Dem Online-Handel in Russland drohen massive Zollschranken. Die Abgaben auf ausländische Pakete sollen steigen. Das würde vor allem China treffen.Zwischen Russland und China bahnt sich ein Handelskonflikt im Geschäft mit Päckchen und Paketen an: Gerade erst hat der chinesische Online-Händler Alibaba in Russland rund 1.800 Ausgabepunkte für seine Päckchen eröffnet.Damit will Alibaba die durchschnittliche Wartezeit für Pakete zwischen 14 und 30 Tagen um die Hälfte verkürzen – und so den boomenden Online-Handle in Russland weiter ankurbeln.Doch nun plant der russische Zoll massive Einfuhrbeschränkungen. Die Behörde hat dem Finanzministerium einen Vorschlag zur „Optimierung des grenzüberschreitenden Internethandels“ unterbreitet, wonach künftig alle Sendungen aus dem Ausland mit einer 20-prozentigen Abgabe zu belegen sind.Der Zoll hat einen Milliarden-Markt im Blick: Im vergangenen Jahr belief sich das Volumen des Online-Handels in Russland auf 1,04 Billionen
Rubel. Das entsprach zu dem Zeitpunkt gut 15 Milliarden Euro – ein sattes Plus von 13 Prozent gegenüber 2016.Mehr als ein Drittel dieser Waren bestellten die Russen auf ausländischen Internet-Portalen. Mengenmäßig kann es dabei niemand mit den Chinesen aufnehmen. 91 Prozent der ausländischen Sendungen kamen aus dem Reich der Mitte, während Pakete aus der EU und den USA nur rund drei beziehungsweise zwei Prozent der Pakete ausmachten.Allerdings sind Westpakete deutlich teurer. Finanziell liegt der Marktanteil Chinas nur bei 53 Prozent, während die EU 22 und die USA zwölf Prozent Marktanteil bei den ausländischen Online-Sendungen haben.Noch gehört China zu den Profiteuren der russischen ZollgesetzgebungBislang hat China durch seine billigen Waren mehr als andere von der bisherigen Zollgesetzgebung profitiert. Es galt die Regelung, dass die Einfuhr von Waren erst ab einem Wert von 1.000 Euro pro Monat oder 31 Kilogramm Gewicht verzollt wird.
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