China wird zum Bremsklotz für die globale Ölnachfrage

Dienstag, 18.06.2024 13:54 von Société Générale - Aufrufe: 242

Energie

  • Rohölverarbeitung in China verliert weiter an Schwung …

Das Nationale Statistikbüro Chinas (NBS) veröffentlichte am Montag auch Daten zur Rohölverarbeitung der chinesischen Raffinerien im Mai. Diese lag demnach bei 60,52 Mio. Tonnen bzw. 14,3 Mio. Barrel pro Tag. Das war etwas weniger als im Vormonat und der niedrigste Wert seit fünf Monaten. Die verhaltenen Rohölimporte im Mai, die von der chinesischen Zollbehörde vor anderthalb Wochen veröffentlicht wurden, hatten das bereits nahegelegt (wir berichteten). Die Rohölverarbeitung in den ersten fünf Monaten belief sich auf 302 Mio. Tonnen bzw. 14,5 Mio. Barrel pro Tag. Sie lag damit in etwa auf dem Vorjahresniveau. Vom Trend her ist eine deutliche Verlangsamung zu erkennen, wie ein Vergleich mit dem Zeitraum der letzten 12 Monate zeigt. In diesem wurden auf Tagesbasis ca. 14,8 Mio. Barrel Rohöl verarbeitet, also rund 300 Tsd. Barrel pro Tag mehr als in den letzten fünf Monaten.

Die Rohölverarbeitung wurde im Mai durch reguläre Wartungsarbeiten in den großen staatlichen und privaten Raffinerien beeinträchtigt. Kleine unabhängige Raffinerien fuhren ihre Verarbeitung aufgrund einer leichten Verbesserung der Margen dagegen etwas nach oben, wie das Beratungsunternehmen Oilchem berichtete. Dennoch blieb deren Auslastung noch immer deutlich unter dem Vorjahresniveau. Auch in diesem Monat zeichnet sich keine Besserung ab. Laut dem Beratungsunternehmen GL Consulting dürften im Juni sogar noch mehr Verarbeitungskapazitäten von Wartungsarbeiten betroffen sein als im Mai.

  • … und wird damit zum Bremsklotz für die globale Ölnachfrage

Die Rohölverarbeitung in China könnte damit in diesem Jahr erstmals seit zwei Jahrzehnten stagnieren, ausgenommen das durch Corona-Lockdowns beeinträchtigte Jahr 2022. Im Vorjahr war die Rohölverarbeitung daraufhin auf ein Rekordniveau gestiegen. Der Nachfrageimpuls aus China für die globale Ölnachfrage dürfte daher in diesem Jahr deutlich geringer ausfallen. So erwartet die IEA für dieses Jahr einen Anstieg in China um 500 Tsd. Barrel pro Tag, nach einem Plus von 1,5 Mio. Barrel pro Tag 2023. So erklärt sich auch, warum die globale Ölnachfrage in diesem Jahr um gut 1 Mio. Barrel pro Tag weniger steigen soll als im vergangenen Jahr. Damit ist das Nachfragewachstum auf das vor der Corona-Pandemie übliche Niveau zurückgekehrt.

  • Kasachstan und Russland reduzieren ihre Ölproduktion, der Irak hingegen nicht

Kasachstan, Irak und Russland haben in der vergangenen Woche unabhängig voneinander ihre Bereitschaft bekräftigt, die Überziehung ihrer Produktionsvorgaben im Rahmen der OPEC+-Vereinbarung zurückzuführen und die bisherige Überproduktion durch stärkere Produktionskürzungen ausgleichen zu wollen. Kasachstan und Russland haben ihre Ölproduktion im Mai bereits reduziert, wenn auch nicht ausreichend genug, um die Zielvorgabe zu erreichen. Die Produktion bewegt sich aber zumindest in die richtige Richtung, was die Ankündigung einer weiteren Reduktion glaubhaft erscheinen lässt. Anders sieht es hingegen beim Irak aus. Dieser erhöhte seine Ölproduktion im Mai sogar weiter und produzierte laut IEA-Monatsbericht 280 Tsd. Barrel pro Tag mehr als vereinbart. Die Anfang Mai der OPEC+ gegebene Zusage, die Produktion bis Jahresende um insgesamt 600 Tsd. Barrel pro Tag zusätzlich zu reduzieren, ist damit bereits Makulatur. Denn demnach hätte der Irak im Mai seine Produktion um 50 Tsd. Barrel pro Tag stärker kürzen müssen als vereinbart. Die Geduld der anderen OPEC+-Länder mit dem Irak dürfte endlich sein. Es gibt eine Redewendung, die die derzeitige Situation treffend beschreibt: „Einmal hast du mich reingelegt, ein zweites Mal gelingt dir das nicht!“

