WOCHENRÜCKBLICK: Wonnemonat Mai enttäuscht die Börse - Sommer in der Kritik
FRANKFURT (dpa-AFX) - An den internationalen Aktienmärkten ist der Wonnemonat Mai verhalten bis enttäuschend zu Ende gegangen. Angst vor erneuten Terrorattacken und Sorgen wegen der politischen Lage in Nahost und auf dem indischen Subkontinent haben die Börsen belastet. In Deutschland hat das Börsenbarometer DAX am Donnerstag mit 4.761,96 Punkten so niedrig geschlossen, wie seit Ende Februar nicht mehr. In den USA fiel der Dow Jones Industrial Average unter die wichtige Marke von 10.000 Punkten. Positive Impulse für die Aktienmärkte waren Mangelware, nicht jedoch die Kritik der Aktionäre an den Konzernchefs.
Ron Sommer musste sich in einer turbulenten Hauptversammlung gegen Vorwürfe von verärgerten T-Aktionären und Anlegerschützern zur Wehr setzten: Die Kritik entzündete sich vor allem an den gestiegenen Vorstandsgehältern und dem Kurs der T-Aktie , die seit ihrem Hoch bei 104 Euro fast 90 Prozent an Wert eingebüßt hat. Das Papier sei zu einem "hochriskanten Zockerpapier" verkommen, kritisierte die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW).
Am Donnerstag markierte das vormals oft als "Volksaktie" betitelte Papier dann auch noch ein neues Allzeittief bei 11,58 Euro. Der Ausgabekurs hatte 1996 14,57 Euro betragen. "Wenn die Schulden in den kommenden Monaten nicht auf die avisierten 50 Milliarden Euro gesenkt werden, dann befindet sich Sommer noch deutlicher in einem Erklärungsdilemma", sagte eine Analystin.
Absturz aus der Stratosphäre hieß es am Dienstagabend für den Berliner Luftschiffbauer CargoLifter : Genau vier Wochen ist es her, da träumte CargoLifter-Chef Carl von Gablenz noch vom Ausflug in die Stratosphäre. Zusammen mit dem US-Konzern Boeing wollte der Freiherr Luftschiffe in mehr als 12.000 Metern Höhe auf Beobachtungsmission schicken. Am Mittwoch befanden sich die "LastenHeber" mit einem Kursverlust von mehr als 36 Prozent jedoch wieder ziemlich in Bodennähe. Mit der einstigen ostdeutschen Vorzeige-Firma hat sich zum ersten Mal ein MDAX-Unternehmen zahlungsunfähig erklärt.
Auch am Neuen Markt mangelte es nicht an Negativmeldungen: MobilCom-Chef Gerhard Schmid ist auf der Hauptversammlung unter den Beschuss seines eigenen Aufsichtsrats geraten. In einer Nachtsitzung kam das Gremium des Neuen-Markt-Pioneers zu dem Ergebnis, dass Schmid in mehreren Punkten gegen seine Sorgfaltspflicht im Rahmen des Aktienrechts verstoßen hat. Nach zweistelligen Kursverlusten am Donnerstag gehörte das Papier zum Wochenschluss zu den größten Gewinnern im NEMAX 50.
Insolvenzantrag hieß es in dieser Woche auch bei Sachsenring : Mit rund 1.300 Beschäftigten war der Autozulieferer einer der größten Arbeitgeber Sachsens und eines der wenigen börsengelisteten Unternehmen aus den neuen Bundesländern. Die Sachsenring Automobiltechnik AG (Zwickau) stellte beim Amtsgericht Chemnitz Insolvenzantrag. Liquiditätsengpässe und überfällige Verbindlichkeiten des Konzerns werden von Insidern auf 13 Millionen Euro beziffert./ep/hi/
--- Von Elke Pfeifer, dpa-AFX ---
FRANKFURT (dpa-AFX) - An den internationalen Aktienmärkten ist der Wonnemonat Mai verhalten bis enttäuschend zu Ende gegangen. Angst vor erneuten Terrorattacken und Sorgen wegen der politischen Lage in Nahost und auf dem indischen Subkontinent haben die Börsen belastet. In Deutschland hat das Börsenbarometer DAX am Donnerstag mit 4.761,96 Punkten so niedrig geschlossen, wie seit Ende Februar nicht mehr. In den USA fiel der Dow Jones Industrial Average unter die wichtige Marke von 10.000 Punkten. Positive Impulse für die Aktienmärkte waren Mangelware, nicht jedoch die Kritik der Aktionäre an den Konzernchefs.
Ron Sommer musste sich in einer turbulenten Hauptversammlung gegen Vorwürfe von verärgerten T-Aktionären und Anlegerschützern zur Wehr setzten: Die Kritik entzündete sich vor allem an den gestiegenen Vorstandsgehältern und dem Kurs der T-Aktie , die seit ihrem Hoch bei 104 Euro fast 90 Prozent an Wert eingebüßt hat. Das Papier sei zu einem "hochriskanten Zockerpapier" verkommen, kritisierte die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW).
Am Donnerstag markierte das vormals oft als "Volksaktie" betitelte Papier dann auch noch ein neues Allzeittief bei 11,58 Euro. Der Ausgabekurs hatte 1996 14,57 Euro betragen. "Wenn die Schulden in den kommenden Monaten nicht auf die avisierten 50 Milliarden Euro gesenkt werden, dann befindet sich Sommer noch deutlicher in einem Erklärungsdilemma", sagte eine Analystin.
Absturz aus der Stratosphäre hieß es am Dienstagabend für den Berliner Luftschiffbauer CargoLifter : Genau vier Wochen ist es her, da träumte CargoLifter-Chef Carl von Gablenz noch vom Ausflug in die Stratosphäre. Zusammen mit dem US-Konzern Boeing wollte der Freiherr Luftschiffe in mehr als 12.000 Metern Höhe auf Beobachtungsmission schicken. Am Mittwoch befanden sich die "LastenHeber" mit einem Kursverlust von mehr als 36 Prozent jedoch wieder ziemlich in Bodennähe. Mit der einstigen ostdeutschen Vorzeige-Firma hat sich zum ersten Mal ein MDAX-Unternehmen zahlungsunfähig erklärt.
Auch am Neuen Markt mangelte es nicht an Negativmeldungen: MobilCom-Chef Gerhard Schmid ist auf der Hauptversammlung unter den Beschuss seines eigenen Aufsichtsrats geraten. In einer Nachtsitzung kam das Gremium des Neuen-Markt-Pioneers zu dem Ergebnis, dass Schmid in mehreren Punkten gegen seine Sorgfaltspflicht im Rahmen des Aktienrechts verstoßen hat. Nach zweistelligen Kursverlusten am Donnerstag gehörte das Papier zum Wochenschluss zu den größten Gewinnern im NEMAX 50.
Insolvenzantrag hieß es in dieser Woche auch bei Sachsenring : Mit rund 1.300 Beschäftigten war der Autozulieferer einer der größten Arbeitgeber Sachsens und eines der wenigen börsengelisteten Unternehmen aus den neuen Bundesländern. Die Sachsenring Automobiltechnik AG (Zwickau) stellte beim Amtsgericht Chemnitz Insolvenzantrag. Liquiditätsengpässe und überfällige Verbindlichkeiten des Konzerns werden von Insidern auf 13 Millionen Euro beziffert./ep/hi/
--- Von Elke Pfeifer, dpa-AFX ---