9 Prozent. Damit sinkt der Wert von Kreditsicherheiten weiter, das Volumen Not leidender Darlehen weitet sich aus. Am Freitag gab die Regierung bekannt, noch einmal zwei Regionalbanken durch öffentliches Geld vor dem Bankrott zu retten. Rote Bilanzzahlen und ein tendenziell schwächerer Yen könnten Japans Geldinstitute verleiten, auch Teile ihrer beträchtlichen Auslandsvermögen zu repatriieren. Das wäre eine Katastrophe für das Weltfinanzsystem. Denn Japan ist der weltgrößte Kreditgeber.
Noch kann Nippons Regierung genügend Geldsäcke füllen, um die Dämme nicht brechen zu lassen. Mit umgerechnet fast 1,3 Milliarden Mark wurden am Freitag die Kinki Osaka Bank und die Gifu Bank - zwei regionale Geldinstitute mit hohem Immobilienrisiko - vor dem Zusammenbruch gerettet.
Kreditsicherheiten entwertet

Aber immer mehr Finanzhäuser fürchten, dass die "Asset Deflation" - die Abwertung von Kreditsicherheiten wie Immobilien oder Aktien - seit dem Platzen der Spekulationsblase nicht mehr umzukehren, kurzfristig wahrscheinlich nicht einmal aufzuhalten ist. Japans größte auf die Taxierung von großen Grundstückswerten spezialisierte Firma, Sanyu Appraisal Corp. erwartet "für die nächsten Jahre einen weiteren Preisrutsch von noch einmal 50 Prozent". Das bedeutet, dass die von Experten auf aktuell rund 1,3 Billionen Mark geschätzten faulen Kredite des japanischen Bankensystems tendenziell zunehmen und außer Kontrolle geraten könnten. Die Folge wäre eine Welle von Bankenpleiten, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat.
Erfahrene Marktbeobachter wie David Roche von Independent Strategy in London sind sich ziemlich sicher, dass jetzt bereits "zwei bis drei führende Banken insolvent sind". Bricht die latente Krise offen aus, sind die öffentlichen Hände als Retter überfordert. In das Budget für das Finanzjahr 2001, das am 1. April beginnt, hat die Regierung als Vorbeugemaßnahme gegen einen Crash immerhin 265 Milliarden Mark Rückstellung eingebaut. Dabei ist sich jedoch niemand sicher, ob das im Ernstfall auch ausreichen wird. "Das schlimmste Szenario ist, dass eine Anzahl von großen Banken kollabiert, bevor die Regierung ihr Rettungsnetz überhaupt auswerfen kann", warnte die Zeitung "The Asian Wall Street Journal".
Japan hängt wie kein anderes Industrieland von seinem privaten Bankensystem ab. Der Anteil von Bankkrediten am Bruttoinlandprodukt ist 2,5fach höher als in den USA. Zwischen 1993 und September 2000 mussten 1,2 Billionen Mark faule Kredite abgeschrieben werden. Wichtige Geldinstitute wie das Brokerhaus Yamaichi und die große nordjapanische Regionalbank Hokkaido Takushoku brachen unter dieser Last zusammen.
Hinzu kommt der Verfall am Aktien- und Rentenmarkt. Aus Angst, dass sinkende Börsenkurse ihr Vermögen weiter reduzieren, stoßen viele Banken ihre Wertpapiere ab. Allein im Februar verkauften 16 Großbanken netto Aktien für zehn Milliarden Mark - das war Monatsrekord an der Tokioter Börse.
Neue Bilanzregeln
Experten sind sich sicher, dass dieser Trend auch über den Bilanztermin des Finanzjahres am 31. März anhalten, sich wahrscheinlich sogar verstärken wird. Ab 1. April gelten in Japan neue Bilanzregeln, wonach Aktienbesitz zum Tageskurs und nicht zur internen Bewertung in die Bilanz eingestellt werden muss. Zum ersten Mal wird diese ehrlichere Abrechnung am 30. September zum Halbjahresabschluss wirksam.
Auch die Yen-Schwäche lastet auf den Geldinstituten. Umso mehr der Außenwert der Währung sinkt, umso größer wird die Versuchung, Teile der Auslandsvermögen zu repatriieren. Die Dai-Ichi Kangyo Bank kündigte bereits an, ihren 27-Prozent-Anteil an der US-Finanzgruppe CIT für 2,5 Milliarden Dollar abzustoßen. Die Daiwa Bank dementiert bisher Gerüchte, dass sie in New York Goldman Sachs und Salomon Smith Barney mit dem Verkauf von Aktiva über fünf Milliarden US-Dollar inklusive australischer Anlagen beauftragt habe, um einen Konkurs abzuwenden.
Japanische Anleger haben schätzungsweise 1,5 Billionen Dollar an der Wall Street investiert. "Sie werden wahrscheinlich einen Großteil davon nach Hause holen", meint Jason Rogers von der Ratingagentur Fitch. Wenn sie nur die Hälfte davon in Cash umwandeln würden, könne das eine Katastrophe für das Weltfinanzsystem auslösen.

