ROUNDUP: Potenzpillen bei Bayer gestohlen - Staatsanwaltschaft ermittelt
KÖLN (dpa-AFX) - Außer im Fall Lipobay ermittelt die Staatsanwaltschaft beim Pharmakonzern Bayer AG jetzt auch wegen Diebstahls noch nicht zugelassener Potenzpillen. Bei dem Leverkusener Konzern sind offenbar Muster des Potenzmittels Vardenafil entwendet worden. "Wir ermitteln gegen unbekannt", bestätigte die Kölner Oberstaatsanwältin Regine Appenrodt am Mittwoch auf Anfrage. Einen Bericht der "Bild"-Zeitung, nach dem mehrere hundert der Pillen gestohlen und in Diskotheken sowie Fitness-Studios verkauft worden sein sollen, bestätigte Appenrodt nicht.
Bayer prüft nach eigenen Angaben, wie es geschehen konnte, dass vor einigen einigen Wochen eine Vardenafil-Potenzpille aus einer Probepressung in Köln auftauchen konnte. Vor allem werde untersucht, wie die Tablette aus dem gesicherten und überwachten Produktionsprozess entwendet werden konnte. Nach diesem Zwischenfall seien die Sicherheitsvorkehrungen im Werk weiter verschärft worden.
MITTEL BEFINDET SICH NOCH IN KLINISCHER PRÜFUNG
Laut Bayer befindet sich das Mittel gegen Erektionsstörungen in der dritten Phase der klinischen Prüfung. Ein Zulassungsantrag für das Medikament werde noch in diesem Jahr gestellt. Welche Nebenwirkungen Vardenafil nach der Einnahme hat, ist bislang nicht bekannt.
Das Ermittlungsverfahren gegen Bayer wegen des umstrittenen Cholesterin-Senkers Lipobay dürfte nach Auffassung der Oberstaatsanwältin "mindestens einige Monate dauern". Allein die Prüfung der 31 Aktenordner mit Unterlagen zu Lipobay, die das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte in Bonn zur Verfügung gestellt hat, werde viel Zeit in Anspruch nehmen. Ein Großteil dieser Unterlagen müsse erst aus dem Englischen übersetzt werden.
Bei dem Ermittlungsverfahren will die Staatsanwaltschaft vor allem die Frage prüfen, ob Bayer rechtzeitig reagiert und Lipobay unverzüglich vom Markt genommen hat, als im Konzern die erhöhte Gefahr von Nebenwirkungen insbesondere bei der parallelen Einnahme des Arzneimittel Gemfibrozil bekannt wurde. Weltweit wird Lipobay mit mehr als 50 Todesfällen in Verbindung gebracht./ru/fi/DP/js
KÖLN (dpa-AFX) - Außer im Fall Lipobay ermittelt die Staatsanwaltschaft beim Pharmakonzern Bayer AG jetzt auch wegen Diebstahls noch nicht zugelassener Potenzpillen. Bei dem Leverkusener Konzern sind offenbar Muster des Potenzmittels Vardenafil entwendet worden. "Wir ermitteln gegen unbekannt", bestätigte die Kölner Oberstaatsanwältin Regine Appenrodt am Mittwoch auf Anfrage. Einen Bericht der "Bild"-Zeitung, nach dem mehrere hundert der Pillen gestohlen und in Diskotheken sowie Fitness-Studios verkauft worden sein sollen, bestätigte Appenrodt nicht.
Bayer prüft nach eigenen Angaben, wie es geschehen konnte, dass vor einigen einigen Wochen eine Vardenafil-Potenzpille aus einer Probepressung in Köln auftauchen konnte. Vor allem werde untersucht, wie die Tablette aus dem gesicherten und überwachten Produktionsprozess entwendet werden konnte. Nach diesem Zwischenfall seien die Sicherheitsvorkehrungen im Werk weiter verschärft worden.
MITTEL BEFINDET SICH NOCH IN KLINISCHER PRÜFUNG
Laut Bayer befindet sich das Mittel gegen Erektionsstörungen in der dritten Phase der klinischen Prüfung. Ein Zulassungsantrag für das Medikament werde noch in diesem Jahr gestellt. Welche Nebenwirkungen Vardenafil nach der Einnahme hat, ist bislang nicht bekannt.
Das Ermittlungsverfahren gegen Bayer wegen des umstrittenen Cholesterin-Senkers Lipobay dürfte nach Auffassung der Oberstaatsanwältin "mindestens einige Monate dauern". Allein die Prüfung der 31 Aktenordner mit Unterlagen zu Lipobay, die das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte in Bonn zur Verfügung gestellt hat, werde viel Zeit in Anspruch nehmen. Ein Großteil dieser Unterlagen müsse erst aus dem Englischen übersetzt werden.
Bei dem Ermittlungsverfahren will die Staatsanwaltschaft vor allem die Frage prüfen, ob Bayer rechtzeitig reagiert und Lipobay unverzüglich vom Markt genommen hat, als im Konzern die erhöhte Gefahr von Nebenwirkungen insbesondere bei der parallelen Einnahme des Arzneimittel Gemfibrozil bekannt wurde. Weltweit wird Lipobay mit mehr als 50 Todesfällen in Verbindung gebracht./ru/fi/DP/js