Produktidee: Faktor-Optionsscheine
WKN Typ Basiswert Merkmale
SW8NRG Long Oil WTI Future Faktor: 4
SH0EUT Short Oil WTI Future Faktor: -4
SD2S7U Long Brent Oil Future Faktor: 5
SH310N Short Brent Oil Future Faktor: -5
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Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter https://sg-zertifikate.de zur Verfügung. Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf die WKN.
Sie sind im Begriff, ein komplexes Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann. Bitte beachten Sie, dass bestimmte Produkte nur für kurzfristige Anlagezeiträume geeignet sind. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers zu informieren, insbesondere um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollends zu verstehen. Die Billigung des Basisprospekts durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen.

Edelmetalle

  • Zentralbanken erwarten weitere Goldkäufe in den kommenden 12 Monaten

Der World Gold Council hat heute seine aktuelle Umfrage unter Zentralbanken zu den Goldkäufen veröffentlicht. Von den 70 zwischen Mitte Februar und Ende April befragten Zentralbanken planen demnach 29%25 ihre Goldbestände in den kommenden 12 Monaten zu erhöhen. Das ist der höchste Anteil seit Beginn der jährlich durchgeführten Umfrage im Jahr 2018. Der Anteil der Zentralbanken, die unabhängig von der eigenen Entscheidung einen Anstieg der Zentralbank-Goldreserven in den kommenden 12 Monaten erwarten, stieg auf 81%25. Auch dies stellt ein neues Hoch dar. Im vergangenen Jahr lag der Anteil noch bei 71%25. Einen Rückgang der Goldreserven erwartet keine der befragten Zentralbanken. Die wichtigsten Motive der Zentralbanken für das Halten von Gold sind, dass bei Gold kein Risiko eines Zahlungsausfalls besteht, die Performance von Gold in Krisenzeiten, die historische Rolle von Gold, der langfristige Werterhalt und Inflationsschutz sowie die hohe Liquidität. Die Umfrage zeigt somit, dass ein Ende der starken Goldkäufe seitens der Zentralbanken nicht zu erwarten ist. In den letzten beiden Jahren lagen die Goldkäufe bei mehr als 1.000 Tonnen pro Jahr. Im 1. Quartal des laufenden Jahres kauften die Zentralbanken bereits wieder 290 Tonnen Gold.

Produktidee: Faktor-Optionsscheine
WKN Typ Basiswert Merkmale
SB3T54 Long Gold Future Faktor: 4
SH8E57 Short Gold Future Faktor: -4
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Industriemetalle

  • Nickel führt Preiskorrektur bei den Industriemetallen an

Seit Erreichen seiner Preisspitze bei knapp über 21.000 USD je Tonne Mitte Mai hat der Nickelpreis rund 20%25 verloren, was der stärksten Korrektur unter den wichtigen Industriemetallen entspricht. Fundamental lässt sich der starke Preisverfall aber nicht erklären. So sind etwa die LME-Lagerbestände zuletzt nicht stärker gestiegen als es z.B. bei Kupfer der Fall war. Nachlassender Optimismus hinsichtlich der Aussichten für die Elektroautoindustrie mögen zwar die Nachfrageperspektiven eintrüben, aber das gilt nicht nur bei Nickel, sondern auch bei Aluminium. Zudem sind auch die Angebotsrisiken nicht zu vernachlässigen. So deuten Indonesiens deutlich gestiegene Nickelimporte auf Rohmaterialengpässe im wichtigsten Produzentenland hin. Das Ministerium für Energie und Bodenschätze (ESDM) vermutet, dass die langsame Vergabe von Schürfrechten (sogenannte RKABs) aufgrund einer Umstellung des Antragssystems dahinterstecken könnte. Im Mai sollen die bisher erhaltenen Anträge von Nickelproduzenten auf eine in den kommenden drei Jahren stagnierende Minenproduktion hindeuten, sofern nicht weitere Anträge gestellt werden. Wir halten einen weiteren deutlichen Preisrückgang bei Nickel vor diesem Hintergrund nicht für gerechtfertigt.

Produktidee: BEST Turbo-Optionsscheine (Open-End)
WKN Typ Basiswert Merkmale
SU9N5Z Call Kupfer Future Hebel: 8,4
SY0U1Q Put Kupfer Future Hebel: 8,3
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Neu: Inline-Optionsscheine auf Öl

Ab sofort bietet Société Générale Inline-Optionsscheine bezogen auf den Brent- und WTI-Öl Future an. Entdecken Sie hier das Produktuniversum!

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