Gruesse
MOB
Stox Dude:

Lasst Euch nur von der Baisse anstecken, wenn

 
26.03.01 14:25
die finanze boyz sich auf die Hausse schon vorbereiten.
Reinyboy:

@H.B.

 
26.03.01 14:27
Sollte das Verbrauchervertrauen und die Verbraucherausgaben gefallen sein, wird dann nicht wieder auf eine außerordentliche Zinssenkung spekuliert, wie es sich Greenspann vorbehalten hat ??

Somit wäre das doch für die US-Börse zumindest kurzfristig positiv.




Mfg       Reinyboy
Kicky:

wichtiger Artikel zur Japanlage!Danke MOB o.T.

 
26.03.01 14:28
VWLer:

Was ist an diesem Artikel neu? o.T.

 
26.03.01 14:30
RudiP:

nichst muss neu

 
26.03.01 14:44
Es muss nichts neues drinne stehen, hauptsache etwas schreiben, die Massen wollen irgendwas lesen. Am besten irgendwelche einfachen Geschichten - so ist es und schluss :-)  
mob1:

@rupid, @VWLer ...

 
27.03.01 00:44
ich wage sehr zu bezweifeln, daß sich viele bei Ihrer
Anlage in Aktien bsp. Nasdaq & Dow großartig für Japan
interessieren. Jeder hat zumindest ein ungutes Gefühl dabei,
direkt in Japan zu investieren, aber die Auswirkungen des
Absaugens von Kapital in solchen Mengen eben aus den
amerikanischen Märkten wird wohl kaum jemand in seine
Überlegungen einbeziehen. Ich rechne damit, daß zumindest
jede größere Kurserholung von den asiat. Banken genutzt
wird, ihr eigenes Überleben abzusichern und ob es eine
gegenläufige Kapitalschwämme aus anderen Richtungen gibt,
die hier einen ordentlichen Aufschwung mit sich bringt, ist
doch zumindest fraglich.
Nichtsdesto rechne ich Mitte Sommer mit einer wirtschaftlichen
Erholung Amilands, weil es m.E. nunmal doch nur 'ne Wachstums-
delle war, was dort passierte. Somit sollten kurz- eventuell
auch mittelfristig schon bessere Kurse drin sein, aber ein
Auge um den Globus ist ja wohl nicht falsch, und zumindest
ich schaue aufmerksam nach Japan, auf Bush und seinen Bullshit;
auf alles, was sich für mich zum Störfeuer entwickeln könnte.

Gruesse
MOB

PS.: rupid, wenn Du dieses Geschreibsel für platt hälst,
    sage mir doch bitte, welche Trivialliteratur Du bevorzugst.
   
    VWLer, es muß nicht neu sein, es wird nur bedrohlicher,
    und das ist wichtig, da der Mensch einfach zu schnell
    unangenehme Dinge vergisst. Die Realität trübt immer
    ein wenig die Hoffnung, und wer will sich das schon
    versauen lassen. ?
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